Alle Storys
Folgen
Keine Story von Fürstentum Liechtenstein mehr verpassen.

Fürstentum Liechtenstein

ikr: Gamprin im Zeichen der Bronzezeit
Notgrabung in Oberbühl

Vaduz (ots/ikr) -

Der Bau von zwei Einfamilienhäusern an der Strassenkreuzung zwischen Oberbühl und Badäl löste eine archäologische Notgrabung aus. Von Ende März bis Anfang Mai dokumentierte das Team der Archäologie im Amt für Kultur zum Teil unter widrigen Wetterbedingungen auf einer Fläche von 50 m2 bronzezeitliche Siedlungsstrukturen.

Bereits im Jahr 1949 schnitt man beim Bau der Strasse nach Schellenberg im Bereich der heutigen Fundstelle eine Kulturschicht an, die aufgrund gebrannter Lehmstücke und Scherben von Keramikgefässen in die Jungsteinzeit (4.-3. Jahrtausend v. Chr.) datieren dürfte. 1987 kam im selben Gebiet bei einem Aushub eine bronzene Gewandnadel aus der mittleren Bronzezeit (15.-13. Jahrhundert v.Chr.) zum Vorschein.

Viel Information auf kleinem Raum

Daher wurde der Aushub bereits ab der ersten Baggerschaufel von der Archäologie begleitet. Während im Grossteil der Fläche unter dem Humus nur ein lössähnliches Sediment ohne Befunde zum Vorschein kam, wurde am westlichen Rand der Baugrube der Abraum eines abgebrannten Baus angeschnitten. Dieser enthielt verziegelte Lehmstücke, an welchen teilweise noch Rutenabdrücke und glatte Oberflächen zu erkennen waren. Weiter nördlich wurde eine in den Löss eingetiefte Grube mit Hitzespuren freigelegt. Darin fanden sich Scherben von Gefässen, die in das 12./11. Jahrhundert v. Chr. datieren. Möglicherweise wurde dort Keramik gebrannt. Steinzüge und dazu parallel laufende Gräben könnten weitere Hinweise auf Bauten und/oder Umfriedungen geben.

Trotz der kleinen Fläche waren zahlreiche, zum Teil sehr gut erhaltene Bronzeobjekte, vorhanden. So fanden sich nicht nur gebrochene Stifte, kleine Klumpen oder Plättchen, sondern auch eine wunderschön verzierte, vollständig erhaltene Gewandnadel, die in die Mittel- bis frühe Spätbronzezeit (15.-12. Jahrhundert v.Chr.) datiert.

Jüngste Funde

Doch nicht nur die Bronzezeit hinterliess im Oberbühl Spuren. Wenige Terra Sigillata-Scherben und eine Bronzefibel des 2.-3. Jahrhunderts n.Chr. zeigen, dass der Ort in römischer Zeit ebenfalls begangen wurde. Als jüngste Hinweise vor der heutigen Nutzung konnten Fragmente von grünglasierten Gefässen aus der Zeit um 1500 geborgen werden.

Kontakt:

Amt für Kultur
Hansjörg Frommelt, Archäologie
T +423 236 75 31

Weitere Storys: Fürstentum Liechtenstein
Weitere Storys: Fürstentum Liechtenstein
  • 01.06.2017 – 10:32

    ikr: Verordnungsänderungen im Lebensmittelrecht

    Vaduz (ots/ikr) - Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 30. Mai 2017 fünf Verordnungen im Lebensmittelrecht abgeändert und eine Verordnung aufgehoben. Die Rechtsänderungen wurden erforderlich durch die Totalrevision des schweizerischen Bundesgesetzes über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände, kurz Lebensmittelgesetz (LMG), welches am 1. Mai 2017 in Kraft getreten ist. Das schweizerische Lebensmittelrecht als ...

  • 30.05.2017 – 18:00

    ikr: Hochkarätiges Forum für Wirtschaftsfrauen feiert Jubiläum

    Vaduz (ots/ikr) - Der Businesstag hat am 30. Mai 2017 rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angelockt. Die zehnte Ausgabe des Wirtschaftsforums für Frauen stand unter dem Motto "Erfolgreich vernetzt - vernetzt erfolgreich". Hochkarätige Referentinnen wie Topmanagerin Monika Ribar, Unternehmerin Miriam Baumann, Start-up-Gründerin Mai Goth Olesen, Skiprofi Tina Weirather und Managementberaterin Sabine Asgodom ...