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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Internationales Luftreinhalteübereinkommen wird 25 Jahre alt – Feierlichkeiten in Genf

Bern (ots)

70% weniger Schwefelemissionen seit 1980 und 25%
weniger Stickoxidemissionen zwischen 1990 und 2000: Die Genfer 
Konvention über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung 
hat in den letzten 25 Jahren erheblich zur Verbesserung der 
Luftqualität in Europa und Nordamerika beigetragen. Um diese Erfolge 
zu feiern und zukünftige Massnahmen festzulegen, findet am 1. 
Dezember in Genf eine Sondertagung statt, die vom Staatssekretär 
Philippe Roch, Direktor des BUWAL, eröffnet wird.
Die Genfer Konvention wurde am 13. November 1979 in Genf 
unterzeichnet; damit sollten zunächst vor allem in skandinavischen 
Ländern saure Niederschläge und die Versauerung von Seen und Wäldern 
bekämpft werden. Das Übereinkommen wurde für Europa und Nordamerika 
unter der Federführung der Wirtschaftskommission der Vereinten 
Nationen für Europa (UN-ECE) ausgearbeitet. Es konzentrierte sich 
zunächst nur auf umweltschädliche Stoffe, doch wurde sein 
Aktionsrahmen schrittweise auf Schadstoffe ausgedehnt, die sich 
direkt auf die menschliche Gesundheit auswirken wie beispielsweise 
Ozon, Schwermetalle und persistente organische Verbindungen (POP) 
(siehe Kasten 2).
Dank der Konvention konnte die Luftqualität in Europa und 
Nordamerika erheblich verbessert werden und zwar durch die Umsetzung 
von sieben Luftreinhalteprotokollen. So sind Schwefelemissionen aus 
Industrie, thermischen Kraftwerken und Raffinerien seit 1980 um 70% 
zurückgegangen. Der Ausstoss an Stickoxid wurde dank strengerer 
Abgasvorschriften für Motorfahrzeuge zwischen 1990 und 2000 um 25% 
gesenkt. Im gleichen Zeitraum führte die Begrenzung des Bleigehalts 
im Benzin zu einem Rückgang der Bleiemissionen um 60 bis 70%. Durch 
den geringeren Einsatz von Quecksilber und Cadmium in Batterien und 
vermehrtes Recycling sind Quecksilberemissionen um 50% und 
Kadmiumemissionen um 30 bis 40% gesunken. Die Genfer Konvention über 
weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung ist somit ein 
gutes Beispiel für wirksame internationale Zusammenarbeit.
Bessere Luft auch in der Schweiz
Mit dem Genfer Übereinkommen wurden zum ersten Mal in einem 
internationalen Abkommen Emissionsgrenzwerte für Schadstoffe 
festgelegt. Als Vollmitglied der UN-ECE hat die Schweiz unter 
anderem dazu beigetragen, dass die Grenzwerte für 
Schadstoffemissionen nach und nach immer weiter gesenkt wurden. 
Diese gemeinsame Politik hat auch in der Schweiz zur einer 
Verbesserung der Luftqualität geführt, die nicht nur den Menschen 
zugute kommt, sondern auch der Umwelt und insbesondere den Wäldern. 
Die Genfer Konvention ist denn auch ein wesentlicher Bestandteil der 
Schweizer Luftreinhaltepolitik.
Osterweiterung und Klimaschutz In den kommenden Jahren werden für 
die Verwirklichung der Umweltziele des Übereinkommens insbesondere 
die Zusammenarbeit mit Nordamerika ausschlaggebend sein sowie die 
Unterstützung der Länder aus Osteuropa, dem Kaukasus und Asien, die 
von kurzem dem Übereinkommen beigetreten sind. Eine weitere 
Herausforderung wird darin bestehen, Synergien zwischen 
Luftreinhalte- und Klimaschutzmassnahmen herzustellen. Verschiedene 
im Rahmen des Übereinkommens durchgeführte Studien haben gezeigt, 
dass die Steigerung der Energieeffizienz oder der vermehrte Einsatz 
weniger umweltschädlicher Brennstoffe (z.B. Erdgas statt Kohle) 
gefördert werden sollten, da sie sowohl dem Klimaschutz als auch der 
Luftreinhaltung dienen.
Bern, 23. November 2004
UVEK Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und 
Kommunikation
Pressedienst
Auskünfte: 
Philippe Roch, Staatssekretär, Direktor des BUWAL, Tel. 031 322 93 
01 
Richard Ballaman, BUWAL, Sektion Luftqualität, Tel. 031 322 64 96
Beilagen: 
Kasten 1: Programm der Sondertagung am 1. Dezember in Genf und 
Einladung an Medienvertreter
Kasten 2: Übereinkommen der UN-ECE über weiträumige 
grenzüberschreitende Luftverunreinigung (Genfer Konvention)
Internet: 
Fokus: Luftverschmutzung kennt keine Grenzen: http://www.umwelt-
schweiz.ch
Website des Übereinkommens über weiträumige grenzüberschreitende 
Luftverunreinigung der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen 
