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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Entwicklungen und Perspektiven der liechtensteinischen Volkswirtschaft Neue Studie zeigt Handlungsempfehlungen und Optionen auf

(ots)

Vaduz, 25. Juni (pafl) -

Regierungschef Otmar Hasler,
Regierungsrat Hansjörg Frick sowie Martin Meyer, Leiter der 
Stabsstelle für Wirtschaft, stellten am 25. Juni gemeinsam die 
Studie "Entwicklung und Perspektiven der Volkswirtschaft des 
Fürstentums Liechtenstein" der Öffentlichkeit vor. Die im Auftrag 
der Regierung von Peter Eisenhut erstellte Studie beinhaltet eine 
Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung, eine Bewertung der 
Standortattraktivität sowie das Aufzeigen von Perspektiven für 
Liechtenstein. Primäres Ziel ist dabei die Vergleichsmöglichkeit der 
Entwicklung in Liechtenstein mit derjenigen der Ostschweiz und ihrer 
Regionen.
Bestandesaufnahme und Analyse als Grundlage
Die Studie gliedert sich in drei zentrale Kapitel: Analyse, 
Perspektiven sowie Schlussbetrachtungen. "Wir haben mit der Studie 
eine gute Grundlage, um anhand der Resultate wirtschaftspolitische 
Handlungsempfehlungen und Optionen abzuleiten. Das Aufstellen einer 
eigentlichen wirtschaftspolitischen Agenda ist aber nicht Inhalt des 
Berichts. Mit der Studie wollen wir Parteien und Verbände einladen, 
ihre wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen zu ziehen sowie diese 
gemeinsam und öffentlich zu diskutieren", so Regierungschef Otmar 
Hasler.
Starkes Wachstum der Bevölkerung
Die Zahl der in Liechtenstein wohnhaften Personen ist zwischen 1990 
und 2002 stark angewachsen. Mit einer Zunahme der Einwohner um 16.6 
Prozent übertrifft das Fürstentum die Bevölkerungsentwicklung in den 
angrenzenden Ostschweizer Kantonen (ca. 7 Prozent) um mehr als das 
Doppelte. "Die Zunahme der Bevölkerung in Liechtenstein kann zur 
einen Hälfte auf das natürliche Bevölkerungswachstum 
(Geburtenüberschüsse) und zur anderen Hälfte auf die Zuwanderung aus 
dem Ausland zurückgeführt werden", erklärte Martin Meyer, Leiter der 
Stabsstelle für Wirtschaft. Mit 34,2 Prozent liegt der 
Ausländeranteil 2002 in Liechtenstein deutlich höher als in der 
Schweiz (20.3 Prozent). Von den rund 11'500 zur ständigen 
Wohnbevölkerung zählenden Ausländerinnen und Ausländern stammten 
Ende 2002 rund 7’000 aus den umliegenden deutschsprachigen 
Nachbarstaaten (3'700 allein aus der Schweiz).
Beschäftigungsmagnet
Liechtenstein weist im Vergleich mit der Schweiz und der Ostschweiz 
ein deutlich besseres Verhältnis von Erwerbs- zu 
Nichterwerbsbevölkerung auf. Dies ist in erster Linie einem tiefen 
Altersquotienten zu verdanken. Durch die vorteilhafte Altersstruktur 
wird die Liechtensteinische Volkswirtschaft geringer belastet als 
die Schweizerische. Was die Beschäftigungsdichte betrifft, so weist 
Liechtenstein mit durchschnittlich 0.76 Vollzeitarbeitsplätzen pro 
Einwohner im Gegensatz zu den Ostschweizer Kantonen (0.39) eine sehr 
hohe Quote auf. "Liechtensteins Arbeitsmarkt wirkt auf die 
umliegenden Schweizer und Österreicher Gebiete, aber auch bis nach 
Deutschland, als starker Magnet für Pendler. Aufgrund der hohen 
Zupendlerzahlen hat der Liechtensteiner Arbeitsmarkt eine grosse 
regionale Ausstrahlung und ist für die umliegenden Schweizer und 
Vorarlberger Gebiete von einigem Gewicht", führte Martin Meyer aus. 
Die Beschäftigungsentwicklung Liechtensteins im Zeitraum 1991 bis 
2002 war geprägt durch einen kontinuierlichen kräftigen 
Beschäftigungsaufbau. Insgesamt resultierte eine 
Beschäftigungszunahme von 39 Prozent. Umgerechnet entspricht dies 
einem Zuwachs von rund 7'300 Vollzeit-Arbeitsplätzen.
Im Vergleich mit der Beschäftigungsentwicklung in der Ostschweiz 
zeigt sich, dass die meisten Liechtensteiner Branchen nicht nur eine 
Zunahme der Beschäftigung verzeichnen konnten, sondern dass der 
Wachstumstrend in der überwiegenden Zahl der Branchen deutlich 
stärker ausfiel.
Geringe Unterschiede zur Ostschweiz beim Ausbildungsniveau
Gemäss Resultaten der Volkszählung 2000 verfügt in Liechtenstein ein 
