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Metas Bundesamt für Metrologie und Akkre

metas: Grundlagen schaffen für Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung

(ots)

Bern-Wabern, 19. Mai 2004. Im globalen Markt können nur Produkte und Dienstleistungen überleben, die sich durch ihre Merkmale von der Konkurrenz abheben. Schweizer Produkte und Dienstleistungen zeichnen sich durch hohe Qualität, Zuverlässigkeit und innovative Technologie aus. Diese basieren oft auf Messungen, die sich auf nationale Standards beziehen, welche international abgestimmt und anerkannt werden.

Das Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung (METAS) unterhält 
diese Standards und unterstützt die Wirtschaft mit genauen 
Kalibrierungen, Prüfungen, Fachberatung und Schulung. Aufgrund der 
vielseitigen Ausrüstungen und Fachkompetenzen kann METAS auch 
Dienstleistungen anbieten, für die öffentlicher Bedarf besteht, in 
der Schweizer Wirtschaft aber die hierfür notwendigen Ausrüstungen 
und Kenntnisse nicht vorhanden sind. Solche Dienstleistungen werden 
über die Landesgrenzen hinaus in Anspruch genommen.
Know-how-Transfer zugunsten der Wirtschaft
Mit der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen in der 
Wirtschaft hat der Bedarf an Fachwissen in der Kalibrier- und 
Prüftechnik stark zugenommen. Nachgefragt wird neben theoretischem 
Grundlagenwissen vor allem praktisches Know-how und die Möglichkeit, 
anspruchsvolle Kalibrierungen und Prüfungen mit Spezialisten zu 
diskutieren und zu üben. METAS hat verstärkte Anstrengungen 
unternommen, um dieses Potential mit neuen Schulungsangeboten für 
die Wirtschaft nutzbar zu machen (Bild 1).
Ökonomisch ist es erwiesen, dass eine metrologisch 
leistungsfähige Infrastruktur mit der globalen Konkurrenzfähigkeit 
eines Landes korreliert ist. Um das in der Schweiz vorhandene 
Fachwissen optimal zur Geltung zu bringen, wird in Ergänzung zu den 
Fachkursen auch die Bildung von Fachforen geprüft, bei denen sich 
Spezialisten der verschiedenen Disziplinen in vereinbarten Abständen 
zum gegenseitigen Informations- und Wissensaustausch treffen können.
Partikelmesstechnik im Dienst der Luftreinhaltung
Die Partikelmesstechnik gewinnt sowohl im Umwelts- und 
Gesundheitsbereich als auch in der Industrie (Reinraumtechnik) 
zunehmend an Bedeutung. Seit zehn Jahren beschäftigt sich METAS mit 
der Charakterisierung und Quantifizierung der Schwebeteilchen in der 
Luft, den so genannten Aerosolen. Ziel der Entwicklungstätigkeit ist 
es, Industrie und Forschung zuverlässigere und genauere 
Kalibrierungen in der Partikelmesstechnik zur Verfügung zu stellen, 
wie sie beispielsweise für die Entwicklung neuer Motoren oder von 
Partikelfiltern benötigt werden. Neben den Messmethoden, die auf der 
Zählung von Partikeln beruhen, die durch Kondensationswachstum 
vergrössert sind, wird der Weg der direkten optischen Zählung 
verfolgt.
Die Miniaturisierung in der Elektronik, die Fortschritte in der 
chemischen, pharmazeutischen, medizinischen und biotechnologischen 
Forschung sowie verschärfte Sicherheitsbestimmungen im 
Lebensmittelbereich führen dazu, dass immer mehr Reinräume in 
Betrieb genommen werden. Optische Partikelzähler werden 
hauptsächlich dazu benötigt, um Reinräume zu kontrollieren und zu 
überwachen. Wer einen Reinraum betreibt, ist also auf kalibrierte 
Partikelmessgeräte angewiesen, um die Einhaltung der entsprechenden 
Normen dokumentieren zu können. Mit der Übernahme und 
