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Fürstentum Liechtenstein

Regierungsrat Alois Ospelt am Weltgipel in Johannesburg

Vaduz (ots)

Dreissig Jahre nach der ersten Umweltkonferenz von
Stockholm und zehn Jahre nach dem Erdgipfel für Umwelt und
Entwicklung in Rio findet seit dem 26. August der Weltgipfel für
Nachhaltige Entwicklung in Johannesburg, Südafrika, statt.
Regierungsrat Alois Ospelt vertritt Liechtenstein an der
Schlusssitzung vom 2. bis 4. September, an welcher die Staaten auf
hoher politischer Ebene teilnehmen. Begleitet wird er von Felix
Näscher, Amt für Wald, Natur und Landschaft und Theo Kindle, Amt für
Umweltschutz.
Wesentliches hat sich seit Rio 1992 bewegt. Zwar ist die
Einschätzung unterschiedlich, ob dies auch schon als Erfolg
bezeichnet werden kann. Allein schon die Fokussierung auf den Titel
Weltgipfel statt Erdgipfel und die Beschränkung auf das Thema der
Nachhaltigen Entwicklung lässt jedoch erahnen, dass im Umweltbereich
Massgebliches erreicht und Vieles zumindest eingeleitet wurde: So
sind die Konvention über die biologische Vielfalt, die
Wüstenkonvention sowie die Klimakonvention in Kraft getreten und für
das Kyoto-Protokoll dürfte dies noch im kommenden Winter geschehen.
Bildete die Ozonproblematik zu Beginn der 90-iger Jahre noch ein
besorgniserregendes Thema jeder Umweltministerkonferenz, so ist diese
heute dank rigoroser Umsetzungsmassnahmen im Rahmen der Wiener
Konvention und des Montrealer Protokolls weitestgehend gelöst. Auch
im Bereich des Schutzes der Wälder sind auf globaler Ebene sowie
insbesondere auf regionaler, europäischer Ebene bedeutende
Fortschritte erzielt worden.
Wie die Beschränkung des Konferenztitels auf Nachhaltige
Entwicklung dagegen erahnen lässt, liegt deren praktische
Verwirklichung im Argen. So hat sich besonders die Situation der am
wenigsten entwickelten Länder, insbesondere derjenigen in Afrika,
noch weiter verschlimmert. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil die
Industriestaaten - wohl durch Engagements in verschiedenen neuen
Kriegsschauplätzen finanziell zu stark gebunden und gleichzeitig
durch ein schwächeres Wirtschaftswachstum gebremst - bei weitem nicht
in dem versprochenen Masse von 0.7 Prozent des Bruttosozialprodukts
Entwicklungshilfe leisteten. Nach entsprechenden UNO-Berichten ist
sie vielmehr von 0.33 Prozent im Jahr 1990 bis zum Jahr 2000 auf 0.22
Prozent gefallen.
Ein verbessertes Gesundheitswesen ist eine der Voraussetzungen für
die Linderung der Armut und für eine nachhaltige Entwicklung: So gilt
es heute Partnerschaften zu bilden im Hinblick auf die Reduzierung
der Armut und der Unterernährung, im Hinblick auf die Bekämpfung von
Seuchen und im Hinblick auf einen verbesserten Zugang zu
Gesundheitsdiensten. Weitere zentrale Themen in der Diskussion um
eine nachhaltige Entwicklung bilden die Fragen betreffend Zugang zu
Trinkwasser und Energie, betreffend Landwirtschaft und
Nahrungsmittelversorgung sowie betreffend Erhaltung der
Artenvielfalt.
Im Bereich der Umwelt hat Liechtenstein anerkanntermassen
Bedeutendes geleistet. Gerade weil es zunehmend schwieriger
erscheint, mit den weiterhin einzusetzenden Mitteln im Inland auch
zukünftig grosse Umweltwirkung zu erzielen, dürfte es zunehmend
interessant werden, im Sinne des Grenznutzendenkens Partnerschaften
mit Entwicklungsländern oder Ländern Osteuropas einzugehen. Das
Bekenntnis zu gemeinsamer, aber ungleicher Verantwortung wird die
Verpflichtung zur internationalen Solidarität im Bereich der
Nachhaltigen Entwicklung verstärkt mit Leben füllen können. Besonders
von Interesse können dabei Zusammenarbeitsmodelle in Projekten und
Prozessen in Bereichen sein, in denen Liechtenstein beispielsweise
auch aufgrund eigener Erfahrungen wertvolle Hilfe leisten kann.
Regierungsrat Alois Ospelt wird in seiner Rede an die
Plenarversammlung insbesondere zu diesen Fragen Stellung beziehen.

Kontakt:

Ressort:
Umwelt, Raum, Land- und Waldwirtschaft
Regierungsrat Alois Ospelt

Sachbearbeitung:
Amt für Wald, Natur und Landschaft
Tel. +423/236'64'00

Presse- und Informationsamt
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: http://www.presseamt.li
Nr. 422

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