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Internationaler Journalistenpreis "Writing for CEE" geht an Österreicher Florian Klenk

Internationaler Journalistenpreis "Writing for CEE" geht an Österreicher Florian Klenk
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Wien (ots)

- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit  
     unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100000096 -
APA und Bank Austria vergeben Award für Reportage über Zustände an
Schengen-Grenze zur Ukraine - Ex-DDR-Bürgerrechtlerin Bohley als 
Gastrednerin
Der Vize-Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung "Falter", Florian 
Klenk, ist am Dienstagabend in Wien mit dem Journalistenpreis 
"Writing for CEE" 2009 ausgezeichnet worden. Der 36-jährige 
"Enthüllungsjournalist" erhielt den mit 5.000 Euro dotierten und 
bereits zum sechsten Mal von der APA - Austria Presse Agentur und der
Bank Austria - UniCredit Group vergebenen Award für eine Reportage, 
die in der "Berliner Zeitung" und im "Falter" erschienen ist. Sie 
trägt den Titel "Hinter dem Zaun" und behandelt die Zustände in einem
in der Ukraine gelegenen Flüchtlingslager im 
slowakisch-ungarisch-ukrainischen Ländereck. 
Mit der Schengen-Erweiterung im Dezember 2007 sei das Problem von 
Österreich "weggerückt", schreibt Klenk, "hinaus aus der 'Union des 
Rechts', wie sich die EU gerne nennt. Hier fühlt sich keiner mehr 
verantwortlich, die kritische europäische Öffentlichkeit blickt nur 
selten her." Klenk schaute dafür umso genauer hin. Immerhin befindet 
sich das mittlerweile geschlossene Flüchtlingscamp von Pavshino in 
Transkarpatien nur fünf Stunden von Wien entfernt. Aber auch die 
örtliche Bevölkerung hat unter jener Schengen-Grenze zu leiden, auf 
deren Schutz die EU stolz ist. So seien für viele Bürger selbst 
Reisen zu Begräbnissen engster Verwandter auf der anderen Seite der 
Grenze nicht möglich. Klenk kritisierte dabei am Dienstagabend 
insbesondere das Vergessen auf jede Verhältnismäßigkeit.
Neben dem Thema Migration mit all seinen Folgewirkungen 
und Nebenerscheinungen stand der Fall der Berliner Mauer vor 20 
Jahren im Mittelpunkt der diesjährigen Preisverleihung. Die ehemalige
DDR-Bürgerrechtsaktivistin Bärbel Bohley erklärte als Gastrednerin, 
dass die Zeit vor dem "Mauerfall" für die Bürger Osteuropas eine 
"Zeit der Hoffnung" gewesen sei. Danach sei eine "Zeit der bitteren 
Realität" gekommen. Daher müssten trotz oder gerade angesichts der 
"Posaunenklänge" der Feiern zum 20. Jahrestag auch kritische Blicke 
unter die Oberfläche erlaubt sein. Schließlich habe sie ein Gedanke 
ihr Leben lang begleitet: "Aufstehen und Nein sagen."
Es seien "diese kleinen Geschichten über einzelne Schicksale, die 
Europa oft einen größeren Dienst als die große Politik erweisen", hob
APA-Chefredakteur Michael Lang die Bedeutung derartiger Reportagen 
hervor. Sie würden dazu beitragen, dem von Bank Austria und APA mit 
dem CEE-Journalistenpreis verfolgten Ziel näher zu kommen: "Grenzen 
und Vorurteile zu überwinden." Schließlich zeige Europa seine Stärke 
dann, "wenn Rivalen gute Nachbarn und Nachbarn gute Freunde werden."
Auch Jurysprecher und APA-Außenpolitikchef Ambros Kindel nahm 
Bezug auf die Ereignisse um den Fall der Berliner Mauer im 
Jahr 1989. Er bedauerte, dass sich der berechtigte Begriff 
"Revolution" in der gängigen Geschichtsbetrachtung nicht 
niedergeschlagen habe. Vielmehr sei der nichtssagende Begriff "Wende"
haften geblieben, eine Diktion, die auf den 
letzten SED-Generalsekretär Egon Krenz zurückgehe.
"Writing for CEE" setzt sich das Ziel, die journalistische 
Auseinandersetzung mit Fragen der europäischen Integration zu 
fördern. Mitglieder der international besetzten Jury sind der 
Ex-Berater des ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel, 
Jiri Pehe, der slowakische Publizist Michael Berko, die 
Kommunikationsberaterin Ildiko Füredi-Kolarik, der slowenische 
Schriftsteller Joze Hudecek, der polnische Journalist Igor Janke, die
ungarische Radio-Journalistin Julia Varadi, die bulgarische 
Schriftstellerin Janina Dragostinova, die CEE-Pressesprecherin der 
Bank Austria - UniCredit Group, Silvana Lins, sowie 
APA-Außenpolitik-Chef Ambros Kindel. Der Preis wird 2010 erneut 
ausgeschrieben.
In die Liste der Preisträger haben sich bisher der tschechische 
Journalist Lubos Palata (2004), die bulgarische Schriftstellerin 
Diana Ivanova (2005), der bosnische Journalist Sefik Dautbegovic 
(2006), der österreichische Schriftsteller Martin Leidenfrost (2007) 
sowie die in Griechenland geborene und in Deutschland aufgewachsene 
Radiojournalistin Anna Koktsidou (2008) eingetragen.
Die besten Arbeiten aus den ersten fünf Jahren "Writing for CEE" 
sind in dem Sammelband "Which Road to Europe", Ambros Kindel (Hg.), 
Wieser-Verlag, Klagenfurt, 2008 erschienen.
Informationen sind im Internet unter http://www.apa.at/cee-award/ 
abrufbar.

Kontakt:

Petra Haller
Stv. Leiterin Marketing und Kommunikation
APA - Austria Presse Agentur
Tel.: +43/1/360-60-5710
E-Mail: petra.haller@apa.at
Internet: www.apa.at

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