Alle Storys
Folgen
Keine Story von Staatskanzlei Luzern mehr verpassen.

Staatskanzlei Luzern

Luzerner Regierungsrat für einheitliche schweizerische Strafprozessordnung

Luzern (ots)

Der Regierungsrat des Kantons Luzern hat dem
Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement seine Vernehmlassung
zum Entwurf einer einheitlichen schweizerischen Strafprozessordnung
zugestellt.
Der Regierungsrat misst der Vereinheitlichung der 26 kantonalen
Strafprozessordnungen zu einer einzigen schweizerischen
Strafprozessordnung absolute Priorität zu. Ziel des Strafprozesses
ist die Erforschung der materiellen Wahrheit in Straffällen und die
Ueberführung der Täterschaft. Eine einheitliche Strafprozessordnung
erhöht gerade bei komplexen, kantonsüberschreitenden Fällen die
Effizienz der Strafverfolgungsbehörden und der Gerichte.
Die Vorlage mit über 500 Gesetzesbestimmungen wurde von einer
breit abgestützten Projektorganisation unter der Federführung des
Sicherheitsdepartements insbesondere auch auf dieses Ziel hin
geprüft. In dieser Projektorganisation waren die Kantonspolizei, die
Amtsstatthalterämter, die Jugendanwaltschaft, die Staatsanwaltschaft,
die Amtsgerichte, das Kriminalgericht, das Obergericht sowie das
Sicherheitsdepartement selber vertreten. Die kompetente und speditive
Arbeit der Beteiligten ermöglichte, dass die gesetzte
Vernehmlassungsfrist von sieben Monaten um 1 1/2 Monate
unterschritten werden konnte.
In der Vernehmlassungsunterlage wurden vier Modelle für eine
einheitliche Behördenorganisation zur Diskussion gestellt. Der
Vernehmlassungsentwurf favorisiert das bisher in vier Kantonen
bekannte Staatsanwaltschaftsmodell II. Nach diesem Modell führt
allein die Staatsanwaltschaft die Untersuchung, erhebt die Anklage
und vertritt diese vor den Gerichten.
Der Regierungsrat befürwortet dagegen das
Untersuchungsrichtermodell II, welches zur Zeit in elf Kantonen,
darunter auch im Kanton Luzern, praktiziert wird. Nach diesem Modell
führt eine Untersuchungsrichterin oder ein Untersuchungsrichter die
Strafuntersuchung, während die Staatsanwaltschaft die Anklage vor
Gericht erhebt und diese dort vertritt.
Die im Vorentwurf angenommene Effizienzsteigerung nach dem
Staatsanwaltschaftsmodell geht im Gerichtsverfahren mehr als
verloren, weil die Arbeit auf die Gerichtsbehörden verlagert wird.
Insbesondere müssen sämtliche wesentlichen Beweise wie
Zeugeneinvernahmen, Opferbefragungen vor Gericht in Vollbesetzung
wiederholt werden, was beim Untersuchungsrichtermodell nicht nötig
ist.
Der Regierungsrat vertritt aber die Ansicht, dass die Diskussion
um die Modellfrage auf keinen Fall die Einführung einer einheitlichen
schweizerischen Strafprozessordnung verhindern darf. Es wird
schlussendlich Sache der eidgenössischen Räte sein, sich für das eine
oder das andere Modell zu entscheiden.

Kontakt:

Urs Geissbühler
Departementssekretär Sicherheitsdepartement
Tel. +41/41/228'59'13

Hinweis an die Redaktionen:
Wir stellen Ihnen das Organigramm der Projektorganisation
"Einheitliche schweizerische Strafprozessordnung" direkt per E-Mail
zu.

Weitere Storys: Staatskanzlei Luzern
Weitere Storys: Staatskanzlei Luzern
  • 18.01.2002 – 14:16

    Franz Wicki wird Vorsitzender der Verfassungskommission

    Luzern (ots) - Der Regierungsrat hat Ständerat Dr. Franz Wicki als Vorsitzenden der Verfassungskommission berufen. Mit Franz Wicki konnte eine herausragende Persönlichkeit und ein erfahrener Fachmann in Verfassungsfragen für diese wichtige Arbeit gewonnen werden. Es ist seine Aufgabe, zusammen mit der Verfassungskommission und dem Verfassungssekretariat den Entwurf der neuen Luzerner Kantonsverfassung ...

  • 18.01.2002 – 13:54

    "Projekt Benchmarking Volksschule": Was bringts den Gemeinden?

    Neue Erfahrungen, neue Erkenntnisse und Motivation Luzern (ots) - In den Gemeinden machen die Schulkosten den grössten Teil des Budgets aus. Es ist deshalb ein Anliegen, diese Kosten unter Kontrolle zu halten. Während rund eines Jahres lief das Projekt Benchmarking Volksschule, initiiert von der Gemeindereform 2000+ und dem Institut für Betriebs und ...

  • 18.01.2002 – 10:23

    Regierungsrat Anton Schwingruber neuer Präsident der Energiedirektoren-Konferenz

    Luzern (ots) - Der Luzerner Wirtschaftsdirektor Anton Schwingruber ist gestern zum Präsidenten der Konferenz der kantonalen Energiedirektoren gewählt worden. Er wird damit an wesentlicher Stelle an der Weiterentwicklung der schweizerischen Energiepolitik mitarbeiten. Die Konferenz der kantonalen Energiedirektoren (EnDK) koordiniert sowohl die Zusammenarbeit im ...