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Bundesamt für Veterinärwesen

Die Schweizer Wildschweine sind wieder frei von Schweinepest

Bern (ots)

Im Mai 1998 kam es im Kanton Tessin - zum ersten Mal
in der Schweiz - zu Fällen von Schweinepest bei Wildschweinen. In
enger Zusammenarbeit des kantonalen Veterinärdienstes mit dem
Bundesamt für Veterinärwesen, mit Wildhütern, Jägern und
Wissenschaftern ist es gelungen, ein Uebergreifen dieser
hochansteckenden Tierseuche auf Hausschweine zu verhindern und die
Seuche wieder aus der Wildschweinepopulation des Tessins zu
verbannen.
Die Klassische Schweinepest (KSP) ist eine hochansteckende
Viruskrankheit, welche alle Schweinearten betreffen kann. Nach über
zwanzig KSP-freien Jahren hatte die Schweiz 1993 fünf
Seuchenausbrüche in Schweinehaltungen zu verzeichnen, welche rasch
getilgt werden konnten. Trotz vielen Seuchenfällen im übrigen Europa
(vor allem Niederlanden, Deutschland, Italien, Spanien und Belgien)
in den folgenden Jahren, blieben unsere Schweinebestände verschont.
Weil aber seit 1997 in der italienischen Provinz Varese eine
Schweinepest Epidemie bei Wildschweinen herrscht, musste mit der
Einschleppung ins angrenzende Tessin gerechnet werden. Der
Veterinärdienst des Kantons Tessin begann deshalb frühzeitig,
gefallene oder erlegte Wildschweine untersuchen zu lassen.
Im Mai 1998 wurden im Malcantone die ersten infizierten
Wildschweine auf Schweizer Boden festgestellt und umgehend gezielte
Massnahmen zur Bekämpfung eingeleitet. Es galt die Uebertragung auf
Hausschweine zu verhindern und die weitere Ausbreitung innerhalb der
Wildschweinepopulation zu unterbinden. Da für die Bekämpfung die
Biologie des KSP-Virus und die des Wildschweins berücksichtigt werden
muss, war eine enge Zusammenarbeit verschiedener Stellen und
Spezialisten vonnöten. Koordiniert vom Kantonalen Veterinärdienst
Tessin arbeiteten Wildbiologen, Wildhüter und Jäger, Epidemiologen
des Bundesamtes für Veterinärwesen sowie die Spezialisten des
Instituts für Viruskrankheiten (IVI) auf das gemeinsame Ziel, die
Ausrottung der Seuche, hin.
Zwischen Mai 1998 und April 2001 wurden insgesamt 1'877 tot
aufgefundene oder erlegte Wildschweine untersucht. Das IVI
Mittelhäusern analysierte Blut -  bzw. Gewebeproben - von 1'747
Wildschweinen und lieferte damit wichtige Hinweise auf den Verlauf
der Epidemie und für die weiteren Bekämpfungsmassnahmen. Wurden
anfänglich mehrheitlich Virusträger  entdeckt, waren in späteren
Phasen die untersuchten Proben vor allem  Antikörperpositiv, als
Zeichen, dass sich das Tier mit dem Seuchenerreger erfolgreich
auseinandergesetzt hatte. Im März 1999 wurde bei den
Laboruntersuchungen letztmals ein Virusträger gefunden; auch die Zahl
der Antikörperpositiven Proben nimmt laufend ab. KSP-Virus scheint
demnach nicht mehr zu zirkulieren und die Schweinepest Epidemie bei
den Wildscheinen des Tessins darf als beendet betrachtet werden.
Ebenfalls eine günstige Entwicklung zeichnet sich für die angrenzende
Provinz Varese (Italien) ab. Dort wurde der letzte Schweinepestfall
im Juli 2000 diagnostiziert.

Kontakt:

Hans Wyss, Leiter Kommunikation BVET, Tel. +41 31 323 84 96;

Tullio Vanzetti, Veterinario cantonale Ticino,
Tel. +41 91 814 41 00;

Weitere Informationen: "Cinghiali di nuovo sani", Dipartimento Delle
Opere Sociali, Ticino, Bellinzona.

Internet:
www.ti.ch/vet;
www.bvet.admin.ch/tiergesundheit/d/berichte_publikat/berichte_
mensch_tier/9901_12_14.pdf

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