Alle Storys
Folgen
Keine Story von Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera mehr verpassen.

Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

"Larmoyante Ladies": Ist höhere Schmerzempfindlichkeit der Grund für mehr Schmerzmittelkonsum bei Frauen?

Lausanne (ots)

Medikamentenkonsum und das Risiko von
Medikamentenmissbrauch, insbesondere auch von Schmerzmitteln, sind
bei Frauen verglichen mit Männern erhöht. Neuere Untersuchungen
zeigen eine besondere Schmerzempfindlichkeit beim weiblichen
Geschlecht. Biologisches Schicksal oder psychosoziale Prägung? Ist
die Ursache für die weibliche Pillensucht damit gefunden? Die
Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
(SFA) in Lausanne stellt Fragen zum Thema und warnt vor
Geschlechtsvorurteilen.
Es gibt zahlreiche schmerzhafte Erkrankungen, bei denen Frauen
überrepräsentiert sind, wie Kopfschmerzen, Migräne, Geschwulste aus
Bindegewebe etc. Umfragen der SFA zeigen auf der anderen Seite, dass
Frauen überproportional mehr Schmerzmittel einnehmen als Männer. Das
Risiko eines spezifisch weiblichen Medikamentenabusus ist somit
gegeben und wird auch immer wieder betont. Ungeklärt ist allerdings,
woher dieser geschlechtsspezifische Griff zur Pille gegen Schmerzen
stammt. Hinsichtlich der Häufung des weiblichen Schmerzmittelkonsums
könnten neue Erkenntnisse der Schmerzforschung nun Aufklärung
leisten.
Schmerz lass nach...
Der kanadische Psychologe Gary B. Rollman konstatiert in seinem
Buch über "Sex, Gender and Pain" bei Frauen eine experimentell
belegte niedrigere Toleranz gegenüber Schmerz und verfolgt
verschiedene Hypothesen zu dieser Tatsache. Zwischen biologischen
Faktoren und psychosozialer Prägung scheinen Körperfaktoren wie die
weiblichen Sexualhormone bei Schmerzempfindungen nur eine geringe
Rolle zu spielen. Wichtiger sind nach Ansicht des kanadischen
Forschers psychosoziale Faktoren. So sind Angst und Stress bei Frauen
mit höherer Schmerzsensibilität verbunden. Angst steigert bei Frauen
die Schmerzempfindlichkeit, und auf Stress reagieren sie schneller
mit Schmerzwahrnehmung. Männer hingegen spielen mit Angst und Stress
und kennen ja bekanntlich ohnehin keinen Schmerz. Ob diese Erklärung
tatsächlich hilft, den höheren Schmerzmittelkonsum bei Frauen
aufzuklären, bleibt offen. Mit Mimosenhaftigkeit und Larmoyanz haben
weibliche Schmerzempfindlichkeit und Schmerzmittelkonsum jedenfalls
nichts zu tun.
Quelle:Gary B. Rollman et al: Sex, Gender and Pain. Progress in
Pain Research and Management. Vol. 17, IASP Press, Seattle, 2001

Kontakt:

Sekretariat Prävention und Information, Tel. +41 21 321 29 76

Weitere Storys: Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera
Weitere Storys: Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera
  • 09.10.2001 – 08:00

    SFA-Präventionstipp des Monats: Warnung vor dem Alkoholtintling!

    Pilze besser nüchtern essen! Lausanne (ots) - Es ist Pilzzeit, und viele Sammler und Sammlerinnen tragen reiche Beute heim. Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne weist darauf hin, dass bestimmte Pilzsorten besser nicht zusammen mit alkoholischen Getränken konsumiert werden sollten. Wer es dennoch probiert, riskiert körperliche Reaktionen, die vom roten Kopf ...

  • 09.10.2001 – 08:00

    Schützt sportliche Aktivität im Jugendalter vor Alkohol, Tabak und Drogenkonsum?

    Lausanne (ots) - Wer Sport treibt, lebt mit wenigen Ausnahmen Doping betreibender Spitzensportler gesund, heisst es. Doch wie steht es mit dem Gebrauch an Alltagsdrogen wie Alkohol und Tabak sowie Cannabis bei Sportlern und Sportlerinnen. Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne kommt in einer soeben erschienenen ...

  • 09.10.2001 – 08:00

    Jubiläums-Wandkalender 2002: Geschenk an schweizerische Schulklassen

    Lausanne (ots) - Anlässlich ihres 100-Jahr-Jubiläums im Jahr 2002 macht die SFA allen schweizerischen Schulklassen der 6., 7. und 8. Schulstufen einen Wandkalender mit Begleitheft zum Geschenk. Bereits seit mehreren Jahren produziert die SFA zusammen mit der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich dieses bewährte pädagogische Hilfsmittel mit suchtpräventiver ...