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economiesuisse

economiesuisse - Notwendige Massnahmen in einer ausserordentlichen Lage
economiesuisse zum Massnahmenpaket des Bundes zur Stabilisierung des Finanzsystems

Zürich (ots)

Der Bundesrat, die Schweizerische Nationalbank und
die Eidgenössische Bankenkommission haben heute ein dreiteiliges 
Massnahmenpaket zur Stabilisierung des Schweizer Finanzsystems 
vorgestellt. economiesuisse anerkennt, dass sich das internationale 
Finanzsystem aufgrund der mangelnden Liquidität im Interbankensystem 
in einer ausserordentlichen Lage befindet. Daher und angesichts der 
sehr weitgehenden Garantiestellungen in anderen Ländern hat sich eine
sehr kritische Situation ergeben. Aufgrund dieser sich noch einmal 
verschärften Lage rechtfertigt sich eine vorübergehende vorsorgliche 
Überbrückungslösung des Staates. Grundsätzlich hätte economiesuisse 
eine private Finanzierung vorgezogen. Angesichts der Notwendigkeit 
kurzfristigen Handelns sind die Massnahmen jedoch unabwendbar. Gerold
Bührer betont: "Von zentraler Bedeutung für die schweizerische 
Wirtschaft ist, dass die Kreditvergabe an Unternehmen nicht unter der
gegenwärtigen Situation leidet und das Vertrauen in den Finanzplatz 
Schweiz gestärkt wird."
Die Auslagerung von illiquiden Positionen der UBS in eine 
Zweckgesellschaft zur Entlastung der Bilanz und zur Stärkung des 
Vertrauens ist unter den restriktiven Bedingungen bezüglich Bewertung
und Verzinsung vertretbar. Wichtig ist, dass es sich um eine Lösung 
zu marktkonformen Konditionen handelt. Die Nationalbank erhofft 
längerfristig sogar einen Gewinn aus dieser Investition. Die 
Notwendigkeit der Transaktion ist durch den Faktor Zeit gegeben. 
Anders als die Nationalbank verfügt die UBS nicht über die notwendige
Zeit. Es handelt sich um eine nötige Überbrückungslösung in einer 
Krisensituation.
Zur Eigenkapitalbasis der Grossbanken ist festzustellen, dass sie 
schon jetzt im internationalen Vergleich sehr komfortabel ist. Die 
diesbezüglichen Massnahmen werden diese Situation nochmals 
verbessern. economiesuisse begrüsst, dass Credit Suisse aus eigener 
Kraft ihre Eigenkapitalbasis verbreitern kann und hält es für 
angemessen, dass der Bund bei der UBS nicht direkt Aktionär wird, 
sondern den Weg über die Pflichtwandelanleihe mit einer Laufzeit von 
30 Monaten wählt. Diese notwendig gewordenen Massnahmen sind im 
Weiteren auch als Antizipation der angekündigten erhöhten 
Eigenkapitalerfordernisse in der Schweiz zu betrachten. Ausländische 
Grossbanken werden hingegen vielerorts mit Garantien versorgt oder 
massiv subventioniert. Hätte der Bund nicht jetzt reagiert, hätte 
dies negative Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im 
globalen Umfeld haben können. economiesuisse legt Wert darauf, dass 
das Engagement des Bundes nur von temporärer Natur sein soll. Die 
Rechnung der öffentlichen Haushalte wird, sofern die Massnahmen ihre 
erwartete Wirkung entfalten, nicht betroffen sein.
Die Stärkung des Einlegerschutzes wird unterstützt. Allerdings 
sind dabei die verschiedenen Modelle sorgfältig zu prüfen.
economiesuisse erwartet, dass seitens Behörden und Banken die 
richtigen Lehren aus dieser Krise gezogen werden. Dabei wird dem 
adäquaten Risikomanagement und der Mässigung der Anreizsysteme 
besonderes Augenmerk eingeräumt werden müssen. Nur so wird die 
Schweiz im internationalen Vergleich gestärkt aus dieser Krise 
hervorgehen.

Kontakt:

Dr. Pascal Gentinetta
Telefon: 079 202 48 65

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