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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Regierungsrat Ernst Walch an der EFTA-Ministertagung in Montreux

(ots)

Vaduz, 24. Juni (pafl) -

Die ordentliche Frühjahrstagung
des EFTA- Rats auf Ministerebene fand gestern Donnerstag unter dem 
gemeinsamen Vorsitz von Bundesrat Joseph Deiss und Aussenminister 
Ernst Walch statt. Island war durch Aussenminister Halldór 
Ásgrímsson und Norwegen durch Tone Skogen, Staatssekretärin für 
Handel und Industrie vertreten. Der liechtensteinischen Delegation 
gehörten Prinz Nikolaus von Liechtenstein, Botschafter in Brüssel, 
Norbert Frick, Botschafter in Genf und Botschaftsrätin Doris Frick 
an.
Die Minister diskutierten Entwicklungen in Europa sowie globale 
Entwicklungen, die Einfluss auf die EFTA Drittlandpolitik haben. Sie 
bestätigten die bisherige Freihandels- und Zusammenarbeitspolitik, 
die darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der 
EFTA-Staaten zu erhalten und zu steigern sowie zu einem offenen und 
fairen multilateralen Handelsumfeld beizutragen. Gleichzeitig 
erklärten die EFTA-Minister ihre volle Unterstützung für das im Juli 
zu verabschiedende Rahmenabkommen über die weiteren Verhandlungen 
zur WTO-Doha-Agenda. Mit EU-Kommissar Franz Fischler diskutierten 
sie neben den aktuellen Entwicklungen in Europa vor allem die 
erforderlichen Schritte, um die WTO-Gespräche voranzubringen.
Bei verschiedenen Verhandlungen zum Abschluss neuer 
Freihandelsabkommen konnten im vergangenen halben Jahr Fortschritte 
erzielt werden. So konnten die Freihandelsverhandlungen mit Libanon 
abgeschlossen werden. Das Freihandelsabkommen wurde anlässlich des 
Ministertreffens zusammen mit dem libanesischen Handelsminister 
Marwan Hamadeh unterzeichnet. Die EFTA-Staaten gehen davon aus, dass 
im zweiten Halbjahr 2004 Freihandelsabkommen mit Tunesien und 
Ägypten unterzeichnet werden können. Dies sind weitere Schritte für 
die EFTA-Staaten, um an der künftigen Euro-Mediterranen 
Freihandelszone teilhaben zu können. Die Verhandlungen mit den 
Staaten der südafrikanischen Zollunion SACU (Botswana, Lesotho, 
Namibia, Südafrika und Swasiland) sollen trotz Verzögerungen 
ebenfalls möglichst bald abgeschlossen werden.
Im Mai 2004 wurde von den EFTA-Staaten und Südkorea eine gemeinsame 
Studiengruppe eingesetzt, die am Ministertreffen im Dezember über 
die Ausgestaltungsmöglichkeiten eines Freihandelsabkommens zwischen 
diesen Staaten berichten soll. Erste exploratorische 
Freihandelsgespräche werden noch vor der Sommerpause mit Thailand 
geführt werden. Ebenfalls sollen Kontakte mit anderen Mitgliedern 
des ASEAN-Verbundes sowie Japan gepflegt werden. Als mögliche 
weitere künftige Partner für Freihandelsabkommen wurden Albanien, 
Algerien, der Golfkooperationsrat, die Mercosur-Staaten 
(Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) und die Ukraine genannt.
Die EWR EFTA Minister zeigten sich erfreut über die Erweiterung des 
EWR. Der in diesem Zusammenhang vereinbarte neue EWR 
Finanzmechanismus soll - zusammen mit dem entsprechenden 
norwegischen Finanzmechanismus - dazu beitragen, wirtschaftliche und 
soziale Ungleichheiten im gemeinsamen Markt zu mindern. Die Minister 
stellten mit Genugtuung fest, dass die Umsetzung von EWR-Rechtsakten 
zügig voranschreitet. Des Weiteren unterstrichen sie, die 
Beteiligung der EWR EFTA Staaten in EU Agenturen baldmöglichst zu 
regeln. Mit Sorge nahmen die Minister zur Kenntnis, dass die EU 
zunehmend gewillt zu sein scheint, wirtschaftspolitische 
Schutzmassnahmen zu ergreifen. Auf den Abschluss der Bilateralen 
Abkommen II zwischen der Schweiz und der EU reagierten sie mit 
grosser Zufriedenheit.
Die EFTA-Minister trafen mit dem EFTA-Parlamentarierausschuss 
zusammen. Bei diesem Treffen war Liechtenstein durch die 
Landtagsabgeordneten Jürgen Zech und Peter Kranz vertreten. 
Ebenfalls fand traditionellerweise ein Treffen der EFTA-Minister mit 
dem EFTA-Konsultativkomitee statt. In diesem Komitee, welches sich 
aus Vertretern der nationalen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände 
zusammensetzt, nahmen Josef Beck, Geschäftsführer der 
Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer sowie Albert Jehle 
vom Liechtensteinischen Arbeitnehmerverband teil.
Bis heute haben die EFTA-Staaten zusätzlich zu ihren 
Freihandelsabkommen mit der EU 13 weitere Freihandelsabkommen 
abgeschlossen. Die EU sowie die anderen 13 Freihandelspartnerländer 
umfassen zusammen einen Markt von 730 Millionen Konsumenten. 75,6 
Prozent des Handels der EFTA Staaten wird mit einem der 25 EU- 
Staaten oder einem der anderen Freihandelspartner abgewickelt. Die 
EFTA-Staaten haben des Weiteren mit 6 Ländern resp. Ländergruppen 
Zusammenarbeitserklärungen abgeschlossen.

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