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Die Internationale Walfangkommission (IWC) tagt dieses Jahr in Japan

Wädenswil (ots)

Japan will Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs erzwingen und
verschweigt die Gesundheitsgefährdung durch Verzehr von mit
Giftstoffen belastetem Walfleisch!
Die diesjährige Tagung der Internationalen
Walfangkommission (IWC) findet vom 20. bis 24. Mai in der japanischen
Walfangmetropole Shimonoseki statt. Die Schweiz wird durch offizielle
Regierungsdelegierte und seit zehn Jahren auch dieses Mal durch die
ASMS (Arbeitsgruppe zum Schutz der Meeressäuger - Schweiz) als
einzige Nichtregierungsorganisation vertreten. Es wird erwartet, dass
Japan und Norwegen die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs
erzwingen wollen und die Tagung dominieren werden.
Trotz Protesten der Internationalen Gemeinschaft werden die
Walfangländer einmal mehr versuchen, mit dem so genannt
"wissenschaftlichen Walfang" das Moratorium zu untergraben. Japan
wird neue Staaten zum Eintritt in die IWC bewegen, indem es
Wirtschaftshilfe leistet und die Tagungskosten übernimmt. Im Gegenzug
verlangt Japan bedenklicherweise die Stimmabgabe in seinem Sinn. Die
beiden letzten Walfangländer werden voraussichtlich alles daran
setzen, Ratsverhandlungen über Umweltgefahren, Walbeobachtung, humane
Tötungsmethoden und Schutz von Kleinwalen zu unterlaufen.
Überdies wird sich die Konferenz mit der wissenschaftlich
nachgewiesenen hohen Schadstoffbelastung von Walprodukten befassen
müssen, deren Konsum Japan wider besseres Wissen uneingeschränkt
erlaubt. Wal- und Delfinfleisch ist stark mit Quecksilber, PCB, DDT
und anderen giftigen Substanzen belastet, die erwiesenermassen einen
negativen Einfluss auf die Reproduktion, das Nervensystem und die
körperliche Entwicklung (u. a. Gefahr von Missbildungen) von Menschen
und Walen haben. Trotz seinen tiefgreifenden Erfahrungen mit
Schadstoffskandalen (z.B. Minimata), verschleiert Japan diese neuen
Erkenntnisse, lässt die Konsumentenschaft im Unklaren, unterlässt
wichtige Produktehinweise und zieht gefährliche Produkte nicht vom
Markt.
Die ASMS hat an der Aufdeckung dieser skandalösen
Schadstoffbelastungen in Walprodukten mitgewirkt. Sie setzt sich
innerhalb der IWC seit Jahren u.a. dafür ein, dass namentlich dieses
Umweltthema prioritär behandelt wird. "Die IWC wird in Zukunft immer
mehr gefordert werden, sich vom ursprünglichen Gedanken des
Walfangabkommens zu lösen, um sich dem Walschutz zu widmen." sagt
Sigrid Lüber, Präsidentin der ASMS. Eine Rückkehr zum kommerziellen
Walfang hätte verheerende Folgen auf die Walbestände in allen
Weltmeeren. Die Walpopulationen leiden bereits jetzt unter den
beträchtlichen negativen Einflüssen der stark angeschlagenen marinen
Umwelt. Hinzu träten unter Umständen Nahrungsmittelkatastrophen in
bisher ungeahntem Ausmass.
Schliesslich empfahl der Bundesrat 1979 den Schweizer IWC-Beitritt
mit der Begründung: "Der Beitritt wird für die Schweiz keine
unmittelbaren Auswirkungen haben. Er verstärkt aber die Gruppe der
Staaten, die in der IWC in erster Linie die Interessen des Natur- und
Umweltschutzes gegenüber den kommerziellen Interessen der
Walfangstaaten vertreten."
Vor diesen Hintergründen fordert die ASMS die Schweizer
Regierungsdelegation auf, sich der auch von zahlreichen
Parlamentariern verlangten walfreundlichen Position anzuschliessen.

Kontakt:

Sigrid Lüber
ASMS
Postfach 30
CH-8820 Wädenswil
Bis 9.5.02 unter Mobile +41/79/475'26'87
Ab 11.5.02 am japanischen Tagungsort unter Tel. +81/832/610410
Fax +81/832/610430
mailto:sigilueber@bluewin.ch
Internet: http://www.asms-swiss.ch

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