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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL - Recycling Getränkeverpackungen 2004 Mehr PET-Flaschen gesammelt, vorläufig kein Pfand

Bern (ots)

Bern, 7. Juli 2005
Trendwende beim Recycling von PET-Getränkeflaschen: Gemäss Statistik 
der Getränkeverpackungen 2004 erhöhte sich die Verwertungsquote von 
PET gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent. Sie liegt nun mit gut 74 
Prozent nur noch wenig unter der gesetzlichen Zielvorgabe von 75 
Prozent. Die Verbesserung ist zurückzuführen auf verstärkte 
Sammel-Anstrengungen der PET-Recyclingorganisation und der Städte- 
und Gemeindeverbände. Das BUWAL verzichtet deshalb vorläufig darauf, 
dem UVEK die Einführung der Pfandpflicht auf PET- Flaschen 
vorzuschlagen. Bei Glas und Aluminiumdosen sind die 
Verwertungsquoten nach wie vor hoch.
Die Verordnung über Getränkeverpackungen (VGV) verlangt, dass drei 
von vier verkauften Getränkeflaschen aus Glas, PET sowie 
Aluminiumdosen gesammelt und verwertet werden. Glas erfüllte diese 
minimale Verwertungsquote von 75 Prozent mit 95 Prozent auch im Jahr 
2004 sehr gut. Bei Aluminiumdosen wurde die Vorgabe der VGV 
ebenfalls gut eingehalten: Die Quote liegt bei 88 Prozent. Bei den 
PET-Flaschen ist die 75-Prozentquote zwar auch 2004 mit 74 Prozent 
noch unterschritten, aber diesmal nur noch knapp. Die 
Verwertungsquote hat sich um 3 Prozent erhöht, der Trend zeigt 
deutlich nach oben. Die Mitglieder des Vereins PET-Recycling Schweiz 
(PRS), dem rund 85 Prozent der Schweizer Getränkehändler 
angeschlossen sind, übertrafen die minimale Quote auch im 
vergangenen Jahr mit 78 Prozent wiederum deutlich (vgl. Kasten 2). 
Die gesamtschweizerische Quote wurde aber, wie in den Jahren zuvor, 
durch jene 15 Prozent der Getränkehändler, die PRS nicht angehören, 
nach unten gedrückt. Sie nehmen erfahrungsgemäss einen deutlich 
kleineren Prozentsatz der verkauften PET-Flaschen zurück.
Massnahmen bei PET zeigen Wirkung Aufgrund der ungenügenden 
Verwertungsquote im Jahr 2002 leiteten der Verein PRS und das BUWAL 
ab Mitte 2003 zahlreiche Massnahmen zur Verbesserung des Rücklaufs 
von PET-Flaschen ein. So wurden u.a. Tankstellenshops, Kioske und 
Geschäfte in Bahnhöfen aufgefordert, zusätzliche Sammelstellen 
einzurichten. In der Folge sind im Detailhandel, an Orten mit 
Freizeitaktivitäten und an Arbeitsstätten bis heute mehr als 4400 
neue Sammelstellen entstanden. 2003 hatten diese Massnahmen ihre 
Wirkung noch nicht voll entfalten können. Die Quote hatte mit 71 
Prozent noch deutlich unter der Vorgabe gelegen. 2004 zeigten die 
Massnahmen nun erstmals Wirkung. Im ersten Halbjahr 2005 hat der 
Verein PRS seine Bemühungen weiter verstärkt und die Sammlung von 
PET-Flaschen auf die grossen Bahnhöfe, Schulen und die Restaurants 
einer Schnellimbisskette ausgebaut. Es darf damit gerechnet werden, 
dass im laufenden Jahr die Sammelquote weiter steigt und die 
Zielvorgabe von 75 Prozent erreicht wird.
Gemäss der Getränkeverpackungs-Verordnung kann das Eidgenössische 
Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) 
ein Pfand einführen, falls die Verwertungsquote unterschritten wird. 
Anfangs Jahr liess das BUWAL abklären, welche Auswirkungen ein Pfand 
auf die Akteure im Schweizer Getränkemarkt haben könnte (vgl. Kasten 
1). Angesichts des gesteigerten Rücklaufs, des nur noch knappen 
Unterschreitens der Zielvorgabe, der günstigen Zukunftsaussichten 
und der mit einem Pfand verbundenen Nachteile setzt das BUWAL aber 
vorerst weiter auf Massnahmen zur Effizienzsteigerung der 
PET-Sammlung.
Sollten etablierte oder neue Händler, die sich nicht freiwillig am 
Sammelsystem beteiligen, die Finanzierung der PET-Sammlung 
gefährden, so sieht das BUWAL in erster Linie die Einführung einer 
vorgezogenen Entsorgungsgebühr (VEG) vor. Das Umweltschutzgesetz 
bietet dazu die notwendige Grundlage.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
