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Preisüberwachung PUE

PUE: Explosion der Medikamentenkosten: Kein Mengenproblem

Bern  - Das Problem der stark gestiegenen Medikamentenkosten 
ist nicht in erster Linie ein Mengen- sondern ein echtes 
Preisproblem. Zu diesem Schluss kommt eine neue Untersuchung des 
Preisüberwachers. Gemäss seiner Analyse hat sich der 
Durchschnittspreis der kassenpflichtigen Präparate innerhalb von 10 
Jahren mehr als verdoppelt. Massnahmen zur Bekämpfung des 
Kostenwachstums bei den Medikamenten müssen deshalb insbesondere 
auch bei den Preisen von neuen Präparaten ansetzen.
Die Medikamentenkosten der Krankenkassen sind in den letzten Jahren 
massiv angestiegen. So stiegen die Medikamentenkosten seit 1997 
jährlich um durchschnittlich 9 Prozent und ihr Anteil an den 
Gesamtausgaben der Krankenversicherung nahm in diesem Zeitraum von 
18.3 auf 21.6 Prozent zu. Da der offizielle Preisindex für 
Medikamente leicht negativ ist, liegt die Vermutung an sich nahe, 
dass Mengenausdehnung für den Kostenschub verantwortlich ist. Eine 
neue Studie des Preisüberwachers weist nach, dass dem nicht so ist.
Die Analyse der Durchschnittspreise aller kassenpflichtigen 
Präparate über die Zeit zeigt nämlich, dass diese tatsächlich seit 
1992 um 126 Prozent auf der Basis Publikumspreis (PP) und sogar um 
186 Prozent auf der Basis Fabrikab-gabepreis (FAP) bzw. jährlich um 
8.6 Prozent (PP) und um 10.8 Prozent (FAP) gestiegen sind. Der Grund 
dafür ist, dass viele alte und relativ günstige Präparate durch 
neue teuere Präparate ersetzt worden sind (sog. Umsteigteuerung). 
Dieser Effekt wird vom Preisindex des Bundesamtes für Statistik 
nicht erfasst.
Da sich das Kostenproblem also nicht wie oft behauptet als Mengen-, 
sondern als Preisproblem erweist, ist zur Bekämpfung des 
Kostenwachstums bei den Medikamenten auch direkt bei den Preisen 
neuer Präparate anzusetzen. Insbesondere gilt es, die Gleichung "neu 
gleich besser gleich teurer" kritisch zu hinterfragen. Der aktuelle 
Auslandpreisvergleich kann bei konsequenter Anwendung zwar noch 
einen zusätzlichen Beitrag zur Kosteneindämmung bewirken. Allein der 
Vergleich mit den teuersten Ländern Europas kann aber offen-
sichtlich keine angemessene Preis- und Kostenentwicklung 
garantieren.
Bern, 27. November 2003
Werner Marti, Preisüberwacher

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