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Preisüberwachung PUE

PUE: Medikamentenpreise: Nach wie vor dringender Handlungsbedarf

Bern (ots)

Die Schweizer Medikamentenpreise sind im
internationalen Vergleich deutlich überhöht. Entgegen eines letzte 
Woche von Interpharma/Vips veröffentlichten Preisvergleichs sind die 
Medikamente in der Schweiz gemäss der Analyse des Preisüberwachers 
selbst gegenüber dem Hochpreisland Deutschland noch immer wesentlich 
teurer.
Gemäss einem letzte Woche publizierten Preisvergleich von 
Interpharma /Vips der zehn umsatzstärksten Präparaten sollen die 
Herstellerabgabepreise für sieben der zehn führenden Präparate 
gegenüber Deutschland zwischen minus 9 Prozent und plus 4 Prozent 
schwanken. Dieser Vergleich und die daraus gezogenen Schlüsse sind 
aus folgenden Gründen heute unhaltbar:
Interpharma/Vips verwenden veraltete deutsche Preisdaten von Ende 
2004. Auf den 1.1.2005 wurden jedoch in Deutschland verschiedene 
Arzneimittelpreise um bis zu 40 Prozent gesenkt. Seit Januar 2005 
resultieren deshalb wieder erheblich grössere Preisdifferenzen. Wie 
aus der angehängten Preisstatistik der zehn 
umsatzstärksten Medikamente hervorgeht, sind gegenwärtig sieben 
Präparate in der Schweiz teurer, und zum Teil extrem teurer als in 
Deutschland: Zum Beispiel Norvasc um + 111,7 Prozent, Zocor um 56,4 
Prozent oder Seretide um 47,0 Prozent. Nur drei der zehn 
verglichenen Medikamente (Plavix, Zyprexa, Fosamax) sind in der 
Schweiz günstiger als in Deutschland. Im Durchschnitt beträgt die 
aktuelle Preisüberhöhung bei den Top-10 tatsächlich 33.6 Prozent 
(ungewichteter Mittelwert).
Die Preisüberwachung führt eine eigene Preisdatenbank, welche 
regelmässig und systematisch nachgeführt wird. Diese umfasst 
gegenwärtig über 3000 vergleichbare Datenpaare. Davon sind 2231 
kassenpflichtige Originalpräparate, welche per 1. März 2005 
gegenüber Deutschland noch immer eine durchschnittliche 
Preisüberhöhung von 18.9 Prozent ausweisen (immer ex-factory, ohne 
MWSt).
Fazit:
Für eine Entwarnung an der Preisfront gibt es keinen Grund. 
Gerade 
bei den umsatzstärksten Präparaten besteht bei den Hersteller- 
abgabepreisen weiterhin dringender Handlungsbedarf!
Bern, 2. März 2005
Rudolf Strahm, Preisüberwacher
Auskunft:
Rudolf Strahm, 031 322 21 02 
Josef Hunkeler, 031 322 78 27

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