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Staatskanzlei Luzern

Jahrebilanz 2010 der Luzerner Gülleunfälle

Luzern (ots)

Die Zahl der Gewässerverunreinigungen durch Gülle
hat 2010 im Kanton Luzern gegenüber dem Vorjahr von 37 auf 32 
abgenommen. In zwölf Fällen kam es zu einem Fischsterben. Die meisten
Gülleunfälle ereigneten sich im Mai, als die Bauern nach einer 
längeren Niederschlagsperiode unter hohem Zeitdruck etliche 
verschiedene Arbeiten ausführen mussten.
Häufigste Ursache der Gülleunfälle war mit neun Ereignissen die 
ungenügende Überwachung des Pumpvorgangs, zusammen mit Fehlern bei 
der Bedienung und technischen Mängeln an der Anlage. Acht Unfälle 
entstanden durch den Eintrag von Gülle durch Drainagen oder durch 
Abschwemmung, wenn die Gülle bei ungünstigen Boden- und 
Witterungsbedingungen ausgebracht wurde. Weitere Ursachen waren 
undichte Bodenleitungen, defekte Schläuche und Mängel bei der 
Betriebsentwässerung. Eine Gewässerverunreinigung wurde durch eine 
undichte Grube verursacht. Bei sechs Ereignissen sind die Ursache und
die Verursacher nicht bekannt.
Bei Hektik wird es gefährlich
Eine Häufung der Gülleunfälle ist im Mai festzustellen, als nach 
einer längeren Niederschlagsperiode in den wenigen schönen Tagen das 
Raufutter geerntet, der Mais gesät und die Gülle ausgebracht werden 
musste. Es gab viel Hektik auf den Bauernhöfen. Die Hektik bewirkte, 
dass Schieber falsch gestellt, der Rückfluss der Gülle nach dem 
Ausbringen falsch geleitet oder die Sogwirkung aus den vollen 
Güllebehältern nach dem Abstellen der Pumpe nicht beachtet wurde. Ins
Kapitel "Fehler bei der Technik" gehören auch Fälle, bei denen 
technische Mängel wie undichte Kupplungen nicht beachtet wurden.
Zementrohre saniert
In Absprache mit dem Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband wurden
in den letzten beiden Jahren 200 alte Zementrohrleitungen saniert 
oder stillgelegt. Dank der guten Mitarbeit der betroffenen 
Landwirtschaftsbetriebe bewährt sich diese Massnahme offenbar. Die 
entsprechende Unfallursache konnte von 6 auf 2 Ereignisse gesenkt 
werden.
Drainagen unterschätzt
Die Gefahr von Drainagen für den Gülle-Eintrag in die Gewässer 
wird oft unterschätzt. 2010 wurden zwei Unfälle im frühen Frühjahr 
und fünf Ereignisse im Spätherbst festgestellt. Bei jedem dieser 
Ereignisse waren die Boden- und Wetterbedingungen zum Ausbringen von 
Gülle ungünstig. Im Herbst kam dazu, dass zu hohen Gaben ausgebracht 
wurden, weil die Gruben mit Blick auf den Winter geleert werden 
sollten. Der Boden ist die natürliche Kläranlage zur Reinigung der 
Gülle. Dazu muss die Gülle in die oberste Bodenschicht eindringen und
gespeichert werden können. Dort erfolgen der Abbau und die 
Freisetzung der Nährstoffe durch Mikroorganismen. Ist der Boden zu 
feucht, vermischt sich die Gülle mit dem Wasser und sickert durch die
Grobporen in den Untergrund. Dort kann sie in eine Drainage gelangen.
Ist der Boden gefroren, kann die Gülle nicht oder nur bedingt 
einsickern. Die Mikroorganismen sind nicht aktiv und es findet keine 
Reinigung statt.
Risiken ausschliessen
Eine Massnahme zur Vermeidung von Gülleunfälle ist die Prävention.
Dazu gehört der Unterhalt der Hofdüngereinrichtungen sowie die 
Behebung baulicher und technischer Mängel. Empfindliche oder 
beschädigte Teile sind rechtzeitig zu ersetzen. Alte Bodenleitungen 
aus Zement werden brüchig und können sich verschieben. Schläuche, die
jahrelang der Sonne ausgesetzt sind, verlieren mit der Zeit die 
Druckresistenz. Mit der Stilllegung oder dem Ersatz wird ein Risiko 
ausgeschlossen.
Damit Mängel behoben werden können, müssen sie bekannt sein. Viele
Landwirte kontrollieren deshalb einmal im Jahr die Pumpen, Schieber, 
Leitungen, Schläuche und Zapfstellen. Die Dienststelle Landwirtschaft
und Wald (lawa) empfiehlt dieses Vorgehen, um Risiken vorbeugend 
auszuschliessen.
Auf der Homepage der Dienststelle Umwelt und Energie können 
folgende monatlich aktualisierte Statistiken heruntergeladen werden: 
Gewässerverunreinigungen (Übersicht), Gewässerverunreinigungen mit 
Fischsterben ( www.uwe.lu.ch/umweltschutzpolizei ).
Anhang:
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/8647_20110202_fische_tab.pdf

Kontakt:

Fritz Birrer
Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa)
Tel.: +41/41/925'10'55
E-Mail: fritz.birrer@lu.ch

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