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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Jahresbericht der FIU 2005

Vaduz, 22. Februar (pafl) -

(ots)

Funktionierendes Abwehrdispositiv im Bereich der Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung

Die Stabsstelle Financial
Intelligence Unit (FIU), die Meldestelle zur Bekämpfung der 
Geldwäscherei, der Vortaten der Geldwäscherei, der Organisierten 
Kriminalität und der Finanzierung des Terrorismus in Liechtenstein, 
stellte heute Mittwoch ihren Jahresbericht 2005 der Öffentlichkeit 
vor und blickte auf fünf Jahre operative Tätigkeit zurück. Die seit 
2001 vorgenommenen Massnahmen im Bereich der Bekämpfung der 
Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung haben zur erfolgreichen 
Umsetzung eines funktionierenden Abwehrdispositivs geführt.
Im Berichtsjahr sind insgesamt 193 Verdachtsmitteilungen von 
Finanzintermediären erstattet worden. Im Vergleich zum Vorjahr mit 
234 Verdachtsmitteilungen bedeutet dies eine Abnahme von 17 Prozent. 
Diese Tatsache kommt nicht überraschend. Die Zahl des Berichtsjahres 
liegt in der seit Aufnahme der Tätigkeit der Stabsstelle FIU zu 
beobachtenden Bandbreite zwischen jährlich rund 150 und 250 
Verdachtsmitteilungen.
Die Schwankungen im Bereich der eingegangenen 
Verdachtsmitteilungen seit 2001 haben verschiedene Ursachen. 
Einerseits sind sie statistischer Natur, wonach sich wenige 
umfangreiche Fallkomplexe, die diverse Finanzintermediäre tangieren 
können, entsprechend auf das Gesamtbild auswirken. Andererseits 
haben neben Art und Umfang der internen Erhebungen der 
Finanzintermediäre auch die vom Ausland eingehenden 
Rechtshilfeersuchen und die im Inland eröffneten Strafverfahren 
direkte Auswirkungen auf die Anzahl Verdachtsmitteilungen. 
Betrachtet man die vorliegenden Zahlen, so lässt sich feststellen, 
dass seit dem Jahr 2002 die Verdachtsmitteilungen, die aufgrund von 
internen Erhebungen erstattet wurden, immer bei über 50 Prozent 
lagen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Sensibilisierung auf dem 
Finanzplatz aufrechterhalten bleibt und das Abwehrdispositiv greift.
Von den insgesamt 193 Verdachtsmitteilungen, die im Berichtsjahr 
bei der Stabsstelle FIU eingegangen sind, wurden 105 
Verdachtsmitteilungen von Banken und 74 von Treuhändern erstattet. 
Diese Branchen waren damit für knapp 93 Prozent der 
Verdachtsmitteilungen verantwortlich. Betrachtet man die Zahlen 
unter dem Gesichtspunkt des Meldegrundes, so stellt man fest, dass 
über 52 Prozent der Verdachtsmitteilungen (101) aufgrund von 
internen Erhebungen der Finanzintermediäre erstattet wurden. Die 
anderen Meldegründe waren in 56 Fällen Rechtshilfeersuchen (29 
Prozent) und in 36 Fällen das Vorliegen eines eigenständigen 
Inlandverfahrens (knapp 19 Prozent).
Im Jahre 2005 haben 14 von 16 der in Liechtenstein zugelassenen 
Banken eine oder mehrere Verdachtsmitteilungen erstattet. Im Vorjahr 
erstatteten 12 verschiedene Banken eine oder mehrere 
Verdachtsmitteilungen. Bei den Treuhändern haben im Berichtsjahr von 
421 in Liechtenstein zugelassenen Marktteilnehmern 41 eine oder 
mehrere Verdachtsmitteilungen erstattet. Diese Zahl liegt im Rahmen 
des Vorjahres (2004: 46).
Nicht nur die Tatsache, dass der Grossteil der 
Verdachtsmitteilungen aufgrund von internen Erhebungen erstattet 
wurde, sondern auch die Meldebreite, insbesondere im Bankensektor, 
sind als positiv zu werten und zeugen von der Verankerung des 
eingesetzten Systems.
Kerntätigkeiten der FIU sind die Entgegennahme, Analyse und - 
gegebenenfalls -Weiterleitung von Verdachtsmitteilungen. Zudem nimmt 
sie als Bindeglied zum Finanzplatz bzw. im Rahmen ihrer 
internationalen Tätigkeiten eine proaktive Funktion wahr. Auf 
nationaler Ebene werden die Finanzintermediäre in persönlichen 
Gesprächen, Vorträgen und Schulungen auf Geldwäscherei und die 
entsprechenden Vortaten, Organisierte Kriminalität sowie 
Terrorismusfinanzierung sensibilisiert. Auf internationaler Ebene 
nimmt die FIU als Mitglied der Egmont Group aktiv an allen 
einschlägigen Facharbeitsgruppen teil. Zudem ist die Leitung der 
Stabsstelle FIU  im Egmont Committee vertreten und nimmt als Experte 
für verschiedene internationale Organisationen an Evaluationen 
anderer Finanzplätze teil und hat in Arbeitsgruppen Einsitz (2005: 
Andorra, Slowakei; FATF Typologies Working Group). Im Bereich der 
Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung wirkt sie 
als Kompetenzzentrum.

Kontakt:

René Brülhart
Leiter FIU
Tel. +423 236 61 21

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