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Staatskanzlei Luzern

Vereinigungsprojekt Egolzwil und Wauwil: Viel Lob und viele Fragen

Luzern (ots)

Fast vollständig war der Projektrat zu seiner
ersten Sitzung im Vereinigungsprojekt Egolzwil und Wauwil erschienen,
um sich von den ersten Resultaten im Bereich Schule und
Behörden/Verwaltung informieren zu lassen. Die Berichte der
Fachgruppen wurden gelobt, die Resultate mehrheitlich mitgetragen.
Aber auch zahlreiche Fragen wurden gestellt.
Projektleiter Vitus Iseli war sichtlich erfreut über das grosse
Interesse und betonte noch einmal die Wichtigkeit des Projektrates:
"Sie sind für uns so zu sagen das Gewissen des Volkes. Sie erhalten
die Informationen aus erster Hand. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie
Ihr Wissen in die Bevölkerung hinaustragen."
Qualität der Schule sichern
Erika Hunkeler, Schulverwalterin von Egolzwil, erläuterte die
Resultate der Fachgruppe Schule. Sie betonte, dass die
Schulverantwortlichen beider Gemeinden (Schulpflege, -leitung und
-verwaltung) einem Zusammenschluss der Primarschulen grundsätzlich
positiv gegenüber stehen. Im Bereich Schule gehe es nicht nur um die
Finanzen, sondern um die Sicherung der Qualität der bestehenden
Schulen für die Zukunft: "Es gilt, die Synergien zu nutzen, die aus
der Vereinigung entstehen. Nur dann wird der Zusammenschluss eine
Dämmung des Kostenwachstums zur Folge haben."
Beide Primarschulen erhalten
Die Fachgruppe schlägt vor, das bestehende schulische Angebot zu
erhalten. Damit soll es in der vereinigten Gemeinde sowohl in
Egolzwil wie in Wauwil weiterhin eine Primarschule geben und auch die
Sekundarstufe wird wie bisher in Wauwil geführt. Beibehalten werden
sollen auch die Profile der beiden Schule, die im Verlaufe der
Entwicklung eigenständig entstanden sind. Die Fachgruppe ist der
Meinung, dass von den Unterschieden gegenseitig profitiert werden
kann.
Vereinigung macht Sinn
"In der Schule zu sparen, ist schwierig", betonte Erika Hunkeler.
Durch die Vereinigung könne jedoch bei den Klassengrössen optimiert
werden. Das sei mit Blick auf die Zukunft von besonderer Bedeutung,
da die Schülerzahlen sowohl in Egolzwil (41 % bis 2010) wie in Wauwil
(11.5 %) markant abnehmen würden. Die Fachgruppe geht davon aus, dass
eine Abteilung oder jährlich Fr. 70'000 eingespart werden können.
Einsparungen ergeben sich ferner auch durch die Reduktion auf eine
Schulleitung (bisher zwei) und eine Schulverwalterin sowie durch die
Verkleinerung der Schulpflege. "Die Fachgruppe ist der Meinung, dass
eine Vereinigung der Schule - auch unabhängig von der politischen
Vereinigung - nötig ist und sie eine Chance darstellt."
Einsparungen bei Behörden und Verwaltung
René Kaufmann, Gemeindepräsident von Wauwil und Leiter der
Fachgruppe Behörden und Verwaltung, informierte über deren Resultate:
Danach soll der Gemeinderat der vereinigten Gemeinde aus fünf
Mitgliedern bestehen und ein Gesamtpensum von 175 Stellenprozenten
umfassen; die Einsparung durch die Vereinigung beträgt 85
Stellenprozente. Für die Gemeindeverwaltung der vereinigten Gemeinde
werden gesamthaft 593 Stellenprozente benötigt; die Einsparung liegt
hier bei 90 Stellenprozenten. Die Einsparungen bei Gemeinderat und
Verwaltung betragen insgesamt rund Fr. 165'000 pro Jahr.
