Alle Storys
Folgen
Keine Story von Fürstentum Liechtenstein mehr verpassen.

Fürstentum Liechtenstein

pafl: Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe: Beiträge an Projekte in Bosnien und Herzegowina sowie im Kosovo

Vaduz (ots/pafl) -

Die Regierung hat in ihren Sitzungen vom Dienstag, 29. März, und Dienstag, 5. April, Mittel von rund 200'000 Franken für zwei Projekte der internationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe bewilligt.

Die Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe (IFMH) ist Teil der Internationalen humanitären Zusammenarbeit und Entwicklung (IHZE) Liechtensteins und wird vom Ausländer- und Passamt (APA) verwaltet. Mit insgesamt 2,5 Millionen Franken fördert das APA im laufenden Jahr die Bewältigung der globalen Migrationsproblematik sowie den Schutz und die Unterstützung von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen und Rückkehrern. Lokale Schwerpunkte bilden unter anderem die Länder des westlichen Balkans, vor allem Bosnien-Herzegowina und der Kosovo - also Länder, aus denen Liechtenstein während der dort herrschenden Kriege Mitte bis Ende der 1990er-Jahre zusammen fast 1'000 Personen vorübergehend aufgenommen und ihnen Schutz gewährt hat. Ziel der IFMH ist es in diesem Zusammenhang auch, die Probleme, die nach wie vor in den betroffenen Ländern bestehen, zu lindern. Die entsprechenden Projekte werden vom Ausländer- und Passamt mitbetreut und regelmässig bei Projektreisen vor Ort evaluiert.

Bei den in den vergangenen beiden Regierungssitzungen bewilligten Projektbeiträgen handelt es sich um 100'000 Franken für die Unterstützung des Lehrbetriebs in der Berufsfachschule "Gjon Nikolle Kazazi" in Gjakova (Kosovo) und um 95'000 Franken für ein Projekt zur Friedensförderung in multi-ethnischen Gemeinschaften in der Birac-Region (Bosnien-Herzegowina).

Der Zerfall des ehemaligen Jugoslawien hat die Beziehungen unter den verschiedenen Ethnien in der Region Birac stark belastet. Srebrenica und die umliegenden Gemeinden litten während des Krieges unter schweren Zerstörungen. Rund 20 Prozent der Vertriebenen kamen bis heute zurück. Die Rückkehr bedeutete, dass einheimische und vertriebene bosnische Serben und rückkehrende bosnische Muslime neu zueinander finden mussten.

Zu diesem Zweck hat Caritas Schweiz im Jahr 2005 ein Pilotprojekt in je zwei ethnisch gemischten Dörfern in den Gemeinden Srebrenica und Bratunac gestartet. In jedem Dorf formierte sich unter Einbezug der Bevölkerung ein Aktionsteam. Die Freiwilligen wurden durch verschiedene Trainings befähigt, die Bedürfnisse und Probleme im Dorf zu formulieren und nach Dringlichkeiten zu ordnen. Die Umsetzung der daraus resultierenden Kleinprojekte erfolgte durch die Aktionsteams selbst mit dem Ziel, den Grossteil der Bevölkerung in den verschiedenen Projektphasen aktiv zu involvieren. So entstanden in gemeinsamer Arbeit beispielsweise Strassenbeleuchtungen, Brücken oder Wartehäuschen an Bushaltestellen.

Priroda erweiterte das Projekt zwischen 2007 und 2010 auf weitere vier Dorfgemeinschaften. Im gleichen Zeitraum arbeitete die Organisation "Centres for Civic Initiatives" im Auftrag von Caritas Schweiz mit den Gemeinden Bratunac und Srebrenica zusammen. Ziel der Zusammenarbeit war es, den Einbezug der Bürger in die politischen Entscheidungen zu verstärken. Die Evaluation der beiden Projekte im Herbst 2009 empfahl aufgrund der positiven Ergebnisse, die Arbeit auszuweiten und die Projekte zusammenzufassen. Künftig werden insgesamt acht Dorfgemeinschaften neu einbezogen. Liechtenstein trägt über die gesamte Projektphase voraussichtlich 380'000 Franken und damit rund zwei Drittel der Gesamtkosten.

Die Berufsfachschule "Gjon Nikolle Kazazi" wird von Liechtenstein bereits seit dem Jahr 2004 gefördert. Inzwischen verfügt der private Schulbetrieb über eine kompetente Schulleitung und Trägerschaft und es ist gelungen, mit der Wirtschaft eine erfolgreiche Zusammenarbeit für Praktika aufzubauen. Regelmässig durchgeführte Auswertungen mit den Studierenden bestätigen, dass diese sehr stolz auf "ihre Schule" sind und die von der Schule gebotene besondere Ausbildungsqualität sehr schätzen. Aufgrund der vom kosovarischen Erziehungsministerium inzwischen erteilten Lizenz ist das Interesse an der Schule weiter gestiegen. Deren erklärtes Ziel ist es, dass die Qualifizierung der Absolventen europäischen Standards entsprechen soll. Die Schule ist darüber hinaus aller Voraussicht nach zum Ende des kommenden Schuljahres fähig, sich finanziell selbst zu tragen, weshalb die Gelder aus Liechtenstein in diesem Jahr zum letzten Mal fliessen.

Kontakt:

Ausländer- und Passamt
Heribert Beck, Leiter Abteilung Asyl
T +423 236 61 54

Weitere Storys: Fürstentum Liechtenstein
Weitere Storys: Fürstentum Liechtenstein
  • 06.04.2011 – 09:39

    pafl: Freihandelsabkommen der EFTA-Staaten mit der Ukraine

    Vaduz (ots/pafl) - Die Regierung hat die Ratifikation des Freihandelsabkommens der EFTA-Staaten mit der Ukraine beschlossen und unterbreitet dem Landtag den Bericht und Antrag betreffend das Abkommen. Das Freihandelsabkommen verbessert auf breiter Basis den Marktzugang und die Rechtssicherheit für die liechtensteinischen Wirtschaftsakteure, vor allem für den Waren- und Dienstleistungshandel sowie die Investitionen. ...

  • 05.04.2011 – 17:11

    pafl: Vorsteher des schweizerischen Bundesamtes für Kultur auf Arbeitsbesuch in Vaduz

    Vaduz (ots/pafl) - Auf Einladung von Regierungsrätin Aurelia Frick besuchte der Vorsteher des schweizerischen Bundesamtes für Kultur, Jean-Frédéric Jauslin, am Dienstag Vaduz. Auf dem Programm stand als erstes ein Gespräch mit Regierungsrätin Frick. Beide waren sich einig, dass die Schweiz und Liechtenstein auch im kulturellen Bereich viele Parallelen aufweisen. ...

  • 05.04.2011 – 14:24

    pafl: Vernehmlassung zum Strassenverkehrsgesetz gestartet

    Vaduz (ots/pafl) - Die Regierung hat eine Vernehmlassung zur Abänderung des Strassenverkehrsgesetzes gestartet. Mit der Abänderung soll die sogenannte Velovignette abgeschafft werden. Nach dem derzeitigen Strassenverkehrsgesetz müssen Fahrradfahrer eine Haftpflichtversicherung abschliessen und die sogenannte Velovignette als Nachweis dafür am Fahrrad anbringen, obwohl über 90 Prozent der Bevölkerung über eine ...