Alle Storys
Folgen
Keine Story von KPMG mehr verpassen.

KPMG

KPMG-Studie: Managerlöhne werden im Verwaltungsrat kaum thematisiert

Ein Dokument

Zürich (ots)

- Hinweis: Die Studie "Management Compensation in der Schweizer 
     Praxis" kann im pdf-Format unter 
     http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100001147
     kostenlos heruntergeladen werden -
Mehrheit will kein Mitspracherecht der Aktionäre
Im Verwaltungsrat werden Vergütungsleistungen an
das Management und an den Verwaltungsrat kaum thematisiert. Zudem
sind die betroffenen Führungskräfte während der Festsetzung ihres
Lohnes in den Sitzungen oft selbst anwesend. Im Rahmen der Methoden
und Prozesse der Ausgestaltung der Entschädigungen hat die Bedeutung
von Aktien- und Optionsanteilen gegenüber der Barvergütung
tendenziell abgenommen.
KPMG und das Institut für Accounting, Controlling und Auditing der
Universität St. Gallen haben eine Bestandesaufnahme der Management
Compensation bei Schweizer Unternehmen vorgenommen. Die nun
vorliegende Studie will zur Versachlichung der Diskussion und zur
Professionalisierung in Verwaltungsrat und Geschäftsleitung
beitragen. Eine Darstellung der Methoden und Prozesse der
Ausgestaltung der Entschädigungen ermöglicht eine erste Einschätzung,
wie die einzelnen Entschädigungsformen zu handhaben sind. Dabei
werden auch die wichtigsten steuerlichen, arbeits- und
gesellschaftsrechtlichen Regelungen sowie Anforderungen der
Rechnungslegung beleuchtet.
Ausgewogene Vergütungen
Während einige wenige Ausreisser die öffentliche Debatte um die
absolute Höhe der Vergütung  dominieren, empfängt die grosse Mehrheit
der Geschäftsleitungsmitglieder und Verwaltungsräte in der Schweiz
keine übermässigen Vergütungspakete. "Generell ist es um die
Management Compensation in der Schweizer Praxis nicht so schlecht
bestellt, wie uns die gegenwärtige Diskussion teilweise glauben
machen will", sagt Prof. Peter Leibfried, Leiter des  KPMG Lehrstuhl
für Audit und Accounting an der Universität St. Gallen. Die Höhe der
Vergütung kann im Normalfall bei der Geschäftsleitung durchaus als
angemessen bezeichnet werden. So verdienen CEOs in der Schweiz
durchschnittlich rund CHF 650'000.- Verwaltungsratspräsidenten werden
im Mittel mit rund CHF 300'000.- entschädigt. "Einzelfälle liegen
klar ausserhalb des üblichen Rahmens, was aber in einer freien
Wirtschaft nie zu verhindern sein wird", so Prof. Peter Leibfried
weiter.
Geringe Anreizwirkung für Verwaltungsräte
Klarer Handlungsbedarf besteht hingegen bei der Ausgestaltung der
Entschädigung von Verwaltungsräten. "Die gegenwärtige
Vergütungsstruktur ist kaum dazu geeignet, persönlichen Einsatz und
Erfolg zu honorieren. Die Anforderungen an die Verwaltungsräte werden
jedoch angesichts der Komplexität und Dynamik der heutigen Wirtschaft
weiter steigen. Diese Entwicklung zieht ein wachsendes zeitliches
Engagement, begleitet von einer notwendigen Professionalisierung der
Verwaltungsräte nach sich", sagt Hubert Achermann, CEO KPMG Schweiz.
Wichtigstes Vergütungsinstrument wird auch zukünftig Bargeld sein.
Dabei stehen für die Geschäftsleitung neben fixen Anteilen variable
Komponenten in Zukunft noch stärker im Vordergrund. Die Bedeutung von
Aktien als Lohnbestandteil wird mehr oder weniger unverändert
bleiben; der Stellenwert von Optionen ist nach der Meinung der
Mehrheit der Befragten eher rückläufig. Zu bemängeln ist die meist
kurzfristige Incentivierung der variablen Vergütung der
Geschäftsleitung. Die Messlatte ist meist das Erreichen des Budgets
des nächsten Jahres.
Problem der Unabhängigkeit bei der Beschlussfassung
Auffällig und unbefriedigend sind jedoch die Erkenntnisse, dass
das Thema der Vergütung im Verwaltungsrat offenbar kaum diskutiert
wird und bei der Festsetzung und den Beschlüssen zur Lohngestaltung
die betreffenden CEOs und Verwaltungsratsmitglieder oft selbst
anwesend sind. Die vordringlichsten Ziele der Lohngestaltung sind
eine geringe Fluktuationsrate und eine stabile personelle Basis.
Weiter sind sich die befragten Unternehmen mehrheitlich einig, dass
dem oft zitierten "internationalen Markt für Top-Manager" nur eine
geringe Bedeutung beigemessen werden kann. Die Höhe der Vergütung
orientiert sich meist an Schweizer Unternehmen.
Als weiteres Resultat identifiziert die Studie in der
Unabhängigkeit der Verwaltungsräte ein verbreitetes Manko in der
Corporate Governance-Struktur der befragten Unternehmen. Nur rund 60
Prozent der Verwaltungsräte erfüllen gemäss der Studie die
Anforderungen der faktischen Unabhängigkeit. Diese ist gegeben, wenn
das Mitglied des Verwaltungsrats weder für das Unternehmen tätig ist,
noch Überkreuzmandate oder sonstige geschäftliche Beziehungen zu
operativen Mitgliedern des Verwaltungsrats und zur Geschäftsführung
pflegt. In jedem siebten Unternehmen besteht zudem noch immer eine
Personalunion zwischen CEO und dem Verwaltungsratspräsidenten.
Mehrheit will kein Mitspracherecht der Aktionäre
Jeweils knapp die Hälfte der Befragten wünschen sich von einem
Rahmenkonzept zur Corporate Governance und vom Gesetzgeber lediglich
allgemeine oder gar keine Vorgaben zu Ausgestaltung und Festlegung
der Vergütung. Nur eine kleine Minderheit befürwortet klare und
detaillierte Regelungen. Rund drei Viertel der Befragten lehnen es
ab, die Generalversammlung über die Höhe der Vergütung für die
Geschäftsleitung beschliessen zu lassen. Auch hinsichtlich der
Vergütung für den Verwaltungsrat will die Mehrheit kein
Mitspracherecht der Aktionäre. Eine stärkere Einbindung der
Investoren wird nur von jedem vierten befragten Unternehmen
befürwortet.
Ausführlichere Ergebnisse zur Studie "Management Compensation in
der Schweizer Praxis" sind unter www.kpmg.ch downloadbar.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund
104'000 Mitarbeiter in 144 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz
sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG
International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in
der Schweiz rund 1'470 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im
Geschäftsjahr 2005 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 367
Millionen Franken, was einem Wachstum von 12.9 Prozent gegenüber dem
Vorjahr entspricht. Weiterführende Informationen finden Sie unter
www.kpmg.ch.

Kontakt:

Stefan Mathys
Corporate Communications
Tel. +41/44/249'27'74
Mobile +41/79/227'98'31
E-Mail: kpmgmedia@kpmg.ch

Weitere Storys: KPMG
Weitere Storys: KPMG