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Bundesamt für Statistik

BFS: Wissenschaft und Technologie (W+T) in der Schweiz

(ots)

Wissenschaft und Technologie (W+T) in der Schweiz

Schweizer Innovationssystem im internationalen Vergleich
Die Schweiz gehört im Innovationsbereich zu den führenden 
europäischen Ländern. Diese gute Position ist zu einem grossen Teil 
auf die Dynamik der Schweizer Unternehmen zurückzuführen. Deren 
Ausgaben für F+E (in % des BIP) und für Innovation (in % des 
Umsatzes) sowie die Anzahl eingereichter Patente (pro Million 
Einwohner) gehören zu den höchsten in Europa. Im zeitlichen 
Vergleich tendieren jedoch die wichtigsten Innovationskennziffern 
der Schweiz nach unten. Diese Angaben stammen von der Ausgabe 2004 
des Europäischen Innovationsanzeigers (European Innovation 
Scoreboard, EIS), an dem das Bundesamt für Statistik (BFS) 
teilnimmt. Anhand internationaler Indikatoren zieht der EIS Bilanz 
über die Innovationssysteme in den Ländern der Europäischen Union 
(EU25) und einigen weiteren angegliederten Ländern, darunter die 
USA, Japan und die Schweiz. Schweiz aktiv in der Schaffung, 
Weitergabe und Anwendung von Wissen Die Schweiz weist in den drei 
zentralen Etappen des Innovationsprozesses Stärken auf: in der 
Schaffung, Weitergabe und Anwendung von Wissen. Indem sie die 
Bildung von Wissen überhaupt ermöglichen, sind die Ausgaben für 
Forschung und Entwicklung (F+E) oft der Ausgangspunkt für 
technologische Innovation. Gemessen in Prozent des BIP gehören die 
Bruttoinlandausgaben für F+E der schweizerischen Privatwirtschaft zu 
den höchsten in ganz Europa (CH: 1,9%; europäisches Mittel: 1,27%). 
Auch bezüglich der Anzahl Patentanmeldungen pro Million Einwohner 
gehört die Schweiz zur europäischen Spitzengruppe. Mit 460 Patenten 
pro Million Einwohner übertrifft sie sogar die USA – den weltweiten 
Leader –, wenn nur die Zahl der beim Europäischen Patentamt 
angemeldeten Patente in Betracht gezogen wird. Was den Transfer und 
die Anwendung von Wissen betrifft, findet man die Schweiz erneut 
unter den innovativsten europäischen Ländern. Im Hinblick auf den 
prozentualen Anteil innovativer Unternehmen (54,8%) führt sie sogar 
die Rangliste der europäischen Länder an. Die Schweiz verdankt 
dieses gute Ergebnis unter anderem der guten Kooperation ihrer 
Unternehmen. 10,4% unter ihnen kooperieren mit anderen Unternehmen 
oder mit öffentlichen Forschungsinstitutionen; der europäische 
Mittelwert liegt bei 7,1%. Die Schweizer Unternehmen wenden auch 
einen relativ grossen Anteil ihres Umsatzes (3,5%) für Innovation 
auf und übertreffen damit den europäischen Durchschnitt (2,15%).
Innovation ist ein Prozess, in dessen Verlauf ein leistungsfähigeres 
Produkt oder eine deutlich verbesserte Produktionsmethode entwickelt 
wird. Innovation kann Verbesserungen im Bereich des Materials, der 
Humanressourcen oder der Arbeitsmethoden bewirken; sie kann einen 
einzelnen oder mehrere dieser Bereiche gleichzeitig betreffen. 
Mangel an hochqualifiziertem Personal und zögerliche 
Innovationsfinanzierung durch Risikokapital Anfang und Ende des 
Innovationsprozesses – Ausbildung von Humanressourcen und 
Innovationsfinanzierung – bereiten der Schweiz mehr Mühe. 
Gebildetes, hochqualifiziertes Personal gilt als Motor für die 
„wissensbasierte Wirtschaft“. In der Schweiz haben 26,9% der 
Erwerbsbevölkerung eine Tertiärausbildung abgeschlossen und verfügen 
7,2‰ der 20- bis 29-Jährigen über einen Abschluss in den Exakten und 
Naturwissenschaften oder in den Ingenieurwissenschaften. Diese 
beiden Ergebnisse liegen zwar im Bereich des europäischen 
Durchschnitts (Tertiärabschluss: 21,2%; Exakte/Natur- 
/Ingenieurwissenschaften: 11,5‰), jedoch weit weg von den Führenden 
(USA: 38,1% / Irland: 20,5‰). Sie weisen auf einen sich anbahnenden 
Mangel an hochqualifiziertem Personal auf dem Schweizer Arbeitsmarkt 
hin. Die Schweiz kompensiert diese Schwäche teilweise mit einem 
hohen Prozentsatz an Personen, die sich weiterbilden. 
Innovationsaktivitäten werden in der Schweiz erst zögerlich durch 
Risikokapital unterstützt. Der Anteil an Risikokapital, der in High- 
Tech-Unternehmen investiert wird, ist im europäischen Vergleich denn 
auch sehr gering. Dafür wird in der Schweiz (in % des BIP) relativ 
viel Risikokapital in die Lancierung so genannter Start-up- 
Unternehmen investiert. Mit 0,039% rangiert die Schweiz hinter den 
nordischen Ländern in der europäischen Spitzengruppe. 
Verschlechterung der Position der Schweiz im Innovationsranking in 
den 90er-Jahren Während die Leistungsindikatoren die Schweiz nach 
wie vor unter den innovativsten Ländern einreihen, weisen die 
Trendindikatoren – sie messen die prozentuale Veränderung der 
Ergebnisse in den vergangenen vier Jahren – auf eine 
Verschlechterung der Leistungen der Schweiz in diesem Bereich hin. 
Mehrere Indikatoren verlieren an Dynamik und zeigen insbesondere im 
Industriesektor eine gewisse Verschlechterung auf. USA und Japan 
weiterhin in Führung Die USA und Japan, die ebenfalls an diesem 
Benchmarking teilgenommen haben, übertreffen die europäischen 
Mittelwerte in praktisch allen vergleichbaren Bereichen. Im 
Einzelvergleich vermögen einige europäische Länder, darunter auch 
die Schweiz, die beiden weltweiten Leader manchmal zu übertreffen.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft:
Elisabeth Pastor, BFS, Sektion Bildungssysteme, Wissenschaft und 
Technologie, Tel.: 032 713 62 99, E-Mail:  
elisabeth.pastor@bfs.admin.ch 
Neuerscheinung:
EIS 2004, http://www.trendchart.org
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail:  order@bfs.admin.ch
Weiterführende Informationen und Publikationen in elektronischer 
Form finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
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