Alle Storys
Folgen
Keine Story von Staatskanzlei Luzern mehr verpassen.

Staatskanzlei Luzern

Luzerner Staatsrechnung 2003 und Sparpaket 2005: Knapp vier Millionen Franken Defizit in der Staatsrechnung 2003 - 90 Millionen Franken Sparpaket nötig für Gleichgewicht im Finanzhaushalt

Luzern (ots)

Die Staatsrechnung 2003 des Kantons Luzern
schliesst in der Laufenden Rechnung mit einem Defizit von 3,9
Millionen Franken ab. Negatives Merkmal der Rechnung 2003 sind die
unter den Erwartungen liegenden Steuererträge. Die Regierung hat
gleichzeitig ein 90-Millionen-Sparpaket präsentiert. Dieses Sparpaket
sei nötig, um den Staatshaushalt im Gleichgewicht zu halten und die
finanzpolitischen Ziele zu erreichen, sagte Finanzdirektor Kurt
Meyer.
Nach fünf positiven Rechnungsabschlüssen muss die Luzerner
Regierung erstmals wieder eine Rechnung mit roten Zahlen vorlegen. In
der Laufenden Rechnung beträgt das Defizit 3,9 Millionen Franken (das
Budget sah ein Defizit von 0,6 Millionen Franken vor). Die
Gesamtrechnung, inklusive Investitionen, weist einen Fehlbetrag von
53,6 Millionen Franken aus. Dieser Fehlbetrag geht weitgehend auf den
Kauf der Berufsschulliegenschaften durch den Kanton zurück. Die
Verschuldung erhöht sich um diesen Betrag. Der
Selbstfinanzierungsgrad der Nettoinvestitionen beträgt 73,8 Prozent,
liegt also um einen Viertel unter den angestrebten 100 Prozent.
Die wichtigsten Merkmale der Rechnung 2003:
Die Ausgabendisziplin war insgesamt gut. Kurt Meyer dankte dem
Personal, das eine gute Leistung für die Bürgerinnen und Bürger
erbringe.
Die Steuererträge liegen unter den budgetierten Erwartungen,
nämlich:
- Staatssteuern 12,8 Millionen Franken
   - Anteile an der eidgenössischen Verrechnungssteuer 11,8 Millionen
     Franken
   - Anteile an der direkten Bundessteuer 3 Millionen Franken
Dazu kommt: Der Kanton musste 8 Millionen Franken mehr als
budgetiert an Vergütungszinsen zahlen, weil viele Steuerzahlerinnen
und Steuerzahler wegen des attraktiven Zinses ihre Steuern früh
einzahlten.
Sparpaket 2005 nötig
Die Regierung hat sich bereits frühzeitig mit den
finanzpolitischen Aussichten für die nächsten Jahre
auseinandergesetzt. Entscheidend sind zwei Gründe: Ohne
Gegenmassnahmen würde die Staatsverschuldung in den nächsten Jahren
zunehmen. Zudem müssen die Schätzungen für die Steuereinnahmen in den
nächsten Jahren um 45 - 50 Millionen Franken nach unten korrigiert
werden.
Finanzdirektor Kurt Meyer sagte an der Medienkonferenz: "Wir
wollen rasch und energisch Gegensteuer geben." Die Regierung halte an
ihren finanzpolitischen Zielen fest, nämlich keine Defizite, Abbau
der Schulden und Senkung der Steuern. Um diese Ziele und einen
Finanzhaushalt im Gleichgewicht weiterhin zu erreichen, sei das
Sparpaket 2005 mit nachhaltiger Wirkung von 90 Millionen Franken pro
Jahr nötig.
Die Sparmassnahmen erstrecken sich über die gesamte Verwaltung,
inklusive Schulen, Spitäler und Gerichte. Zum einen handelt es sich
um Rationalisierungs-massnahmen und um den Abbau bestehender
Leistungen des Staates. Zum anderen wird der im Integrierten Finanz-
und Aufgabenplan (IFAP) 2004 bis 2008 vorgesehene Ausbau der
Leistungen gestoppt oder verzögert.
Mit Rationalisierungsmassnahmen und Leistungsabbau ist
zwangsläufig ein Stellenabbau verbunden. Die Regierung will diesen in
erster Linie durch Nicht-besetzung von Stellen bei
Personalfluktuationen, interne Stellenbesetzungen und Pensenkürzungen
vornehmen. Trotzdem werden auch Kündigungen unvermeidlich sein. Die
Regierung will diese Massnahmen sozialverträglich durchführen und
hat, zusammen mit den Personalverbänden, einen Sozialplan erstellt.
Weil die Löhne die mit Abstand grössten Staatsausgaben sind, muss
die Regierung im Sparpaket 2005 auch beim Personalaufwand ansetzen.
Sie schlägt dem Grossen Rat für das Jahr 2005 eine Nullrunde vor, das
heisst Verzicht auf lineare und individuelle Lohnerhöhungen für ein
Jahr. Der Regierungsrat ist sich bewusst, dass dieser Lohnverzicht
für ein Jahr eine harte Massnahme ist. Er zählt jedoch auf das
Verständnis des Personals.
Den Gemeinden entsteht durch das Sparpaket kein zusätzlicher
Aufwand. Sie werden im Jahr 2005 netto um rund 4 Millionen, im Jahr
2006 um rund 8 Millionen Franken entlastet.
Trotz der ungünstigen finanzpolitischen Ausgangslage hält die
Regierung an den wesentlichen Zielen der für das Jahr 2005
vorgesehenen Steuergesetzrevision fest: Entlastung der tiefen
Einkommen, Milderung der wirtschaftlichen Doppelbelastung, Reduktion
der Kapitalsteuer. "Diese Steuergesetzrevision ist nötig, um den
Kanton Luzern näher an das gesteckte Ziel zu bringen, nämlich ein
Steuerniveau von maximal 110 Prozent des schweizerischen Mittels,"
sagte Finanzdirektor Kurt Meyer.
Der Kanton Luzern liegt insbesondere bei der Besteuerung der
tiefen Einkommen weit hinter den anderen Kantonen zurück. Aus
finanzpolitischen Gründen musste die Regierung die Abschaffung der
nachträglichen Vermögenssteuer auf die nächste Steuergesetzrevision
verschieben.
Auf der Einnahmenseite ist eine Erhöhung der Motorfahrzeugsteuer
und der Schiffssteuer vorgesehen.
Gesamthaft gesehen wird das Sparziel zu 82 % über Senkung von
Kosten sowie Leistungsabbau und zu 18 % über Erhöhung von Einnahmen
realisiert. Die Spar-massnahmen betreffen zum grössten Teil die
Laufende Rechnung (82,7 Millionen Franken). Die vorgesehenen
Investitionen sind nur am Rande betroffen. Finanz-direktor Kurt Meyer
wertete dies als positives Signal für die Wirtschaft.
Der Kanton Luzern sei mit seinem Sparpaket nicht allein, betonte
Finanzdirektor Kurt Meyer. Ein Grossteil der Kantone müsse - wie der
Bund - Spar- und Sanierungs- pakete schnüren. Meyer: "Wir wollen
keine Defizit- und Schuldenwirtschaft. Wir können die heutigen
Probleme nicht der Generation von morgen überlassen. Die Regierung
ist überzeugt, dass nur ein gesunder Finanzhaushalt eine solide
Grundlage für eine zukunftsgerichtete Politik ist, die unseren Kanton
vorwärts bringt."
Bereinigtes Rechnungsergebnis 2003
Im bereinigten Rechnungsergebnis sind die Darlehensgeschäfte
ausgeklammert:
Rechnung   Budget   Rechnung
                           2003       2003      2002
Laufende Rechnung        (alle Beträge in Mio. Franken)
Total Aufwand              3'138,9   2'954,6    2'898,5
Total Ertrag               3'135,0   2'954,0    2'916.6
Aufwandüberschuss              3,9      0,6
Ertragsüberschuss                                   18,1
Investitionsrechnung
Total Ausgaben               349,5     313,9       321,5
Total Einnahmen              122,4     129,6       126,9
Nettoinvestitionen   
exkl. Ertragsüberschuss 02   227,1     184,3       194,6
- Ertragsüberschuss Vorjahr   18,1
Nettoinvestitionen 
inkl. Ertragsüberschuss 02   209,0
Finanzierung
Nettoinvestitionen          209,0      184,3       194,6
- Abschreibungen            159,2      167,7       184,7
- Ertragsüberschuss 
  Laufende Rechnung                                 18,1
+ Aufwandüberschuss 
  Laufende Rechnung          3,9        0,6
Gesamtrechnung
Finanzierungsüberschuss                              8,2
Finanzierungsfehlbetrag     53,6       17,2
Selbstfinanzierungsgrad der
Nettoinvestitionen          73,8 %     90,0 %      105,6 %

