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Gesundheitsförderung Schweiz / Promotion Santé Suisse

Schon die frühen Jugendjahre bestimmen unsere Gesundheit

Schon die frühen Jugendjahre bestimmen unsere Gesundheit
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Bern (ots)

- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit  
     unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100001194 -
11. Nationale Gesundheitsförderungs-Konferenz der
Gesundheitsförderung Schweiz vom 15.-16. Jan. 2009 in Pfäffikon/SZ
Soziale Determinanten haben eine grössere
Auswirkungen auf die Gesundheit eines Einzelnen als sein persönliches
Gesundheitsverhalten. Oft verhindern sie gar ein
gesundheitsförderliches Verhalten. Je grösser der Gap zwischen Arm
und Reich in einer Gesellschaft ist, desto gravierender sind die
Probleme im Gesundheitsbereich für alle Schichten.
Lösungsmöglichkeiten liegen auf einer gesamtpolitischen,
intersektoralen Ebene. Stichwörter sind
"Gesundheitsverträglichkeitsprüfung" und "Gesundheitskompetenz".
Auch in der Schweiz liegt noch ein erhebliches politisches Potenzial
brach, um die Chancengleichheit für alle zu verbessern.
Die Auswirkung der persönlichen Lebensumstände eines Individuums
auf seine Gesundheit wurde bis anhin unterschätzt. Diesbezüglich
waren sich die Referentinnen und Referenten einig. Entscheidend und
politisch zu wenig beachtet ist die Tatsache, dass die Umstände im
persönlichen Umfeld - die sozialen Determinanten - sogar
gesundheitsförderliches Verhalten verhindern können.
Gesellschaftlicher Status; ökonomische Rahmenbedingungen; soziale
Unterstützung und Netze; Bildung und Ausbildung; Arbeit und
Arbeitsbedingungen sind Kriterien, die sich positiv oder negativ auf
die Gesundheit auswirken können.
Wesentliche Teile der Gesundheitsbiografie werden aber bereits im
Kindes- und Jugendlichenalter geprägt und erweisen sich fürs ganze
Leben als bestimmend. Diese Einflüsse sind abhängig vom historischen,
kulturellen und sozialen Kontext wie zum Beispiel
Kohortenzugehörigkeit, Geschlecht, Bildungsmöglichkeiten, Wohlstand
und Zugangsmöglichkeiten zum Gesundheitssystem. Die Möglichkeiten,
eine gute Erziehung und Bildung zu erhalten, bekommen damit einen
zentralen Stellenwert für die Gesundheit im späteren Leben.
Nicht Schicksal, sondern Chancenungleichheit
Ungleiche Gesundheit in einer Gesellschaft ist also nicht
Schicksal, sondern auf ungleiche Chancen zurückzuführen. Ungleiche
Chancen aufgrund von Bildung, Armut, Erziehungsstil im Kindes- und
Jugendalter wirken sich signifikant auf Gesundheit und Wohlbefinden
in späteren Jahren aus. Aber auch einschränkende Lebenslagen in
Verbindung mit materieller Armut schränken die Möglichkeiten ein,
sich gesund zu verhalten oder auch, Zugang zum Gesundheitssystem zu
haben.
Grössere Ungleichheit, mehr Gesundheitsprobleme
Von besonderer Relevanz sind die Aussagen des englischen
Epidemiologen Richard Wilkinson. Seine Daten zeigen, dass nicht
einfach Armut krank und Reichtum gesund macht, sondern dass es auf
das Ausmass der Ungleichheit innerhalb einer Gesellschaft (z.B. das
Ausmass an Einkommensunterschieden) ankommt. Je ausgeprägter die
Ungleichheit in einer Gesellschaft ist, desto gravierender sind ihre
Probleme im Gesundheitsbereich. In einer Gesellschaft mit grosser
sozialer Ungleichheit wirken sich die Folgen auf alle Schichten aus,
am stärksten aber auf die armen Bevölkerungsschichten.
Lösungsansätze
Schwieriger als die Analyse ist die Frage nach Lösungen. Diese
sind weitgehend politischer Natur. Das traditionelle (und teure)
Gesundheitsversorgungssystem kann zu diesen Fragen nur wenig
beitragen. Gesundheit ist im politischen Bereich noch zu einseitig
dem so genannten Gesundheitswesen zugeteilt. Wenn es um die Rolle
des sozialen Umfeldes geht, sind die Sozialpolitik wie auch die
anderen Politikbereiche mit betroffen. Ein Ansatzpunkt ist hier die
"Gesundheitsverträglichkeitsprüfung", die politische Entscheidungen
hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Gesundheit beurteilt Im
Einwanderungsland Schweiz wäre hier vor allem auf den Umgang mit der
Migrationsbevölkerung zu achten.
Mit Blick auf das Individuum geht es darum, die sogenannte
Gesundheitskompetenz (health literacy) zu verbessern. Nach Prof.
Thomas Abel, Leiter der Gesundheitsforschung am ISPM der Universität
Bern, beginnt Gesundheitskompetenz bei der Erziehung und
Grundausbildung und schliesst folgende Fähigkeiten mit ein (Abel):
Wissen, Wahrnehmungen, Werthaltungen, Einstellungen und
Verhaltensrepertoire. Intakte Gesundheitskompetenz ist die
Voraussetzung dafür, dass Menschen ihre Gesundheit
selbstverantwortlich gestalten können.
Die Konferenz macht in unerwartet deutlicher Weise klar, dass
nicht nur in armen Ländern, sondern auch in der Schweiz ein
erhebliches, nicht zuletzt politisches Potenzial noch brach liegt.
Auf www.gesundheitsfoerderung.ch/konferenz finden Sie ab
Donnerstagabend Zusammenfassungen und Bilder sowie die verschiedenen
Referate.

Kontakt:

Elisabeth Fry
Mediensprecherin
Mobile: +41/79/701'39'64

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