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Bundesamt für Statistik

BFS: Einkommens- und Verbrauchserhebung 2002 (EVE 2002)

(ots)

Einkommens- und Verbrauchserhebung 2002 (EVE 2002)

Grosse Einkommensunterschiede zwischen den Privathaushalten
8'933 Franken betrug das durchschnittliche monatliche 
Bruttoeinkommen der schweizerischen Privathaushalte im Jahr 2002. 
Während in den Erwerbstätigenhaushalten das Arbeitseinkommen die 
zentrale Rolle spielt, stehen in den Rentnerhaushalten 
Transfereinkommen sowie Einkommen aus Vermögen und Vermietungen im 
Vordergrund. Paarhaushalte ohne Kinder stehen finanziell deutlich 
besser da als Haushalte von allein erziehenden Eltern oder von 
kinderreichen Familien. Die durchschnittlichen Haushaltseinkommen 
sind im Tessin am tiefsten, in der Grossregion Zürich am höchsten. 
Dies sind einige der Ergebnisse der Einkommens- und 
Verbrauchserhebung (EVE), die das Bundesamt für Statistik (BFS) seit 
2000 alljährlich durchführt. Über alle Haushalte gerechnet, machte 
das Arbeitseinkommen rund 70 Prozent des Bruttoeinkommens aus. Bei 
den Haushalten mit selbständigerwerbenden Referenzpersonen lag der 
Anteil bei 80 Prozent, bei denjenigen mit unselbständigerwerbenden 
Referenzpersonen sogar bei 87 Prozent. Bei Rentnerinnen und Rentnern 
waren hingegen Transfereinkommen sowie Einkommen aus Vermögen und 
Vermietung zentral. Bei ihnen stammten 82 Prozent des 
durchschnittlichen Bruttohaushaltseinkommens aus den 
Sozialversicherungen wie AHV und Pensionskassen. Mit knapp 14 
Prozent erzielten die Haushalte mit Referenzpersonen im Rentenalter 
aber auch den höchsten Teil ihres Bruttohaushaltseinkommens aus 
Vermögen und Vermietung. Im Durchschnitt aller Haushalte belief sich 
der Anteil dieser Einkommensquelle auf lediglich 5 Prozent. Vom 
Bruttohaushaltseinkommen zum verfügbaren Äquivalenzeinkommen Die 
durchschnittlichen Bruttohaushaltseinkommen der Paare mit und ohne 
Kinder unterschieden sich nicht stark. Sie lagen deutlich über dem 
Durchschnitt und bewegten sich zwischen 10'957 Franken für Paare mit 
einem Kind und 11'813 Franken für Paare mit drei und mehr Kindern. 
Im Gegensatz dazu liegen die Bruttohaushaltseinkommen der allein 
erziehenden Elternteile und der Einpersonenhaushalte deutlich unter 
dem Durchschnitt. Allerdings ist das Bruttohaushaltseinkommen eine 
für Vergleichszwecke wenig geeignete Messgrösse. In der 
sozialpolitischen Diskussion und für internationale Vergleiche ist 
deshalb das verfügbare Äquivalenzeinkommen gebräuchlich. Dieses 
berücksichtigt die Haushaltsgrösse und bringt gleichzeitig die 
Zwangsausgaben wie Steuern, Krankenkassenbeiträge und andere 
obligatorische Verpflichtungen in Abzug. Über alle Haushalte 
berechnet lag der Median des verfügbaren Äquivalenzeinkommens der 
Haushalte im Jahr 2002 bei 3'737 Franken, d.h. die eine Hälfte der 
Haushalte lag über, die andere Hälfte unter diesem Wert. Die 20 
Prozent der Haushalte mit den geringsten Einkommen hatten ein 
verfügbares Äquivalenzeinkommen von höchstens 2'452 Franken. Die 20 
Prozent reichsten Haushalte verfügten über mindestens 5'576 Franken. 
Das Verhältnis zwischen dem Äquivalenzeinkommen des wohlhabendsten 
sowie des ärmsten Fünftels der Haushalte stellt ein Mass für die 
realen Einkommensunterschiede in unserer Gesellschaft dar. Zusammen 
hatte das Fünftel der wohlhabenden Haushalte im Jahr 2002 über 
3,8mal mehr Einkommen als das Fünftel der Haushalte mit dem 
geringsten Einkommen. Gemessen am Äquivalenzeinkommen ging es Paaren 
ohne Kindern finanziell wesentlich besser als kinderreichen Familien 
oder allein erziehenden Elternteilen. Der Median des verfügbaren 
Äquivalenzeinkommens der Paar-Haushalte ohne Kinder lag bei 5'165 
Franken. Das vergleichsweise hohe Einkommen dieses Haushaltstyps ist 
darin begründet, dass hier häufig zwei Einkommen zusammenkommen. Bei 
den Haushalten der allein erziehenden Elternteile lag der Median des 
verfügbaren Äquivalenzeinkommens demgegenüber bei 3'416 Franken, bei 
den Paar-Haushalten mit drei und mehr Kindern sogar nur bei 2'933 
Franken. Die tieferen Haushaltseinkommen dieser Haushaltstypen sind 
darauf zurückzuführen, dass die Kinderbetreuungsaufgaben die 
Möglichkeiten zur Erwerbstätigkeit einschränken. Bei den grossen 
Familien fallen zudem die Krankenkassenprämien stärker ins Gewicht. 
Regionale Einkommensunterschiede Die Ergebnisse der Einkommens- und 
Verbrauchserhebung zeigen, dass zwischen den Grossregionen der 
Schweiz auffallende Unterschiede vorhanden sind. Im Tessin lag der 
Median des verfügbaren Äquivalenzhaushaltseinkommens mit 3'239 
Franken am tiefsten, in der Grossregion Zürich mit 4'335 Franken am 
höchsten. Aber auch die Einkommensunterschiede innerhalb der 
einzelnen Grossregionen wichen stark voneinander ab. In der 
Westschweiz und im Tessin war der Unterschied zwischen dem 
wohlhabendsten und dem ärmsten Fünftel der Haushalt mit 3,5 bzw. 3,4 
weniger ausgeprägt als in der Deutschschweiz. Dort nahm die 
Grossregion Zürich mit 4,1 den Spitzenplatz ein.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
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Auskunft:
Ruedi Epple, BFS, Sektion Einkommen, Konsum und Lebensbedingungen, 
Tel.: 032 713 63 90
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
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