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aha! Allergiezentrum Schweiz / aha! Centre d'Allergie Suisse

Gemeinsam gegen Ambrosia

Bern (ots)

Die aus den Nachbarländern Italien und Frankreich
eingeschleppte Ambrosia ist hierzulande unerwünscht. Denn sollte
sich die hochallergene Pflanze unkontrolliert ausbreiten, würde sie
zu einem grossen gesundheitspolitischen Problem, zu einer Gefahr auch
für Landwirtschaft und Pflanzenvielfalt.
Mit einem Informationstag Ende Mai und einer Ausreiss-Aktion am
25. Juni machen die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil
ACW, MeteoSchweiz, das Schweizerische Zentrum für Allergie, Haut und
Asthma (aha!) und die Schweizerische Gesellschaft für Aerobiologie in
diesem Jahr gemeinsam Front gegen das gefürchtete Unkraut.
Experten verschiedener Fachbereiche warnen schon seit einigen
Jahren vor dem unscheinbaren Ackerunkraut mit dem wohlklingenden
Namen Ambrosia, das sich in den Kantonen Genf und Tessin immer
stärker ausbreitet und nun auch vermehrt in den Siedlungsgebieten der
Alpennordseite beobachtet wird, vorwiegend in privaten Gärten. Die
Sorge ist begründet: Die Pflanze (auch Aufrechtes Traubenkraut oder
englisch common ragweed genannt) gedeiht auf allen Bodenarten, ihre
Samen bleiben bis 40 Jahre lang keimfähig. Sie wird durch menschliche
Tätigkeiten verbreitet und kann sich sehr rasch vermehren. Mehr noch:
Ambrosiapollen können schon in kleinen Mengen starke allergische
Symptome wie Heuschnupfen oder Asthma auslösen. Und als Spätblüher
kann diese Pflanze die Leidenszeit von Allergiebetroffenen um Monate
verlängern.
Um eine weitere Verbreitung des gefürchteten Unkrauts zu
unterbinden, wurde im Juli 2006 eine Melde- und Bekämpfungspflicht
für Ambrosia in der Pflanzenschutzverordnung verankert. Die
Umweltbehörden werden in Kürze mit der geänderten
Freisetzungsverordnung nachziehen. Die mit dem Vollzug betrauten
Kantone haben mit verschiedensten Massnahmen reagiert.
Ambrosiaexperten wurden mit einem Beratungs- und Informationsauftrag
in die Gemeinden geschickt. Mancherorts wurden die Teams der
Feuerbrand- und Strassenunterhaltsdienste eingehend über Ambrosia
informiert. Viele Gemeinden haben mittlerweile eigene
Ambrosiaverantwortliche.
Dank der systematisierten Erfassung wurde Ambrosia zwar an vielen
Orten der Alpennordseite entdeckt und ausgerissen, selten aber in
grösseren Beständen vorgefunden. Während der Ambrosia-Blütezeit
zwischen Mitte/Ende Juli bis Oktober waren die Pollenkonzentrationen
bisher noch gering, mit Ausnahme von Gebieten des Genfersees und des
Tessins, wo es im Mittel an 5 bis 11 Tagen starken Pollenflug geben
kann. "Sollten die Messwerte aber ansteigen, dann hat es bereits zu
viele Pflanzen", gibt Regula Gehrig Bichsel von MeteoSchweiz zu
bedenken. "Eine wirkungsvolle Bekämpfung wäre dann ungleich
schwieriger".
Gemäss Christian Bohren, Unkraut- und Ambrosiaexperte bei der
Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, kann die
Ausbreitung von Ambrosia nur dann wirksam und langfristig aufgehalten
werden, wenn "alle am gleichen Strick ziehen und ihre Massnahmen
koordinieren": mit kontinuierlicher Aufklärungs- und
Informationsarbeit auf breiter Front. "Alle sind gefordert", betont
auch Bernard Clot, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für
Aerobiologie (SGA) und Biometeorologe bei MeteoSchweiz in Payerne:
Hausbesitzer, Hobbygärtner, professionelle Gartengestalter,
zuständige Fachstellen und Interessenverbände sowie Behördevertreter
auf allen Ebenen.
Die SGA, die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW,
MeteoSchweiz und das Schweizerische Zentrum für Allergie, Haut und
Asthma (aha!) treten gemeinsam an, um die Ambrosia auch in diesem
Jahr zu einem öffentlichen Thema werden zu lassen. Neben dem
Informationsanlass für die Medien vom 31. Mai, ist am 25. Juni eine
Ambrosia-Ausreiss-Aktion geplant. Denn das systematische Ausreissen
der Pflanze ist im Moment die effizienteste und kostengünstigste
Bekämpfungsart. Und der Zeitpunkt ist ideal: Im Juni sind die
Ambrosia-Keimlinge gross genug, um sie zu identifizieren. Und die
Pflanzen setzen noch keine Pollen frei.
Ambrosia-Bilder unter: www.acw.admin.ch

Kontakt:

aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma
Georg Schäppi (Geschäftsleiter)
Tel.: +41/31/359'90'00/10
E-Mail: gschaeppi@ahaswiss.ch

Annelise Lundvik (Kommunikation
Tel.: +41/31/359'90'19
Mobile: +41/79/351'31'66
E-Mail: alundvik@ahaswiss.ch

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