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Staatskanzlei Luzern

14. Internationales Europa Forum Luzern "Ländlicher Raum im Aufbruch?" - Chancen der Randregionen

Luzern (os) -

"Je globalisierter die Welt ist, umso mehr schätzen
Konsumentinnen und Konsumenten Qualitätsprodukte." Dies eine der
zentralen Aussagen der vormittäglichen Diskussion vor 250
Tagungsteilnehmern am 14. Internationalen Europa Forum Luzern.
Einigkeit herrschte über dieses Statement von Claude Hauser,
Direktor Verwaltung des Migros-Genossenschaft-Bund. Und er ortete
aktuell die Chance, diesen Faktor vermehrt auszuspielen und auch
höhere Preise für die Produkte einzufordern. Das sei eine
Möglichkeit, allerdings kenne er zurzeit keinen Produzenten, der
wirklich davon profitiere, konterte Felix Montecuccoli, Präsident
Land&Forst Betriebe Österreich. Er denke vielmehr, dass die Gewinne
heute vor allem an der Börse realisiert werden. Nationalrat und
KMU-Unternehmer Hansruedi Wandfluh meinte: "Normprodukte, die es
überall gibt, lassen sich nicht zu den Preisen verkaufen, zu denen
sie bei uns produziert werden. Der Weg kann nur über die Qualität
gehen". Dazu meldete sich Agrar-Professor Bernard Lehmann, der
monierte, dass dies nur möglich sei, weil es ungleich lange Spiesse
gebe.
Braucht es die Alpenregionen?
Luis Durnwalder, Landeshauptmann der Autonomen Provinz Tirol
stellte diese provokative Frage. "Die Politik muss Entscheidungen
treffen, ob sie diese Regionen - weil sie von der Natur benachteiligt
sind - stärker unterstützen will oder nicht." Denn nur durch eine
Kompensation der erschwerten Arbeitsbedingungen sei eine nachhaltige
Belebung der Randregionen möglich. "Mit der Schaffung der Neuen
Regionalpolitik hat sie in der Schweiz bereits ein sehr gutes
Instrument geschaffen", meinte Bernard Lehmann und plädierte für die
Belohnung von marktwirtschaftlichen Leistungen. Dies sei auch eine
Chance, das Portfolio einer ganzen Region zu erneuern.
Naturnah ist Trumpf!
"Wenn wir die ländlichen Räume erhalten wollen, brauchen wir die
Landwirtschaft zur Pflege dieser Gebiete", meinte Luis Durnwalder in
seinem Eintretensreferat. "Wir brauchen aber auch eine Zusammenarbeit
mit den übrigen Erwerbszweigen wie Handwerk, Industrie und
Tourismus." Er brach eine Lanze für die naturnahe Produktion, die
kritisch gegenüber genveränderten Produkten und den Einsatz von
Hormonen und Pestiziden sein muss. "Heute kann beispielsweise in
Polen dank tieferer Löhne, günstigeren Energiepreisen und weniger
Bürokratie zu wesentlich tieferen Preisen produziert werden, als in
Bozen. Deshalb kann unsere Differenzierung nicht über die Menge,
sondern nur über die Qualität und die naturnahe Produktion erfolgen.
Zudem muss das Marketing dieser Produkte verbessert werden. Mit dem
Hinweis auf gesunde Produkte aus einer intakten Alpenwelt lassen sich
auch höhere Preise rechtfertigen."
Wallis im Aufwind
"Das Wallis bewegen, das Wallis öffnen" mit diesem persönlichen
Slogan eröffnete Jean-Michel Cina, Walliser Staatsrat, sein Referat.
Als Praxisbeispiel zeigte er die Strategie des zweisprachigen Kantons
auf. Das Wallis als drittgrösster Kanton der Schweiz hat seine
Strategie auf die unterschiedlichen Raumtypen ausgerichtet. Im
Talgebiet sollen Neuansiedlungen die bestehende Wirtschaft
dynamisieren. In den Tourismusgebieten und in der Landwirtschaft soll
die Qualität weiter gesteigert und das Marketing zentralisiert und
professionalisiert werden.
Ob und in welcher Form ländliche Regionen eine Chance haben,
diskutierten am Freitag Vormittag anlässlich des 14. Internationalen
Europa Forum Luzern unter der Leitung von Wendelin Weingartner,
Landeshauptmann a.d. Tirol die Experten Claude Hauser, Migros
Genossenschafts-Bund, Agrar-Professor Bernard Lehmann, Luis
Durnwalder, Landeshauptmann Bozen, Nationalrat Hansruedi Wandfluh und
Felix Montecuccoli, Präsident Land und Forst Betriebe Österreich.
Hinweise für Medienschaffende: Unter
www.europa-forum-luzern.ch/aktuell-medien werden laufend Texte und
Bilder der Tagung veröffentlicht und zum freien Abdruck zur Verfügung
gestellt.

Kontakt:

Beatrice Suter
KommunikationsWerkstatt
Tel.: +41/41/660'96'19
E-Mail: suter@kommunikationswerkstatt.ch

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