Gemeindeverwaltung in Wauwil?
Die Fachgruppe kam zum Schluss, dass die vereinigte Gemeinde über
eine Gemeindeverwaltung an einem einzigen Standort verfügen sollte.
Dies im Hinblick auf übliche Büroöffnungszeiten und der damit
verbundenen hohen Kundenzufriedenheit sowie aufgrund von einfacheren
internen Informationsflüssen und besseren Stellvertretungsregelungen,
etc. In der Gemeindeverwaltung Wauwil bestünde genügend Kapazität, um
die gesamte Gemeindeverwaltung aufzunehmen; und zwar ohne dass
zusätzliche bauliche Massnahmen nötig wären. Die Verwaltungsräume der
Gemeinde Egolzwil würden nicht mehr als solche benötig und müssten
einer neuen Nutzung zugeführt werden. Denkbar wäre beispielsweise die
Umnutzung in eine Wohnung.
Hohe Diskussionskultur
Im Anschluss an die Informationsblöcke zu Schule und
Behörden/Verwaltung gab es Dutzende von Fragen zu klären. Mehrmals
wurde von den Projektratsmitgliedern die solide Arbeit der
Fachgruppen, deren Transparenz und Übersichtlichkeit gelobt.
Diskussionen entstanden bezüglich des zukünftigen Standorts der
Gemeindeverwaltung. Obwohl ihn das Resultat der Fachgruppe überzeuge,
fragte ein Wauwiler Vertreter, ob die Egolzwiler nicht das Gefühl
bekämen, nun auch noch die letzte Institution nach Wauwil abzugeben.
Im Projektrat wurde der Sinn der jeweiligen Standorte diskutiert:
Wauwil mit den Vorteilen der vorhandenen Infrastruktur und des
bestehenden Zentrums, das durch die Einbettung der gemeinsamen
Verwaltung weiter gestärkt würde. Mit dem Standort der Verwaltung
Egolzwil müssten Investitionen getätigt werden: Zukauf einer Wohnung,
welche zu Büroräumen umgebaut werden müsste, usw. Die Diskussion
endete mit dem Auftrag an die Fachgruppe, auch die Kosten für den
Standort Egolzwil zu berechnen. Das Resultat wird an de r nächsten
Sitzung besprochen.
Öffnen oder Insel bleiben?
Viele Fragen ergaben sich auch zur Schule: optimale
Zusammensetzung der Klassen, Kriterien für die Schülereinteilung,
Sicherheit des Schulwegs mit einer optimalen Verbindung der beiden
Schulhäuser. In der Diskussion zeigte sich aber, dass die
formulierten Anliegen bei den Schulverantwortlichen auf offene Ohren
stossen.
Eine Mutter aus Egolzwil formulierte ihre subjektive Empfindung,
dass sich durch den Schüleraustausch zwischen den Schulhäusern
Egolzwil und Wauwil in diesem Jahr, der Unterricht bei ihrem Kind
verschlechtert habe. Schulleiter Thomas Küng wollte und konnte auf
die subjektive Empfindung keine objektive Antwort geben, meinte
jedoch, dass die Grösse einer Klasse und der Fremdsprachenanteil
Einfluss auf die Qualität haben könnten. Er verwies auf die
umliegenden Gemeinden Dagmersellen, Nebikon und Schötz, wo als Folge
der Industrialisierung diesbezüglich vergleichbare Verhältnisse
vorherrschten. "Auch wir wollen die Qualität der Schule erhalten, nur
müssen wir uns fragen, ob wir eine Insel bleiben können. Wir müssen
darüber diskutieren, ob es uns das Wert ist und ob wir es uns in
Zukunft noch leisten können. Andererseits müssen wir uns auch fragen,
was wir profitieren, wenn wir uns öffnen und von unserem Inseldasein
lösen."

Kontakt:

Bernadette Kurmann
Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit beim
Vereinigungsprojekt Egolzwil und Wauwil
Tel. +41/(0)41/228'51'48

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