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Staatskanzlei Luzern

Kampagne der Zentralschweizer Kantone "DU DARFST Gift zurückbringen"

Luzern (ots)

In der Zentralschweiz wird eine von öffentlichen
Fachstellen und privaten Produkteanbietern getragene
Informationskampagne lanciert, die der Bevölkerung aufzeigt, wie
giftige Haushaltsprodukte umweltgerecht entsorgt werden können.
Dadurch sollen Giftunfälle verhindert- und die Umweltbelastung
reduziert werden.
In jedem Haushalt befinden sich giftige Stoffe, welche Mensch und
Umwelt schädigen können: Medikamente, Reiniger, Lösungs- und
Pflanzenbehandlungsmittel, Insektizide, Rattengift, Quecksilber aus
Thermometern, Bauhilfsstoffe wie Farben, Klebstoffe, Dichtungsmittel,
Bindungsvermittler, Zementzusatzstoffe oder Hobbyartikel wie Email,
Lötmittel, Fotoentwickler, Kunstmalfarben und viele weitere giftige,
umweltgefährdende Chemikalien. Trotzdem wollen und können wir auf
einige dieser Produkte nicht verzichten. Sie unterstützen uns im
täglichen Leben und sind zu einem festen Bestandteil unserer Kultur
geworden.
Doch was tun wir, wenn wir Restmengen dieser Stoffe nicht mehr
benötigen oder deren Verfalldatum überschritten ist? Wie ist mit
Leergebinden derartiger Produkte umzugehen? Auf diese Fragen liefert
die Kampagne "DU DARFST Gift zurückbringen" klare Antworten. Werden
nämlich gefährliche Haushaltchemikalien in Kanalisationen eingeleitet
oder mit dem Hauskehricht entsorgt, können diese beträchtlichen
Schaden anrichten. Werden sie unkontrolliert zu Hause gelagert,
stellen sie für Mensch und Umwelt ein vermeidbares Risiko dar.
Ab heute werden in der ganzen Zentralschweiz mit einem auffälligen
Logo versehene Plastiktragtaschen, Schürzen und T-Shirts verteilt.
Zusammen mit Plakaten und weiteren Informationsträgern machen sie die
Bevölkerung darauf aufmerksam, wie Giftabfälle aus Haushaltungen
einer umweltgerechten Entsorgung zugeführt werden können. Das Logo
für die Kampagne entwarf Gabriela Albisser, Geuensee, eine
Drogistenlehrtochter im 3. Lehrjahr. Sie erhielt dafür gestern vom
Luzerner Gesundheits- und Sozialdirektor Dr. Markus Dürr eine
Auszeichnung.
Giftabfälle zurück an den Verkäufer oder an die Giftsammelstellen
Wer giftige Haushaltstoffe verkauft, ist verpflichtet, diese
gratis zurückzunehmen und vorschriftgemäss zu entsorgen. Die
kantonalen Chemikalienfachstellen empfehlen deshalb,
Gefahrstoffabfälle wenn immer möglich über diesen Weg zu entsorgen.
Diese Beseitigung ist sachgerecht und schont das Budget der
Steuerzahler.
Gifte aus Haushaltungen können aber auch unentgeltlich bei den 192
Zentralschweizer Giftsammelstellen abgegeben werden. Dazu zählen
sämtliche Drogerien und Apotheken und die Do it yourself-Zentren der
Migros Genossenschaft Luzern sowie einige speziell gekennzeichnete
Werkhöfe und Abwasserreinigungsanlagen. Alle offiziellen
Sammelstellen sind mit einem orangen Kleber mit der Aufschrift "Wir
nehmen Gift zurück" gekennzeichnet.
Die meisten Gifte und Gefahrenstoffe sind rückgabefähig
Die erwähnten Sammelstellen nehmen alle Gifte und Gefahrstoffe aus
Haushaltungen, welche in Kleinmengen anfallen, gratis entgegen. Die
Abfälle sind direkt dem Fachpersonal in den Sammelstellen zu
übergeben. Wer Gefahrstoffe ausserhalb der Öffnungszeiten vor
Drogerien, Apotheken, Do it yourself-Filialen oder anderswo
deponiert, handelt nicht nur fahrlässig; sondern macht sich
zusätzlich strafbar.
Die auf Gifte spezialisierten Rücknahmestellen können ihrer
Aufgabe nur nachkommen, wenn kein Missbrauch betrieben wird. So
können folgende Produkte von den Giftsammelstellenbetreibern nicht
entgegengenommen werden:
- Hauskehricht
   - Industrielle oder gewerbliche Gifte, 
   - Batterien und Elektroschrott 
   - Radioaktive Stoffe, Sprengstoffe, sowie biologisch aktive   
     Stoffe.
Wer solche oder ähnliche Produkte zu entsorgen hat, kann sich bei
der Kantonalen Chemikalien- oder Abfallfachstelle beraten lassen.
Giftige Haushaltsprodukte stellen Gefahr dar
Die Sicherheit der Haushaltsprodukte hat sich in den letzten 20
Jahren erhöht. Trotzdem hatte das Toxikologische Informationszentrum
im Jahr 2002 über 25'000 Anfragen zu beantworten. Bei etwa 60 Prozent
(15'500 Fälle) der Ereignisse handelte es sich beim Gefahren
auslösenden Stoff um ein Haushaltsprodukt oder um ein Medikament. Bei
der Hälfte aller Fälle (49%) waren Kinder betroffen.
Haushaltschemikalien und Medikamente sind die häufigste Ursache bei
Vergiftungen.
Nicht nur die hochgiftigen Produkte verursachen Vergiftungen. Oft
stellen harmlose Gifte", wie Lampenöle oder Imprägniersprays, deren
Risiko allgemein unterschätzt wird, eine besondere Gefahr dar.
Deshalb sollte der Vorrat an Giftstoffen möglichst klein gehalten
werden. In jedem Fall sind Giftstoffe unter Verschluss und für Kinder
unerreichbar aufzubewahren.
Unter Umständen können nicht fachgerecht entsorgte Gifte zusammen
mit andern Stoffen unkontrolliert reagieren, was in manchen Fällen
schon zu eigentlichen Explosionen und Bränden in Kanalisationen und
Kehrichtwagen geführt hat.
Gemeinschaftsaktion der öffentlichen Hand und Privater
Die Kampagne wird in einer Gemeinschaftsaktion aller Apotheken und
Drogerien der Zentralschweiz, der Migros Genossenschaft Luzern, der
Stelle für Chemikalien und Erzeugnisse Luzern, dem Laboratorium der
Urkantone und dem Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden für die
Bewirtschaftung von Abfällen lanciert.
In folgenden Luzerner Gemeinden wird die Kampagne durch
eigentliche Sammeltage, welche durch das Ökomobil organisiert werden,
unterstützt:
Adligenswil
   Buchrain
   Ebikon
   Emmen/Emmenbrücke
   Horw
   Kriens
   Littau-Reussbühl
   Luzern
   Meggen
   Root und
   Rothenburg
Bringen die Einwohnerinnen und Einwohner dieser Gemeinden ihre
Giftabfälle am Freitag und Samstag, 14. und 15. März, zu den
Sammelstellen, erhalten sie einen süssen Überraschungsdank. Das
Laboratorium der Urkantone betreibt in Brunnen am kommenden
Wochenende zudem eine eigene Giftsammelstelle und präsentiert dabei
seine neuen Labors.

Kontakt:

Max Wey
Leiter der Stelle für Chemikalien und Erzeugnisse
Tel. +41/41/228'61'17
E-Mail: max.wey@lu.ch

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