Weiterentwicklung der Kalibrieranlage für Latex-Partikel von 100 nm 
bis 900 nm Durchmesser vom Labor Spiez wird METAS in diesem Bereich 
zum führenden Labor in Europa (Bild 2).
Telemetrologie, ein Beitrag zur Sicherheit im Strassenverkehr
Online-Verkehrsüberwachungssysteme erfassen Bilder von 
Übertretungen zusammen mit den entsprechenden Messwerten und 
übermitteln beide als Datensatz digital in eine Zentrale zur 
Auswertung. Ist die rechtliche Verbindlichkeit der Daten gesichert, 
können sie als Beweismittel für Ahndungen dienen. Nach der 
definitiven Zulassung dieser Systeme steht nun auch in der Schweiz 
ein leistungsfähiges Instrument zur Verkehrsüberwachung bereit – im 
Interesse der Sicherheit im Strassenverkehr.
2003 hatte METAS erstmals eine zeitlich begrenzte Zulassung 
erteilt, um die Betriebstauglichkeit einer kombinierten Anlage zur 
Geschwindigkeitsmessung mittels Digitalkamera und Piezo- 
Drucksensoren in der Fahrbahn abzuklären (Bild 3). Bei dieser Anlage 
werden die auf der Autobahn erfassten Messdaten digital in eine 
Zentrale übermittelt, wo der amtlich verbindliche Wert entsteht.
Die in der Richtlinie von METAS festgelegten Anforderungen an die 
Messmittel und Verfahren, insbesondere an das 
Datenübertragungssystem, bei dem der rechtlich verbindliche Wert der 
Messgrösse am Ende der Datenübertragung mit Hilfe einer 
Auswertungssoftware entsteht, haben sich bewährt. Nachdem auch die 
rechtliche Verbindlichkeit der Daten sichergestellt worden ist, 
wurde die Zulassung definitiv erteilt.
Seither wurden weitere Digitalkameras für Radargeräte und 
Digitalkameras für Rotlicht-Überwachungssysteme mit 
Geschwindigkeitsmessung innerorts zugelassen. Es ist davon 
auszugehen, dass die traditionellen Kameras sukzessive durch 
Digitalkameras mit der Möglichkeit der direkten Datenübertragung in 
eine Auswertungszentrale ersetzt werden.
Richtige Beleuchtung schützt Menschen
Schwerpunkte der Lichtmesstechnik (Photometrie) sind 
Fahrzeugbeleuchtung, Tunnelbeleuchtung und spezielle lichttechnische 
Materialien. Hierzu werden im Labor Photometrie verschiedene 
Goniometer eingesetzt, die das Bestimmen der Lichtstärkeverteilung 
von Tunnelleuchten und Innenraumleuchten erlauben bzw. auch die 
Prüfung, ob Autoscheinwerfer, Rückstrahler oder Signalleuchten die 
gesetzlichen Anforderungen erfüllen.
National und international zeichnet sich das Labor Photometrie 
durch eine anerkannte Kompetenz für Beleuchtungssyteme in 
Strassentunnels aus. Diese Systeme haben widersprüchlichen 
Ansprüchen zu genügen: Einerseits fordern Sicherheitsüberlegungen 
ausreichende Helligkeit, andererseits muss der Betrieb der 
Beleuchtung in einem ökonomisch vertretbaren Aufwand sein. Hinzu 
kommen weitere Anforderungen wie die Helligkeitsanpassung im Ein- 
und Ausfahrtsbereich bzw. die Gleichmässigkeit der Beleuchtung im 
mittleren Tunnelbereich.
METAS beteiligt sich führend in der Ausarbeitung von Normen im 
Bereich der Tunnelbeleuchtung. Eine weitere wichtige Aufgabe sind 
Abnahmemessungen von Beleuchtungssystemen von Strassentunnels. 
Hierzu werden die Messmöglichkeiten laufend verbessert. Als Beispiel 
steht neu der Einsatz eines ortsauflösenden Leuchtdichtemesssystems. 
Es erlaubt das grossflächige Erfassen der Helligkeitsverhältnisse 
der Strassenoberfläche und der Wände typischerweise im 
Eingangsbereich von Strassentunnels (Bild 4). Das System basiert auf 
einer hoch auflösenden CCD-Kamera, deren Helligkeitsempfindlichkeit 