Viertel (24.6 Prozent) der Erwerbspersonen entweder über keine 
Ausbildung oder hat nur die obligatorische Schule besucht. Ein 
grosser Teil der Erwerbsbevölkerung, nämlich 48 Prozent, hat eine 
Berufslehre oder einen gleichwertigen Abschluss gemacht. 15 Prozent 
verfügen über eine Matura oder eine höhere Fach- und 
Berufsausbildung und 12.4 Prozent sind im Besitz eines 
Fachhochschul- oder Universitätsabschlusses. Vergleicht man den 
Ausbildungsstand der Liechtensteiner Erwerbsbevölkerung mit jenem in 
der Ostschweiz und in den benachbarten Rheintaler 
Wirtschaftsregionen, so fällt auf, dass die Unterschiede bei den 
drei unteren Ausbildungsniveaus relativ gering sind. Ein deutlicher 
Unterschied zur Ostschweiz zeigt sich hingegen beim höchsten 
Ausbildungsniveau. Während in der Ostschweiz nur gerade 9 Prozent 
der Erwerbspersonen über einen tertiären Abschluss verfügen, liegt 
dieser Wert in Liechtenstein bei 12.4 Prozent.
Aussenhandel weist hohes Exportvolumen auf
Der Aussenhandel hat für Liechtenstein eine sehr grosse Bedeutung – 
eine weit grössere Bedeutung als er für die ebenfalls stark export- 
orientierte Wirtschaft der Ostschweizer Kantone hat. In 
Liechtenstein liegt der Exportumsatz pro Kopf der Bevölkerung mit 
84'000 Franken fast doppelt so hoch wie der des Rheintals. "Es gilt 
zu berücksichtigen, dass dieses hohe Exportvolumen dank dem Einsatz 
einer grossen Anzahl von ausländischen Mitarbeitern erreicht werden 
kann", hält Martin Meyer fest. Die Studie zeigt auf, dass 
insbesondere die Maschinen- und Metallindustrie für die grosse 
Bedeutung des Exportes verantwortlich ist. Insgesamt hat sich der 
Aussenhandel von Liechtenstein seit 1995 intensiviert: Die Exporte 
stiegen um 34 Prozent und die Importe um 38 Prozent. Die grössten 
Kunden von Liechtenstein sind Deutschland und die USA. "Die 
Bedeutung des Auslandes für unsere Entwicklung ist aber nicht nur 
aufgrund der Warenexporte so eminent, denn auch die Kundschaft des 
Finanzplatzes wohnt vorwiegend im Ausland", ergänzte Regierungschef 
Hasler.
Hohe Wertschöpfung
Das Bruttoinlandprodukt (BIP) von Liechtenstein betrug gemäss der 
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung im Jahre 2000 4'349 Millionen 
Franken. "In diesem Umfang wurden also am Standort Liechtenstein von 
allen ansässigen Unternehmen und dem Staat durch die Herstellung und 
den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen Mehrwerte 
geschaffen", berichtet Martin Meyer. Diese Wertschöpfung wurde von 
Liechtensteinern und den in Liechtenstein beschäftigten Ausländern 
erbracht. Berechnet man die Wertschöpfung pro Erwerbstätigen (in 
Vollzeitäquivalenten) erhält man einen Wert von 176'000 Franken. Das 
gesamte Volkseinkommen pro Kopf in Liechtenstein übertrifft das 
Niveau der Schweiz um 105 Prozent, dasjenige der Ostschweiz sogar um 
146 Prozent. Laut Studie verfügt Liechtenstein zudem über attraktive 
Steuern sowie eine im internationalen Vergleich tiefe Fiskalquote.
Zukunfts- und Standortindikatoren als Signale
Der Vergleich einer eigens für diese Studie durchgeführten Umfrage 
bei Liechtensteiner Unternehmen mit einer im Wesentlichen 
identischen Befragung der Industrie- und Handelskammer St.Gallen- 
Appenzell bei Ostschweizer Unternehmen ergibt, dass sämtliche 
betrachtete Indikatoren Liechtenstein eine bessere zukünftige 
Entwicklung als der Ostschweiz versprechen. Allerdings wird die 
Wachstumsdynamik auch in Liechtenstein – nach Meinung der befragten 
Unternehmen sehr vorsichtig eingeschätzt. "Der Vorsprung von 
Liechtenstein in der Standortattraktivität liegt u.a. in einem 
attraktiven Steuersystem. Verbesserungspotenziale liegen nach 
Einschätzung der liechtensteinischen Unternehmen in der Verbesserung 
des Verkehrssystems, in der Verfügbarkeit von hochqualifizierten 
Arbeitskräften und der Zusammenarbeit mit den Behörden", führte 
Martin Meyer abschliessend aus.
Kontakt
Dr. Martin Meyer
Stabsstelle für Wirtschaft
Tel.: +423/236.6074

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