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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Denkmaltag im grössten Sakralbau des Landes

(ots)

Vaduz, 6. September (pafl) -

Am Samstag, 11. September
2004, wird in Liechtenstein bereits zum zwölften Mal der Europa-Tag 
des Denkmals durchgeführt. Er steht dieses Jahr unter dem Motto 
"Aktuell: Die Restaurierung der Pfarrkirche St. Laurentius in 
Schaan" und widmet sich der laufenden Restaurierungskampagne am 
Äusseren der grössten und höchsten Kirche im Lande.
Der im Rahmen des Europa-Tags des Denkmals stehende 
liechtensteinische Denkmaltag ist dieses Jahr ausschliesslich der 
Schaaner Pfarrkirche gewidmet. Auf dem Programm stehen zwischen 
14.00 - 17.00 Uhr stündliche Führungen, bei welchen nebst den 
aktuellen Arbeiten an den Natursteinfassaden auch der imposante 
Dachstuhl besichtigt werden kann. Die Führungen rund um den 
Kirchenbau werden geleitet durch den Architekten Florin Frick, den 
Restaurator Josef Ineichen, den Steinmetzmeister Roland Wapp sowie 
den Denkmalpfleger Patrik Birrer. Durch den Dachstuhl führt der 
Holzbauingenieur Anton Frommelt.
Architekt Gustav Ritter von Neumann im Auftrag des Fürsten
Die neue Pfarrkirche St. Laurentius wurde zwischen 1888 und 1893 
nach Plänen des Wiener Architekten Gustav Ritter von Neumann (1859- 
1928) erbaut. Sie konnte am 5. Oktober 1893 eingeweiht werden. 
Gustav von Neumann war Schüler des Wiener Dombaumeisters Friedrich 
von Schmidt. Er führte für den Fürsten Johann II. von und zu 
Liechtenstein in Niederösterreich, Mähren und Liechtenstein 
verschiedene Bauten aus. Die Laurentiuskirche von Schaan war sein 
erstes architektonisches Werk auf liechtensteinischem Boden.
Der höchste Turm im Lande
Die Laurentiuskirche erhebt sich an einem bevorzugten Standort 
oberhalb der Landstrasse. Sie steht etwa 200 Meter südlich der 
abgebrochenen alten Laurentiuskirche. Gustav von Neumann, der sich 
wiederholt durch sein Feingefühl in der Anpassung eines Bauwerks an 
die Umgebung ausgezeichnet hat, schuf mit diesem Sakralbau ein 
Musterbeispiel einer Landkirche. Der im neugotischen Stil errichtete 
Natursteinbau besteht aus einem Lang- und Querhaus mit dreiseitigen 
Abschlüssen am Chor und Querschiff. In die Mauerfläche der steilen, 
westseitigen Giebelfassade ist der ca. 80 Meter hohe Eckturm bündig 
eingezogen. Er wird von Wimpergen und einem spitzen Helm bekrönt. 
Die Dachfirste von Kirchenschiff, Querhaus und Chor sind voneinander 
abgesetzt und verleihen gemeinsam mit dem schlanken Turm dem Gebäude 
eine reizvolle, aufgelockerte Silhouette. Die Pfarrkirche steht seit 
2002 formell unter Denkmalschutz.
Schon grosse Renovierungen hinter sich
Zwischen 1968 und 1978 wurden an und in der Kirche Renovierungen 
und Umbauten vorgenommen. Für die baulichen Massnahmen war damals 
der Schweizer Architekt Eduard Ladner aus Wildhaus und für die 
Innenraumausstattung der liechtensteinische Bildhauer Georg Malin 
zuständig. Das Innere zeigt sich heute in der Form dieser 
grundlegenden Umgestaltung. So wurden damals Hochaltar und 
Seitenaltäre entfernt, anstelle der ehemaligen Sakristei wurde auf 
der Südostseite eine Sakramentskapelle errichtet und die Sakristei 
auf die gegenüberliegende Nordseite verlegt. Im Rahmen der 
liturgischen Neugestaltung wurde der neue Altartisch aus massivem 
Eichenholz in die Vierung vorgeschoben, die Priester- und 
Ministrantensitze aus demselben Material bilden den Abschluss des 
Chorbereiches gegen das Langhaus. Der Taufort mit bronzenem 
Taufbecken ganz im Osten des Chores befindet sich an der Stelle, wo 
früher der Hochaltar stand.
Herabfallende Steine vom Turm
An den Fassaden der Pfarrkirche wurden vor rund zwei Jahren 
vermehrt Schäden festgestellt, die sich durch herabfallende Stein- 
und Mörtelteile bemerkbar machten. In Zusammenarbeit mit dem 
Restaurator, dem Architekten und der Denkmalpflege wurden daher 
umfassende Schadenskartierungen sowie ein daraus resultierendes 
Restaurierungskonzept erarbeitet. Die Restaurierungsarbeiten an der 
Natursteinfassade und am Dach des Gebäudes sind zurzeit in vollem 
Gange und können aus Anlass des Europäischen Tages des Denkmals am 
11 September 2004 besichtigt werden.
Weitere Informationen zum Programm in der Schweiz und 
Liechtenstein unter www.hereinspaziert.ch, in Österreich unter 
www.bda.at sowie in Deutschland unter www.tag-des-offenen-
denkmals.de.

Kontakt:

Hochbauamt
Abt. Denkmalpflege und Archäologie
Patrik Birrer
Tel.: +423/236 62 82

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