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Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS

Sperrfrist 17.01 0500 - TCS crasht erstes Elektrofahrzeug aus Grossserienproduktion: Mitsubishi i-MiEV mit guter Insassensicherheit - Keine Gefahr durch Hochvoltanlage nach einem Unfall

Bern (ots)

Sperrfrist bis 17.01.2011, 05:00 Uhr
Der TCS nahm im Rahmen mehreren Crashtests den linksgelenkten 
Mitsubishi i-MiEV, das erste in Grossserie hergestellt 
Elektrofahrzeug, punkto Sicherheit unter die Lupe. Ein Augenmerk 
wurde dabei auch auf Besonderheiten bei der Personenrettung nach 
einem Unfall gelegt. Das Fazit: Der Japaner kann punkto 
Insassensicherheit durchaus mit vergleichbaren Personenwagen mit 
Verbrennungsmotor mithalten. Doch es gibt auch 
Verbesserungspotenzial. Zudem besteht für Insassen und Retter nach 
einem Unfall keine Gefahr durch die Hochvoltanlage.
Elektrofahrzeuge sind in aller Munde. Dies nahm der TCS zum Anlass
das erste in Grossserie für den Endverbraucher hergestellte Fahrzeug,
den Mitsubishi i-MiEV, einem Crashtest mit Frontal und Heckaufprall 
zu unterziehen und das Fahrzeug so auf seine Sicherheit hin zu 
überprüfen.
Beim versetzten Frontalaufprall (40% Überdeckung) mit 64 km/h 
konnte der Japaner trotz seiner sehr leichten Bauweise und seiner 
Anordnung von Motor-/Getriebeeinheit am Fahrzeugheck überzeugen. Die 
sehr kurze und steife Knautschzone absorbiert die Aufprallenergie zu 
einem sehr grossen Teil. Für die Insassen bedeutet dies bei einem 
Unfalls dieser schweren Art nur geringe bis mittelschwere 
Verletzungen davon zu tragen. Dennoch erreichen die Werte nicht ganz 
die der besten Kleinwagens. Speziell im Bereich der Beine aber auch 
bei der Belastung des Oberkörpers gibt es noch Verbesserungsbedarf. 
Mit serienmässiger Ausstattung von Front-, Seiten-, und Kopfairbags 
hat der i-MiEV eine gute Grundausstattung. Bei der aktiven Sicherheit
ist eine Fahrdynamikregelung (ESP) in der Serienausstattung 
enthalten.
Beim Heckaufprall wurde die Crashsicherheit der Struktur und das 
Gefahrenpotential der Traktionsbatterie des i-MiEV überprüft. Dabei 
fuhr ein auf 80 km/h beschleunigter Barrierewagen (1400 kg) mit 70% 
Überdeckung auf das stehende Testfahrzeug auf. Zwar hat die Wucht des
Aufpralls zu sehr starken Verformungen im Heckbereich des Japaners 
geführt, doch das Batteriepaket wurde nicht beschädigt und auch die 
Hochvoltkabel blieben unverletzt. Somit bietet die Konstruktion mit 
einem von vorne nach hinten verlaufenden Rahmenwerk, welches auch das
Batteriepaket umschliesst und sichert, einen sehr grossen Schutz bei 
Seiten- und Heckaufprallszenarien.
Bei einem weiteren Tests wurde vor allem die Abschaltung der 
Hochvoltanlage untersucht. Diese funktionierte nach dem Crash 
einwandfrei und somit stellt der unbeschädigte Energiespeicher nach 
einem Unfall keine Gefahr für Insassen und Retter dar. Nach den 
beiden durchgeführten Crashversuchen (Frontal- und Heckaufprall) 
wurde das Fahrzeug von Ausbildnern der Feuerwehr hinsichtlich 
Probleme bei der Rettung in Bezug auf die Hochvoltanlage genauer 
unter die Lupe genommen. Dafür wurden Schneidversuche nachgestellt. 
Die Retter bemängelten dabei vor allem, dass der 
Batterietrennschalter oder Service Connect-Schalter, der dafür sorgt,
dass die Verbindung der einzelnen Batteriezellen getrennt werden kann
und somit das Fahrzeug «spannungsfrei» ist, schlecht zugänglich unter
dem Fahrersitz verbaut ist. Darum ist es notwendig an einer von 
aussen gut sichtbaren Stelle ein visuelles Element (bsp. LED-Leuchte)
zu installieren, dass eindeutig die Spannungsfreiheit eines Fahrzeugs
nach einem Unfall anzeigt. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn der 
Zugang zum Batterietrennschalter nicht mehr möglich ist.
Vorbildlich ist hingegen, dass für das Fahrzeug schon eine 
Rettungskarte existiert, welches auch die Anleitung zur Abschaltung 
des Antriebs-Systems beinhaltet. In Zukunft sollte die Rettungskarte 
bei Ablieferung an den Kunden bereits im Fahrzeug hinter der 
Fahrersonneblende vorhanden sein.
*****
Forderungen des TCS
· Die Leichtbauweise von Elektrofahrzeugen darf nicht auf Kosten 
der Sicherheit gehen. Das dies funktioniert, zeigt der Crashtest des 
Mitsubishi i-MiEV
· Die Hochvoltsysteme müssen crashsicher sein. Zudem muss der 
Gesetzgeber sicher stellen, dass nur hochvolteigenesichere Fahrzeuge 
eine Zulassung erhalten, um Gefahren für Insassen und Retter 
auszuschliessen
· Rettungsinformationen in Form von einer Rettungskarte mit Hinweisen
zur Hochvolttrennung gehören in jedes Elektrofahrzeug und sollten 
Bestandteil der Betriebsanleitung eines jeden Neufahrzeuges sein.
· Rettungskräfte benötigen ein einheitliches visuelles Element (z.B. 
LED-Leuchte) am einer zentralen von aussen gut einsehbaren Stelle, 
das die Spannungsfreiheit des Fahrzeugs nach einem Unfall anzeigt.
*****
Die Rettungskarte - Hilfreiche Informationen für Rettungskräfte
Auf der Rettungskarte sind unterstützende Informationen zur 
Personenrettung nach einem Unfall zu finden. Der TCS setzt sich im 
Interesse der Verkehrssicherheit aktiv für die Verbreitung der 
Rettungskarte ein. Die modellbezogene Rettungskarte kann unter 
www.rettungskarte.ch ausgedruckt werden. Hinter der 
Fahrersonnenblende angebracht, sind die Informationen für die Retter 
schnell zugänglich.

Kontakt:

Stephan Müller, Mediensprecher TCS, 031 380 11 44, 079 302 16 36,
smueller@tcs.ch
Markus Grüter, Projektleiter Technik & Wirtschaft, 041 267 12 32,
mgrueter@tcs.ch

Die detaillierten Ergebnisse des Crashtests und ein Film sind im
Internet unter www.pressetcs.ch abrufbar.

Der TCS ist auf Flickr!
Unsere Bilder können unter
www.flickr.com/photos/touring_club/collections heruntergeladen werden

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