für Europa: http://www.unece.org/env/lrtap/welcome.html
Kasten 1: Programm der Sondertagung am 1. Dezember in Genf und 
Einladung an Medienvertreter
Das 25-jährige Bestehen der Genfer Konvention wird am 1. Dezember 
2004 im Palais des Nations in Genf gefeiert. Anlässlich der 
Sondertagung wird über die bisherigen Tätigkeiten des Übereinkommens 
Bilanz gezogen; zudem sollen die Prioritäten für die kommenden Jahre 
festgelegt werden. Staatssekretär Philippe Roch, Direktor des BUWAL, 
wird den Anlass im Namen der Schweizer Regierung eröffnen.
Am 1. Dezember wird die Konvention zwei wissenschaftliche Berichte 
über folgende Themen vorlegen:
-	Entwicklung der Luftschadstoffemissionen, -einträge und –
konzentrationen in Europa und Nordamerika während der vergangenen 
25 Jahre (in Englisch)
- Beurteilung der Auswirkungen dieser Schadstoffe auf Ökosysteme und 
die menschliche Gesundheit (in Englisch) Ab dem 1. Dezember haben 
Kinder und Jugendliche (ab 10 Jahren) die Möglichkeit, sich mit der 
Problematik der Luftverunreinigung vertraut zu machen. In einem 
interaktiven Spiel können sie zusammen mit dem Vogel Airik 
Schadstoffquellen aufspüren und Reduktionsmassnahmen testen und so 
die Luftverschmutzung an jedem beliebigen Ort in Europa und 
Nordamerika beobachten und beeinflussen. Das mit Unterstützung der 
Schweiz entwickelte Spiel ist im Internet in Deutsch, Französisch, 
Englisch, Russisch und Spanisch zu finden unter:
http://www.unece.org/highlights/youth_corner/youth_corner.htm
Einladung an die Medien
Medienschaffende sind zur Teilnahme an den Feierlichkeiten am 1. 
Dezember herzlich eingeladen. Kontaktperson für Medienvertreter: 
Jean Michel Jakobowicz, Informationschef, Wirtschaftskommission der 
Vereinten Nationen für Europa (UN-ECE) CH - 1211 Genf 10, Tel. +41
(0)22 917 44 44 ; Fax: +41(0)22 917 05 05 ; E-mail:  
info.ece@unece.org
Tagesprogramm (auf Englisch):  
http://www.unece.org/env/lrtap/PROGRAMME.Special%20event.pdf
Kasten 2: Übereinkommen über weiträumige grenzüberschreitende 
Luftverunreinigung der UN-ECE (Genfer Konvention) Saure 
Niederschläge und Versauerung der Seen in Skandinavien in den 60er 
Jahren von Wissenschaftlern erstmals festgestellt waren der Auslöser 
für das Übereinkommen über weiträumige grenzüberschreitende 
Luftverunreinigung der UN-ECE, auch Genfer Konvention genannt. 
Schwerwiegende Umweltbelastungen in grosser Entfernung von 
Emissionsquellen zeigten, dass Luftverunreinigungen weiträumig 
transportiert werden und ihre Auswirkungen nur durch gemeinsames 
Handeln bekämpft werden können.
Vertragsstaaten des Übereinkommens sind heute ca. 46 europäische und 
zentralasiatische Staaten sowie die USA, Kanada und die Europäische 
Gemeinschaft. Die Konvention wurde am 13. November 1979 in Genf 
unterzeichnet und von der Schweiz 1983 ratifiziert. Ergänzt wurde 
das Rahmenübereinkommen durch acht Zusatzprotokolle (von denen 
sieben in Kraft sind) zur schrittweisen Reduzierung von 
luftverunreinigenden Stoffen in Europa und Nordamerika:
1. EMEP-Protokoll betreffend die langfristige Finanzierung des 
Programms über die Zusammenarbeit bei der Messung und Bewertung der 
weiträumigen Übertragung von luftverunreinigenden Stoffen in Europa 
(Genf, 1984); 2. Protokoll betreffend die Verringerung der 
Schwefelemissionen um mindestens 30% (Helsinki, 1985); 3. Protokoll 
betreffend die Bekämpfung der Emissionen von Stickstoffoxiden 
(Sofia,1988); 4. Protokoll betreffend die Verringerung der 
Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen um 30% (Genf, 1991); 
5. Protokoll betreffend die weitere Verringerung von 
Schwefelemissionen (Oslo, 1994) 6. Protokoll betreffend 
Schwermetalle (Aarhus, 1998); 7. Protokoll betreffend persistente 
organische Schadstoffe (POP) (Aarhus, 1998); 8. Protokoll betreffend 
die Verringerung von Versauerung, Eutrophierung und bodennahem Ozon 
(Göteborg, 1999).
Das achte Protokoll legt Emissionsgrenzwerte für bestimmte 
Luftschadstoffe fest, welche die menschliche Gesundheit und 
Ökosysteme belasten. Bislang wurde es von 12 Staaten und der 
Europäischen Gemeinschaft ratifiziert. In der Schweiz wird der 
Nationalrat demnächst über die Ratifizierung befinden, nachdem diese 
bereits vom Ständerat gutgeheissen worden ist. Das Protokoll soll 
2005 in Kraft treten.

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