Kontakt:

Regierungsrat Kurt Meyer
Finanzdirektor
Tel. +41/41/228'55'41
E-mail: kurt.meyer@lu.ch¨
Mittwoch, 10. März 2004, 11 - 12 Uhr

Hansjörg Kaufmann
Leiter Controllingdienste, Planung und Steuerung
Tel. +41/41/228'55'44
E-mail: hansjoerg.kaufmann@lu.ch

Weitere Storys: Staatskanzlei Luzern
Weitere Storys: Staatskanzlei Luzern
  • 09.03.2004 – 11:32

    Forum Gesundheitsförderung : Hildisrieden bewegt Rücken in Bewegung

    Luzern (ots) - "Das Forum Gesundheitsförderung" ist ein Event der Kantonalen Stelle für Gesundheitsförderung Luzern und wird am 19./20. März 2004 in Hildisrieden erstmals in dieser Form durchgeführt. Am 19. und 20. März 2004 steht in Hildisrieden der Rücken im Zentrum. An einer zweiteiligen Veranstaltung hat die Bevölkerung die Möglichkeit, den ...

  • 08.03.2004 – 08:22

    Neuer Prorektor an der Kantonsschule Schüpfheim

    Luzern (ots) - Der Regierungsrat hat Andreas Jöhl zum neuen Prorektor an der Kantonsschule Schüpfheim gewählt. Er tritt seine Stelle, die aus zwei bisherigen Leitungspensen zusammengelegt wird, am 1. August 2004 an. Andreas Jöhl (Jg. 62) wuchs im Kanton Zürich auf, absolvierte sein Studium in Anglistik, Deutscher Literatur und Didaktik des Mittelschulunterrichts an der Universität Zürich und schloss 1991 ...

  • 03.03.2004 – 17:25

    Einladung an die Medien: Staatsrechnung 2003 und Sparpaket 2005

    Luzern (ots) - Die Staatsrechnung 2003 des Kantons Luzern liegt vor. Zudem wird der Regierungsrat in den nächsten Tagen das Sparpaket 2005 (Botschaft über Massnahmen für gesunde Staatsfinanzen und den Schuldenabbau) zuhanden des Grossen Rats verabschieden. Finanzdirektor Kurt Meyer und Hansjörg Kaufmann, Leiter Planung und Steuerung im Finanzdepartement, ...