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Staatskanzlei Luzern

Eröffnung der Wanderausstellung "Mein Körper gehört mir!" - Einladung an die Medien

Hintergrund der Kampagne
"Keine sexuelle Gewalt an Kindern!" ist der Name einer auf drei
Jahre angelegten nationalen Kampagne von Kinderschutz Schweiz. Eines
der Kampagnenmodule, der interaktive Ausstellungsparcours "Mein
Körper gehört mir!", kann von den Kantonen gemietet werden. Die
Fachstelle Kinderschutz lanciert das Präventionsprojekt zusammen mit
den Primarschulen vom 26. Februar 2007 bis 1. Juni 2007 im ganzen
Kanton Luzern und erreicht damit rund 150 Schulklassen mit 2800
Kindern, deren Eltern und Lehrpersonen. Eröffnet wird die Ausstellung
am
26. Februar 2007, 17:15 - 18:45
   im Schulhaus Wartegg, Luzern
Zielsetzung
Die Präventionskampagne zielt darauf ab, das Thema sexuelle Gewalt
an Kindern grundsätzlich zu enttabuisieren und breite
Bevölkerungskreise auf diese Problematik hin zu sensibilisieren. Der
interaktive Ausstellungsparcours "Mein Körper gehört mir!" im
Speziellen hat zum Ziel, Kinder in ihrem Selbstbewusstsein und ihren
Abwehrstrategien zu stärken. Eine solche altersgemässe Aufklärung
sowie die Information über Handlungsmöglichkeiten und Hilfsangebote
erhöhen den Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt.
Wirksame Prävention
"Nimm keine Süssigkeiten von Fremden an und geh nie mit dir
unbekannten Personen mit" - wir alle kennen derlei Ermahnungen aus
unserer Kindheit. Lange Zeit beschränkten sich die
Präventionsmassnahmen im Bereich der Aufklärung und Erziehung auf die
Warnung der Kinder vor so genannten Fremdtätern. Solche
Vorsorgeregeln erzeugen aber eine trügerische Sicherheit. Sie lösen
bei Kindern diffuse Ängste aus und schränken sie in ihrer
Handlungsfähigkeit ein. Angepasste, unselbständige und ängstliche
Kinder sind ideale Opfer von sexueller Gewalt.
Wirksame Prävention berücksichtigt heute, dass die meisten
sexuellen Übergriffe in der Familie oder im nahen sozialen Umfeld
geschehen. Sie stärkt Kinder in ihrem Selbstbewusstsein und fördert
ihre Eigenständigkeit. Darüber hinaus informiert sie Mädchen und
Knaben, was bei sexueller Gewalt passieren kann und vermittelt ihnen
konkrete Handlungsmöglichkeiten. Aufgeklärte Kinder, die sich sicher
und stark fühlen, können sexuelle Übergriffe eher erkennen und sich
besser dagegen wehren. Die Verantwortung für den Schutz vor sexueller
Gewalt darf aber keinesfalls einseitig an die Kinder delegiert
werden, sondern liegt in erster Linie bei den Erwachsenen.
Nachhaltige Prävention setzt eine Erziehungshaltung voraus, die
kontinuierlich wirkt und Kinder in ihren Ressourcen und Rechten
stärkt. Erziehungspersonen sind gefordert, sich selbst mit der
Problematik sexueller Gewalt auseinanderzusetzen, ihren eigenen
Umgang mit Sexualität, Macht und Grenzen zu reflektieren und die
Präventionsinhalte den Kindern im Erziehungsall tag vorzuleben.
Der Ausstellungsparcours
Der interaktive Ausstellungsparcours basiert auf dem oben
umrissenen Konzept des "Empowerment". Den Primarschülerinnen und -
schülern der 2. bis 4. Klasse wird ein Erlebnisrahmen geboten, um
sich spielerisch, handlungsorientiert und ohne Verunsicherung mit den
Themen sexueller Gewalt auseinander zu setzen. Im Weiteren ist das
Projekt verbunden mit einer Weiterbildung für Lehrkräfte und einem
Informationsabend für Eltern.
Die Kinder durchlaufen unter fachkundiger Führung folgende
Stationen:
Station 1: Mein Körper gehört mir!
Durch die Förderung eines positiven Körperbewusstseins wird es
Mädchen und Knaben ermöglicht, den eigenen Körper besser kennen zu
lernen und stolz auf ihn zu sein. In dem Masse, wie sie sich als
einzigartige und wertvolle Persönlichckeiten anerkannt fühlen, wächst
auch ihr Selbstwertgefühl.
Station 2: Ich vertraue meinem Gefühl!
Es ist wichtig, Kinder mit der Vielfalt ihrer Gefühle vertraut zu
machen und sie darin zu bestärken, ihre Gefühle ernst zu nehmen und
auszudrücken. Ein Kind, das gelernt hat, auf die eigenen Gefühle zu
achten, kann eher darauf beharren, dass sich etwas komisch, eklig
