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Bundesamt für Polizei

Mission des Schweizer DVI-Teams in Thailand geht zu Ende

Bern (ots)

Zwei DVI-Spezialisten bleiben im Einsatz
Bern, 26.01.05. Zwölf Mitglieder des Schweizer Teams zur «Desaster 
Victim Identification» (DVI) sind heute aus Thailand in die Schweiz 
zurückgekehrt. Es handelt sich um Kriminaltechniker verschiedener 
kantonaler Polizeikorps sowie Rechts- und Zahnmediziner aus 
verschiedenen Kantonen sowie einen Kriminaltechniker aus dem 
Fürstentum Liechtenstein. Zwei Kriminaltechniker bleiben bis auf 
weiteres in Thailand. Sie werden im international geführten Zentrum 
für die Erfassung der so genannten «Ante-Mortem-» und «Post-Mortem- 
Daten» in Phuket mitarbeiten.
Insgesamt standen in Thailand seit dem 28. Dezember 2004 während je 
zwei bis drei Wochen 41 DVI-Spezialisten im Einsatz. Die 
Koordination vor Ort erfolgte durch einen Vertreter von fedpol. Die 
Schweizer DVI-Experten gehörten zu den erste Teams, die in Thailand 
eintrafen. Sie vereinbarten mit den thailändischen Behörden die 
Organisation und Rahmenbedingungen für den Einsatz der ausländischen 
DVI-Teams.
Leitende Funktion vor Ort
Gemeinsam mit den DVI-Experten aus Chile, England, Italien, Israel, 
Japan, Kanada, Portugal und Spanien arbeitete das Schweizer Team auf 
dem in Krabi eingerichteten Arbeitsplatz. Den Schweizern wurde mit 
der Zustimmung aller involvierten Teams von den thailändischen 
Behörden das Kommando für den ganzen Arbeitsplatz übertragen.
Die Schweizer Spezialisten konnten in Krabi bei über 300 Leichen die 
«Post-Mortem-Daten» (PM) erheben. Die Arbeiten dort sind nun 
beendet. Für die Erledigung der verbleibenden Arbeiten auf einem neu 
eingerichteten Arbeitsplatz in der Umgebung von Phuket stehen 
genügend DVI -Spezialisten aus Thailand und anderen Ländern zur 
Verfügung.
Daten werden ungeachtet der Herkunft erhoben
Der Auftrag aller DVI-Spezialisten in Thailand ist und war es, nach 
einem von Interpol vorgegebenen Standard bei den toten Personen, 
ungeachtet ihrer Herkunft, die Daten zu erheben. Die so erhobenen, 
so genannten «Post- Mortem-Daten» (PM) werden nun im international 
geführten Zentrum in eine eigens für diesen Zweck eingerichtete 
Datenbank eingegeben.
In der Schweiz, wie auch in allen übrigen Ländern, werden zurzeit 
die so genannten «Ante-Mortem-Daten» (AM) der vermissten Personen 
beschafft, z.B. Zahnschema, Röntgenbilder, Informationen über 
Implantate. Daneben werden aber auch Materialien wie Zahnbürsten und 
Blutproben von Verwandten für die Erstellung eines aussagekräftigen 
DNA-Profils erhoben.
70 AM-Dossiers überwiesen
In der Schweiz wurden von den Kantonalen Polizeistellen bereits über 
70 Dossiers mit «Ante-Mortem-Daten» dem Bund überwiesen. Die 
Koordination, Überprüfung der Dossiers und die entsprechenden 
internationalen Abklärungen erfolgen durch eine spezielle Einheit 
von fedpol, in der gegenwärtig zwölf Personen im Einsatz stehen. Die 
vollständigen Dossiers werden laufend den thailändischen Behörden 
übermittelt.
Die AM-Daten werden nun vorerst in Thailand - international 
koordiniert - mit allen PM-Daten verglichen, die von den 
verschiedenen DVI-Teams und den thailändischen Spezialisten vor Ort 
erhoben wurden. Offen ist derzeit noch, wo und wie die DNA-Profile 
aus den PM-Dossiers aller vom Seebeben betroffenen Länder mit jenen 
aus den in den Herkunftsländern erhobenen AM-Dossiers abgeglichen 
werden können. Nur die Gesamtheit all dieser arbeitsintensiven 
Datenabgleiche wird schliesslich die Gewissheit einer sicheren 
Identifizierung der Opfer geben können.
Bis alle nötigen Daten erhoben und Opfer durch den Vergleich der 
Daten identifiziert sind, dürfte es indes noch Wochen oder gar 
Monate dauern. Vereinzelt konnten Urnen von eindeutig 
identifizierten Verstorbenen auch schon in die Schweiz zurückgeführt 
werden. Zu welchem Zeitpunkt dies für die DNA identifizierten Opfer 
möglich sein wird, ist im Moment noch völlig offen. Das Streugut 
vermisster Personen wird von Thailand in die Schweiz geschickt und 
von der Kantonspolizei Zürich unter Mithilfe des VBS bearbeitet und 
auf Wunsch der Angehörigen an diese weitergeleitet.
Über die Zahl der zurzeit noch als vermisst geltenden Personen wird 
das EDA am heutigen Point de Presse in Bern weitere Ausführungen 
machen.
Bundesamt für Polizei
Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS)
Weitere Auskünfte:
Hansjörg Ritter, Kommandant Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, 
strategischer Leiter DVI-Team, Tel. 079 406 83 80 oder 071 343 66 66
Arnold Bolliger, fedpol, Stab für internationale Entwicklung und 
Krisenmanagement (SINDEC), Tel. 079 300 58 12
Christoph Markwalder, Dr. med. IRM St. Gallen und Mitglied des 
Schweizerischen DVI Kern-Team ; Tel. 079 694 56 06

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