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economiesuisse

economiesuisse - Volksschule: Fokus auf das Wesentliche
Mathematik und Erstsprache stehen für economiesuisse im Zentrum

Zürich (ots)

Die obligatorische Schule kann nicht allen
Forderungen der Gesellschaft gerecht werden. Als Fundament für das 
bewährte duale Bildungssystem der Schweiz braucht die Volksschule 
eine Auftragsklärung. Ein Umfrage von economiesuisse in 
Zusammenarbeit mit den kantonalen Industrie- und Handelskammern 
zeigt: Für die Wirtschaft sind Erstsprache und Mathematik 
entscheidend. Viele Unternehmen sind aber mit den Kompetenzen der 
Absolventen in diesen Kernfächern unzufrieden. economiesuisse 
fordert, dass sich das nationale Bildungsmonitoring nicht auf die 
Überprüfung von Minimalkompetenzen beschränkt, sondern auch 
ermittelt, wie viele Jugendliche mittlere oder hohe Kompetenzen 
erreichen.
Für die Schweizer Wirtschaft ist eine erstklassige Volksschule 
zentral. Das schulische Fundament muss bereits bei den Kindern 
richtig gelegt werden, damit sie später als Jugendliche in der 
Berufslehre bzw. im Gymnasium und dann als Erwachsene in der 
Arbeitswelt ihre Talente optimal entfalten können. Die Qualität der 
Schweizer Volksschule ist im internationalen Vergleich immer noch 
gut. Aber trotz Spitzenstellung in den finanziellen Mitteln sind die 
Leistungen der Schweizer Volksschule nicht exzellent. Gezielte 
Qualitätsverbesserungen sind daher unerlässlich. economiesuisse will 
zusammen mit den kantonalen Industrie- und Handelskammern einen 
Beitrag leisten, um Problemfelder und Schwierigkeiten in den 
obligatorischen Schulen, gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen 
Gruppen, zu lösen.
economiesuisse hat sich klar für HarmoS ausgesprochen. Das 
Konkordat schafft grössere Transparenz und eine bessere 
Vergleichbarkeit, was zu einem funktionierenden föderalistischen 
Wettbewerb führt. Das Konzept der Erziehungsdirektorenkonferenz, den 
Erreichungsgrad der Basisstandards regelmässig im Rahmen eines 
schweizerischen Bildungsmonitorings überprüfen zu lassen, unterstützt
economiesuisse. "Ein 'Best practice'-Ansatz in der Bildung, bei dem 
Kantone voneinander lernen können, ist sehr zu begrüssen", sagt 
Pascal Gentinetta, Vorsitzender der Geschäftsleitung von 
economiesuisse.
Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt eine Umfrage, die 
economiesuisse in Zusammenarbeit mit ausgewählten kantonalen 
Industrie- und Handelskammern durchgeführt hat. Demnach sind für 
beinahe alle antwortenden Betriebe zwei Fächer zentral: Erstsprache 
und Mathematik. Für die Mehrheit der Unternehmen in der Stichprobe 
waren die Kompetenzen in der Erstsprache unbefriedigend. Auch bei den
Kenntnissen in Mathematik sehen die Lehrmeister und 
Personalverantwortlichen mehrheitlich Verbesserungspotenzial. Rudolf 
Minsch, Mitglied der Geschäftsleitung und Chefökonom von 
economiesuisse, bezeichnet die Ergebnisse als "beunruhigend". 
Schliesslich müsse der Fokus vermehrt auch auf nicht kognitive 
Kompetenzen wie Motivation und Disziplin gelegt werden.
Erstsprache und Mathematik legen für andere Fächer die Grundlage 
und sind auch für die Naturwissenschaften von entscheidender 
Bedeutung. Die Schweizer Wirtschaft fordert schon seit Langem, dass 
die Volksschule verstärkt das Interesse der Jugendlichen an 
technischen und naturwissenschaftlichen Fächern wecken muss. 
"Naturwissenschaften und Technik sind für das Innovationsland Schweiz
entscheidend", sagt Marco Ettisberger, Sekretär Handelskammer und 
Arbeitgeberverband Graubünden.
Aus Sicht der Wirtschaft muss das geplante Bildungsmonitoring über
die Analyse von Basisstandards hinausgehen. Soll ein echter 
Erkenntniswettbewerb stattfinden, so muss man genauer wissen, wie die
schulische Kompetenzverteilung aussieht. "Die Tests müssen ermitteln,
wie viele Schülerinnen und Schüler mittlere, wie viele hohe 
Kompetenzen erreichen", fordert Minsch.
Nicht nur aus nationaler Warte, auch aus kantonaler Sicht ist das 
Bildungsmonitoring von grosser Bedeutung. Auch die Kantone müssten 
sich besser vergleichen können, erklärt Adrian Haas, Direktor des 
Handels- und Industrievereins Bern: "Wir müssen wissen, wie gross die
Kompetenzen der Berner Jugendlichen im interkantonalen Vergleich 
sind. Wie gut sind unsere 'Guten', wie gut sind die 'Besten' im 
Vergleich?"
Trotz einer guten Volksschule sind die Herausforderungen heute 
gross. Verschiedene Gruppen sind von den zahlreichen 
Volksschulreformen direkt betroffen. Das erfordert erhöhte 
Anstrengungen in der Kommunikation und in der Diskussion. "Ich 
begrüsse die zunehmende Gesprächskultur zwischen den einzelnen 
Stakeholdern der Volksschule. Sie ist für uns alle bedeutend. Es ist 
wichtig, dass sich der Dialog weiter intensiviert", sagt Claudine 
Amstein, directrice de la Chambre vaudoise du commerce et de 
l'industrie. Die Wirtschaft ist dafür bereit.

Kontakt:

Roberto Colonnello
Telefon: 044 421 35 50
roberto.colonnello@economiesuisse.ch

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