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Staatskanzlei Luzern

Kanton Luzern erhält ein Inventar der schützenswerten Ortsbilder

Luzern (ots)

Welche Ortskerne sind im Kanton Luzern noch intakt?
Wo stehen hohe Geschäftshäuser in historischen Dorfzentren und welche
Konsequenzen ergeben sich aus der Siedlungsentwickung der letzten 100
Jahre für unseren unmittelbaren Lebensraum? Zu diesen und weiteren
Themen findet man im neu erstellten Luzerner Band des Inventars der
schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS eine spannende
Dokumentation sowie interessante Planungsgrundlagen für die Zukunft.
32 Orte im Kanton Luzern sind von nationaler Bedeutung und wurden
neu im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
publiziert. Darunter sind bekannte historische Ortskerne wie zB.
Altishofen, Beromünster erfasst, aber auch die Kulturlandschaft
Kastelen oder die Villenlandschaft in Meggen.
Am Freitagabend wurde auf Schloss Heidegg (auch ein Ort von
nationaler Bedeutung) in Anwesenheit von Gemeindevertretungen,
Fachleuten der Denkmalpflege und des Büros ISOS von Jean-Fréderic
Jauslin, Direktor des Bundesamtes für Kultur, dem Luzerner Bildungs-
und Kulturdirektor Anton Schwingruber die beiden Luzerner Bände
offiziell übergeben.
Jean-Fréderic Jauslin betonte bei der Übergabe der beiden Bände,
dass dieses Inventar eine "in Europa einzigartige Gesamtsicht des
Siedlungsbestandes" beinhaltet. "Das Inventar der schützenswerten
Ortsbilder zeigt auf, was im eigenen Dorf und in unseren Städten an
wertvollen Quartieren und an baulicher Kultur vorhanden ist und
leistet damit einen konkreten Beitrag zur Erhaltung unseres
Lebensraums". Bildungs- und Kulturdirektor Anton Schwingruber freute
sich über das gelungene Werk und zeigte sich stolz über das wertvolle
bauliche Erbe der engeren Heimat. "Aus diesem Inventar ergibt sich
aber auch für uns alle die Verpflichtung, Sorge zu tragen zu unserem
Lebensraum."
Planungsgrundlage und spannende Auseinandersetzung mit der Heimat
Die beiden Luzerner Bände stellen die 32 (von gut 1250
gesamtschweizerischen) Orte von nationaler Bedeutung vor - mit Fotos,
Flugbildern und historischen Kartenvergleichen. Die Aufnahmen stehen
den Fachleuten nun unter anderem als Planungsgrundlagen zur
Verfügung. Für die Luzerner Bevölkerung ermöglichen die reich
bebilderten Bücher eine spannende Auseinandersetzung mit der
regionalen und der Siedlungsentwicklung im ganzen Kanton. Dieser
Aspekt ist auch für den kantonalen Denkmalpfleger Georg Carlen
wichtig: "Das ISOS ist ein hervorragendes Arbeitsinstrument. Es
leistet beste Dienste bei Planungen aller Art vom Gestaltungs- und
Bebauungsplan bis zur Orts- und Regionalplanung, und zwar nicht nur
für die national bedeutenden Ortsbilder, sondern auch für jene von
regionaler und lokaler Bedeutung."
Ganzes Siedlungsgefüge bewerten
Sibylle Heusser, Beauftragte für das ISOS, zeigte an ein paar
speziellen Luzerner Gegebenheiten auf, wie das Inventar
zusammengestellt wird - beispielsweise Geiss mit seinen alten
Speichern oder die enge gassenartige Bebauung der Hinderdorfstrasse
in Buttisholz, oder Sempach mit seinem bekannten Strassenraum
mittelalterlichen Ursprungs. "Das ISOS schaut sich nicht die
architekturgeschichtlich wertvollsten Häuser an. Es analysiert ganze
Ortskerne und Quartiere, stellt sie in ihren räumlichen Zusammenhang
und bewertet sie in Bezug auf das ganze Siedlungsgefüge".
Wünschenswert und wichtig wäre es, so Heusser, dass "dieses Inventar
eine öffentliche Diskussion über den Baubestand in den Gemeinden
auslöst."
32 Ortsbilder - Ausstellung im Regierungsgebäude
Folgende 32 Ortsbilder von nationaler Bedeutung werden in den
beiden ISOS-Bänden zum Kanton Luzern vorgestellt:
Altishofen, Beromünster, Blatten (Malters), Buttisholz, Dierikon,
Dottenberg (Adligenswil), Ermensee, Escholzmatt, Geiss (Menznau),
Greppen, Schloss Heidegg (Gelfingen), Heiligkreuz (Hasle), Hergiswald
(Kriens), Hitzkirch, Hohenrain, Kulturlandschaft Kastelen
(Alberswil), Kirchbühl (Sempach), Krummbach (Geuensee), Luthern,
Luzern, Marbach, Mauensee, Villenlandschaft Meggen, Perlen (Buchrain,
Root), Richensee (Hitzkirch), Ruswil, Seewage (Ettiswil), Sempach,
ST. Urban (Pfaffnau), Sursee, Werthenstein, Willisau.
Die beiden Luzerner Bände zum "ISOS, Inventar der schützenwerten
Ortsbilder der Schweiz" werden herausgegeben vom Eidg. Departement
des Innern und können übers Internet bestellt werden:
http://www.bundespublikationen.admin.ch; sie sind auch im Buchhandel
erhältlich. Im Lichthof des Regierungsgebäudes wird vom 5. bis 27.
Juni eine Ausstellung über die inventarisierten Ortsbilder zu sehen
sein.
Was ist das ISOS
ISOS ist das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz.
Es ist im Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz vorgesehen
und wird seit rund 30 Jahren erarbeitet. Das Inventar ist als
Dokumentation sämtlicher Ortsbilder der Schweiz und als Aufnahme und
Bewertung des Siedlungsbestands eines ganzen Landes eine europäische
Pionierleistung. Nach Abschluss des ISOS werden gut 1250 Orte in der
Schweiz von nationaler Bedeutung dokumentiert sein, davon liegen 32
im Kanton Luzern. Daneben werden im Inventar auch Ortsbilder von
regionaler und lokaler Bedeutung erfasst.
Natur- und Heimatschutz sind nach der Bundesverfassung in erster
Linie Aufgabe der Kantone. Verbindlich ist das ISOS für den Bund und
seine Anstalten und Betriebe. Den Kantonen und Gemeinden bietet es
sich als Empfehlung an, für die Bevölkerung zeigt es die Gesamtsicht
der Siedlungsentwicklung im Kanton.

Kontakt:

Georg Carlen
Kantonaler Denkmalpfleger
Tel.: +41/41/228'53'01
E-Mail: georg.carlen@lu.ch
Internet: www.da.lu.ch/index/aktuelles.htm

Sibylle Heusser, Beauftragte für das ISOS
Tel.: +41/44/259'80'30
E-Mail: sibylle.heusser@isos.ch
Internet: www.isos.ch

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