präzis kalibriert wurde. Die spektrale Empfindlichkeit 
(«Farbempfinden») wird mit Hilfe von Spezialfiltern derjenigen des 
menschlichen Auges angepasst.
Kostenlose Informationen
Mit Entwicklungsarbeiten in Gebieten, in denen mittelfristig 
steigende Anforderungen an die metrologische Infrastruktur zu 
erwarten sind, wappnet sich METAS für die Zukunft und leistet einen 
Beitrag zur Innovation, zur Verbesserung der Produktivität und zur 
Erhöhung der Lebensqualität. Der METAS-Jahresbericht sowie metINFO, 
die Zeitschrift für Metrologie, und sasFORUM, die Kundenzeitschrift 
der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS), informieren über 
die neusten Entwicklungen. Sie sind kostenlos erhältlich und können 
über www.metas.ch/de/publication/publiorder.html bestellt werden.
Kasten
Zulassungen, Konformitätsbewertungen und Eichungen
Im heutigen, noch vorwiegend präventiven System werden mittels 
Bauartprüfung, Zulassung und Eichung der eingesetzten Messmittel die 
Voraussetzungen dafür geschaffen, dass korrekte Mengenangaben in 
Handel und Geschäftsverkehr gewährleistet sind und Gefährdungen 
durch Falschmessungen in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und 
öffentliche Sicherheit vermieden werden.
2003 erteilte das METAS 109 Zulassungen für neue Bauarten bzw. 
Modifikationen bereits zugelassener Messmittel, zertifizierte 40 
lichttechnische Komponenten und eichte komplementär 1054 Messmittel 
in jenen Bereichen, in denen Eichämter und Eichstellen keine 
Messmöglichkeiten anbieten. Erwähnenswert ist hier, dass nunmehr 
alle 19 Referenzsysteme für die Elektronendosimetrie der 
schweizerischen Spitäler direkt bei den Strahlenqualitäten geeicht 
sind, die bei der Tumorbestrahlung im Spital eingesetzt werden.
Der schweizerische Eichdienst, bestehend aus 53 Eichämtern und 81 
Eichstellen, eichte 340 000 Messmittel, überwachte mittels 
statistischer Prüfverfahren 664 000 Messinstrumente und 
kontrollierte 6532 Lose von Fertigpackungen. Dabei mussten wie im 
Vorjahr rund 8% der Lose beanstandet werden. Weitere Einzelheiten 
sind im Jahresbericht 2003 des Schweizerischen Eichdienstes zu 
finden, der kostenlos abgegeben wird und unter 
www.metas.ch/de/calib/jb-legmet zu finden ist.
Bilder und Illustrationen
Bild 1: Weiterbildunganlässe am METAS: praxisbezogenes Lernen 
unter fachkundiger Anleitung.
Bild 2: Mit der vom Labor Spiez übernommenen und weiter 
entwickelten Kalibrieranlage erweitert METAS sein 
Dienstleistungsangebot in der Partikelmesstechnik und wird zum 
führenden Labor in Europa.
Bild 3: Die Telemetrologie machts möglich: Online- 
Überwachungssysteme tragen zur Verkehrssicherheit bei.
Bild 4: METAS-Spezialisten prüfen in der Einfahrstrecke eines 
Strassentunnels die Helligkeitsverteilung mit einem 
Leuchtdichtemesssystem, das auf einer CCD-Kamera basiert. Die 
Helligkeitswerte sind mit einer Falschfarben-Kodierung dargestellt. 
Mit diesen Messungen trägt METAS zur Verkehrssicherheit bei.
Bild 5: In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und 
Informatik Biel entwickelte METAS ein mobiles Strassenreflektometer, 
mit dem die Reflexionseigenschaften von Strassenoberflächen 
ausgemessen werden können. Die Unfallgefahr in der Nacht kann durch 
gute Sichtbarkeit massiv reduziert werden.
Text und Bilder können von www.metas.ch/de/medien heruntergeladen 
werden.
Weitere Auskünfte: Christian Antener, Tel. +41 31 32 33 489,  
christian.antener@metas.ch

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