oder unangenehm anfühlt.
Station 3: Ich kenne gute, schlechte und komische Berührungen
Kinder sollen darin unterstützt werden, unterschiedliche
Berührungen bewusst wahrzunehmen und zu überlegen, welche für sie in
Ordnung sind und welche nicht. Wichtig ist, ihnen ausdrücklich die
Erlaubnis zu geben, unangenehme Berührungen zurückzuweisen.
Station 4: Ich darf Nein sagen!
Sexuelle Übergriffe sind Grenzüberschreitungen, welche die
physische und psychische Integrität von Kindern verletzen. Es ist
daher wichtig, dass Kinder lernen, in bestimmten Situationen Grenzen
zu setzen und Nein zu sagen. Ein wesentlicher Aspekt in der
Präventionsarbeit ist, Mädchen und Jungen zu vermitteln, dass auch
Erwachsene ihre Grenzen respektieren müssen und sie das Recht haben,
sich gegen Übergriffe zur Wehr zu setzen.
Station 5: Ich unterscheide zwischen guten und schlechten
Geheimnissen
Der Geheimhaltedruck ist ein zentraler traumatisierender Faktor
bei sexueller Gewalt und erschwert es betroffenen Kindern, über den
Missbrauch zu reden und Hilfe zu holen. Kinder müssen daher zwischen
guten und schlechten Geheimnissen unterscheiden können. Vor allem
aber sollen sie aufgefordert werden, schlechte Geheimnisse unbedingt
weiterzuerzählen.
Station 6: Ich bin schlau, ich hole mir Hilfe!
Auch gut informierte und selbstbewusste Kinder können in eine
Situation geraten, in der sie Hilfe brauchen. Mädchen und Jungen
sollen darin bestärkt werden, bei Schwierigkeiten Hilfe zu suchen und
mit einer Person ihrer Wahl über Probleme zu reden. Dabei sollen
Kinder erfahren, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, sich Hilfe zu
holen.
Ausstellungsparcours im Kanton Luzern
Die Fachstelle Kinderschutz lanciert das Präventionsprojekt
zusammen mit den Primarschulen vom 26. Februar 2007 bis 1. Juni 2007
im ganzen Kanton Luzern und erreicht damit rund 150 Schulklassen mit
2800 Kindern, deren Eltern und Lehrpersonen.
Der moderierte Ausstellungsbesuch
Die Kinder der 2. bis 4. Primarklasse werden in nach Geschlecht
getrennten Gruppen von einer Animatorin bzw. einem Animator durch die
Ausstellung geführt. Die Mädchen der einen Klasse werden von der
Animatorin durch die Ausstellung geführt, während die
Klassenlehrperson mit den Knaben am ergänzenden Unterrichtsmaterial
arbeitet. Parallel dazu besuchen die Knaben einer anderen Klasse die
Ausstellung, während die Lehrperson mit den Mädchen im Schulzimmer
arbeitet. Nach einer Stunde werden in beiden Klassen die Gruppen
getauscht. Zum Abschluss hat jede Klasse Gelegenheit, nochmals frei
durch die Ausstellung zu gehen. Animatorin, Animator und Lehrperson
sind ebenfalls im Raum, beantworten Fragen und beobachten die Kinder.
Vertiefung im Unterricht
Ergänzend zur Ausstellung wird den Lehrpersonen eine
Unterrichtsmappe zur Verfügung gestellt. Damit besteht die
Möglichkeit, die Thematik über mehrere Lektionen hinweg zu vertiefen.
Es handelt sich um konkrete Unterrichtsvorschläge, die je nach Bedarf
zusammengestellt und eingesetzt werden können.
Sprechstunde mit der Opferberatungsstelle
Jeweils am letzten Ausstellungsnachmittag kommt eine
Sozialarbeiterin der Opferberatungsstelle an die Schule. Sie hält
sich im Ausstellungsraum auf steht allen Lehrpersonen und
Schulsozialarbeiter/Innen für Fragen zur Verfügung.
Gerne laden wir sämtliche Medienschaffenden ein, am Montag, 26.
Februar 2007, um 16 Uhr einen moderierten Ausstellungsbesuch mit
Primarschülerinnen und  -schülern zu erleben, mit Fachpersonen ins
Gespräch zu kommen und Informationen zur Kampagne zu erhalten.
Anhänge
   http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/4572_kinderschutz-flyer.pdf
ots Originaltetxt: Staatskanzlei Luzern
Internet: www.presseportal.ch

Kontakt:

Katharina Steiger
Leiterin Fachstelle Kinderschutz, Luzern
Tel.: +41/41/228'58'96 (ferienabwesend vom 19. - 23.02. 2007)

Doris Koch
Projektbeauftragte, Luzern
Tel.: +41/41/497'06'18
Mobile: +41/79/762'91'60

Petra Sidler
Projektbeauftragte, Luzern
Tel.: +41/41/240'40'60
Mobile: +41/78/881'05'80
Internet: www.meinkoerper.ch

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