•	Hans-Peter Fahrni, BUWAL, Chef Abteilung Abfall, Tel. 031 
322 93 28
•	Peter Gerber, BUWAL, Abteilung Abfall, Sektion Verpackungen 
und Konsumgüter, 
Tel. 031 322 80 57
Internet
•	Die Mediendokumentation ist zu finden unter:
http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/medien/presse/artikel/20050707/01178/index.html
Recycling von Getränkeverpackungen 2004 Verpackungsmaterial Menge 
Verbrauch Menge Recycling Verwertungsquote Glas 220'078 Tonnen1) 
209'074 Tonnen1)2) 95 Prozent PET 42'325 Tonnen 31'495 Tonnen 74 
Prozent Aluminiumdosen 3'685 Tonnen 3'250 Tonnen 88 Prozent Alle 
Verpackungen 266'088 Tonnen 243'819 Tonnen 92 Prozent 1) nur 
Getränkeverpackungen, d.h. ohne Kaffee-, Konfitüren- und 
Gurkengläser 2) inkl. ca. 5% Verunreinigungen, Fremdstoffe etc.
Kasten 1: Studie zeigt Grenzen eines Pfandes auf PET-Flaschen
Im Frühjahr 2005 liess das BUWAL zusammen mit den 
Sammelorganisationen PET Recycling Schweiz PRS und IGORA-
Genossenschaft für Aluminiumrecycling die Auswirkungen eines 
Pfandes auf PET-Getränkeflaschen untersuchen. Die Haupt-Ergebnisse 
der Studie sind:
•	Es sind vor allem die kleinen, unterwegs konsumierten PET-
Flaschen (kleiner als 1 Liter), die ungenügend gesammelt werden. 
Für Flaschen im Heimkonsum von 1 Liter und grösser wirkt die 
Sackgebühr als Sammelanreiz.
•	Mit einem Pfand von 50 Rp. auf kleine PET-Getränkeflaschen 
könnte eine Rücklaufquote von 75% bis 84% und damit das 
Verwertungsziel der Verordnung über Getränkeverpackungen (VGV) 
erreicht werden.  
•	Ein Pfand hätte indes auch Nachteile:
	- Das PET-Recycling würde komplizierter für Händler, 
Geschäfte und Konsumenten: Kleine und grosse PET-Flaschen hätten 
verschiedene Sammelsysteme. Kleine PET-Flaschen würden bepfandet, 
grosse wie bisher im freiwilligen privatwirtschaftlich 
organisierten Sammelsystem durch den Verein PRS gesammelt.
	- Es entstünden zusätzliche Kosten pro verkaufte 
Pfandflasche von 8-16 Rp. zur Finanzierung des Pfandsystems 
(Organisation der Rücknahme, manuell oder maschinell). 
	- Es brächte Verlagerungen von PET auf andere Verpackungen 
wie Aluminiumdosen oder Getränkekartons und würde als Folge davon 
auch bei den Aluminiumdosen zu Problemen mit der Einhaltung der 
Verwertungsquote führen.
Die Studie kann im Internet herunter geladen werden unter:
http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/medien/presse/artikel/20050707/01178/index.html
Kasten 2: Verwertung von Getränkeverpackungen entlastet 
Abfallanlagen Durch die separate Sammlung von Getränkeverpackungen 
wird die Abfallmenge aus den Haushalten um 243'819 Tonnen entlastet, 
und es werden Ressourcen geschont. Bei Glas sinkt aber die 
Altglasmenge, die im Inland zur Herstellung neuer Flaschen 
eingesetzt wird, von Jahr zu Jahr. Demgegenüber nimmt der Export zur 
Verwertung in ausländische Glashütten zu. Auch bei 
PET-Getränkeflaschen ist es ökologisch besonders vorteilhaft, aus 
Flaschen wieder Flaschen herzustellen, wie Ökobilanzen zeigen. Dazu 
müssen die Flaschen farbgetrennt gesammelt werden. In diesen 
ökologisch sinnvollen, aber teureren Verwertungsweg gelangt aber nur 
die grosse Menge an farblosen und hellblauen PET-Flaschen des 
Vereins PRS. Die von Dritten gesammelten Flaschen werden 
farbgemischt zur Verwertung v.a. in der Textilindustrie exportiert.
Kontrolle der Recycling-Zahlen Wegen Kritik an den vom Verein PRS 
erhobenen Mengenangaben über den Rücklauf von PET-Flaschen liess das 
BUWAL die Sammlung und die statistische Erhebung durch eine neutrale 
Stelle überprüfen. Diese Überprüfung zeigte, dass der Verein PET 
Recycling Schweiz PRS das Gewicht der gesammelten und verwerteten 
Mengen korrekt berechnet. Das gleiche Resultat ergab eine analoge 
neutrale Überprüfung der statistischen Erhebung der 
IGORA-Genossenschaft, welche in der Schweiz Aluminiumdosen sammelt 
und wiederverwertet.

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